Dünnes Pferd, magere Pferde, schwerfuttrige Pferde, Pferd hat Untergewicht
Über die vielen Jahre viele Pferde hat es uns doch immer wieder überrascht, wie viele Pferde bei guter Ernährung zu dünn sind.
Unsere Fragen, ob die Zähne nachgeschaut und Entwurmungen durchgeführt wären, werden regelmäßig bejaht. Die Frage, ob diagnostizierte Erkrankungen eine Rolle spielen, verneint. Die Frage nach bisherigen Untersuchungen, Diagnosen, Tierärzten und Tierheilpraktikern ergeben regelmäßig, dass die Pferde bereits etliche Untersuchungen verschiedener Tierärzte und Kliniken, unterschiedlicher Tierheilpraktiker, Akupunkteure, Chiropraktiker, Pferdezahnärzte etc. hinter sich haben und die Unterernährung bei vielen Pferden bereits seit Jahren besteht!
Aufgrund der so vielen möglichen Ursachen empfehlen wir in diesem Fall immer die Bioresonanz-Haaranalyse, denn die Ursachen können so vielfältig sein. Ein Ausprobieren von Futter usw. ist eben nur ein Ausprobieren.
Der Erfahrungsbericht von Neujahr (siehe unten), auch wenn schon 20 Jahre alt, ist extrem aber auch exemplarisch. Neujahr, das extrem magere, dünne und unterernährte Pferd war eine Inspiration, das sich Claudia Nehls mit viel zu dünnen und völlig abgemagerten Pferden, Ponys und Eseln intensiv beschäftige. Daraufaufbauend hat Claudia Therapie- und Futterkonzepte entwickelt. Neujahr, der bei üppiger Pferdefütterung massiv abmagerte, wurde so zu Neujahr, der wenige Monate nach Optimierung der Pferdefütterung wieder einen normalen Futterzustand mit einem kleinen Bäuchlein erreichte.
Auch in diesen Fällen empfehlen wir die Bioresonanz-Haaranalyse für zu dünne und magere Pferde. Auf deren Grundlage eine ursächliche, individuelle und homöopathische Therapie mit Futterkonzept ausgearbeitet werden kann. Denn nur, wer die Ursachen kennt, kann sie behandeln.
Die individuelle Fütterungsempfehlung für das zu dünne Pferd besteht aus Nehls Pferdefutter (bei uns hergestellt und gesmischt) und Ergänzungsfuttermitteln für Pferde (Kräuter- und Pflanzenmischungen). Diese sind rein natürlich, nur Pflanzen, keine Füllstoffe, und ohne synthetische Zusatzstoffe. Diese dienen zusätzlich der optimalen Mineralstoffversorgung der Pferden.
Auch wenn keine Krankheiten ursächlich sind, ist die Haaranalyse daher eine Chance für zu dünne, schwerfuttrige und magere Pferde. Neujahr und die anderen Pferde zeigen, dass die Haaranalyse und Homöopathie für zu dünne Pferde enorm viel leisten kann!
Erfahrungsbericht: Neujahr, kurz vor dem Verhungern, trotz Pülverchen, Zusatzfuttermittel und umfassender tierärztlicher und tierheilpraktischer Betreuung!
Die Leidensgeschichte von Neujahr ist unfassbar…
Claudia Nehls: „Ich habe sie mehrmals gelesen und mir kamen immer wieder die Tränen, Tränen um Neujahr, der sein Schicksal so tapfer ertrug und nichts dagegen unternehmen konnte, dem die Sprache fehlt, sein ganzes Elend in Worte zu fassen; Tränen um die Pferdebesitzerin samt Familie, die völlig allein gelassen und hilflos waren, immer das Beste für Neujahr wollten, jedoch keine wirkliche Hilfe erfahren haben.“
Neujahrs Geschichte zeigt einmal mehr, dass auf jedes individuelle Pferd auch individuell und speziell eingegangen werden muss, dass es bei Pferden kein Schema F gibt, Futtermittelbedarfstabellen mit Vorsicht zu betrachten sind und jedes Pferd einen individuellen Pferdefutter Bedarf hat.
Auch wenn 90 % unserer Pferde eher abspecken als ansetzen müssten, wenn eine Futtermittelempfehlung bei all diesen Pferden extensiv gestaltet werden muss, so gibt es ebenso Pferde, die aus verschiedenen Gründen einen bedeutend höheren Futterbedarf im Laufe ihres Lebens entwickeln. Nicht grundsätzlich muss eine Grunderkrankung vorhanden sein. Gründe können ebenso in psychischen Faktoren, Stress oder auch im fortgeschrittenen Lebensalter (Fütterung alter Pferde) durch nachlassende Verwertung liegen.
Erkrankungen dieser Pferde ergeben sich oftmals erst aus der Unterernährung, der fehlenden Abwehr und einem massiv gestörten Immunsystem, wie Neujahr uns zeigt. Andererseits können auch Erkrankungen vorliegen, die solch eine Auszehrung begünstigen. Daher ist selbstverständlich neben einer geeigneten Futtermittelempfehlung und kompetenten Pferdefutterberatung eine eingehende Untersuchung anzuraten.
Bei Neujahr fand sich jedoch in der Realität keinerlei Erkrankung! Daher steht dieser Bericht dafür, bei Fütterungsfragen und Empfehlungen genau hinzuschauen bzw. hinzuhören sowie schnellstmöglich neue Wege zu gehen. Ebenso steht steht dieser Erfahrungsbericht dafür, dass auch ein 28-jähriges Pferd, was sich zeitweise aufgab, wieder Lebensfreude und Lebenswillen erlangen kann, und nicht zuletzt dafür, gut auszuwählen, wem Vertrauen geschenkt wird, wenn es um etwas so Wertvolles wie ein Pferdeleben geht:
Neujahrs Leidensweg: von Sabine Trager-Stoffels und Jeanette Vollmert über ein zu dünnes und mageres Pferd
Neujahrs Leidensweg begann genau genommen schon Ende 2002. In dieser Zeit zog Neujahr aus seinem alten Stall, in dem Heu, Gerste, Hafer und Mais gefüttert wurde, zusammen mit seinem Kumpel Sam in einen Offenstall mit morgen- u. abendlicher Fütterung. Hier wurde ein Müsli, Hafer u. Heu gefüttert.
Als Sam im neuen Stall plötzlich verstarb, litt Neujahr sehr unter dem Verlust, die beiden standen bis dahin 11 Jahre zusammen. Danach verlor er einiges an Gewicht. Zuerst schoben wir das ganze auf den Verlust des Freundes, da die Zähne noch im Dezember 2002 gemacht wurden.
Als sich bis zum Frühjahr sein Zustand nicht verbesserte, zogen wir unsere langjährige Tierärztin zu Rate, die Neujahr gründlich durchcheckte. Sie stellte ihn auf den Kopf, untersuchte sein Herz, nahm eine Kotprobe, machte ein großes Blutbild usw. Allerdings konnte sie sich auch nicht erklären, warum Neujahr langes, stumpfes Fell hatte, sein Winterfell nicht abschmiss und auch nicht wieder an Gewicht zulegte.
Alle Untersuchungen waren ohne Befund. Seine Zähne waren vor kurzem gemacht worden, er wurde regelmäßig entwurmt. Also was sollte es sein? Ich zog meine Tierheilpraktikerin hinzu, die ihn ebenfalls untersuchte. Sie fand, dass Neujahr trotz Gewichtsverlust auf den 1. Blick doch ganz gut aussieht, aber eben dieses stumpfe, lange Fell hat. Sie schaute sich die Zähne an und meinte, dass die nicht ganz in Ordnung seien. Daraufhin wurden ihm die Zähne noch mal gemacht.
Im folgenden Sommer 2003 sah Neujahr dann ein bisschen besser aus, vermutlich aufgrund der fetten Weiden. Er hatte aber weiterhin ein stumpfes Fell und sein altes Gewicht auch noch nicht wieder zurück. Im Oktober 2003 fuhr ich für 2 Wochen in Urlaub. Der Stallbesitzer wollte sich in dieser Zeit um mein Pferd kümmern. Er rief mich nach ca. 1 Woche an, dass er Neujahr von den anderen Pferden trennen müsste, da er sie nur treten und beißen würde.
Heute weiß ich, dass er vermutlich in meiner Abwesenheit nicht genug gefüttert wurde, aber erst einmal weiter im Text: Zurück aus dem Urlaub, fuhr ich als erstes zu Neujahr. Er hatte in den 2 Wochen wieder einiges an Gewicht verloren. Ich ließ noch am gleichen Tag eine andere Heilpraktikerin kommen, die mir der Stallbesitzer empfahl. Diese hörte zuerst sein Herz ab und meinte, den Grund gefunden zu haben: Neujahr habe ein sehr schwaches Herz. Sie wüsste nicht, ob er es noch lange schafft. Obendrein sollte er angeblich dämpfig sein. Der letzten Aussage konnte ich aber keinen Glauben schenken, da die angebliche Dampfrinne eher wie eine Hungerrinne für mich aussah.
Im Winter 2003 bekam er plötzlich dicke Beine. Die Lymphen waren geschwollen, ebenso der Schlauch bis zu den Beinen hinunter. Therapievorschlag des behandelnden Tierarztes war ein Spezialfutter, dessen Namen ich vergessen habe und 2 x am Tag 15 min im Schritt führen, damit die Schwellung zurückging. Aber Neujahr wollte nicht laufen, es viel ihm sichtlich schwer und ich musste ihn förmlich hinter mir herziehen. An dieser Stelle dachte ich das erste Mal ans Einschläfern, weil ich das Gefühl hatte, dass er sich quält: Ich bat ihn, mir ein Zeichen oder einen Wink zu geben, was ich machen sollte.
Die Fütterung mit dem Spezialfutter übernahm größtenteils der Stallbesitzer. Ich bestellte immer wieder nach, ebenso Aloe Vera, Moor und hier und jede Menge Zusatzfütterchen. Aber nichts half. Mittlerweile war ich ziemlich verzweifelt, auf meine Fragen an meinen Tierarzt und meine Heilpraktikerin, ob es besser ist, ihn einzuschläfern, bekam ich von keiner Seite eine klare Aussage. Das müsste ich selber wissen.
Im Januar 2004 war ich soweit, ihm noch bis Februar/März 2004 Zeit zu geben. Bis dahin sollte eine Entscheidung getroffen werden, ob es besser wäre ihn von seinem Leiden zu erlösen. Dem Tierarzt und den beiden Heilpraktikerinnen hatte ich bis dato vertraut, dass man nichts machen kann, außer Abzuwarten. Die zweite Heilpraktikerin schlug dann trotzdem noch vor, es mit einer Eigenbluttherapie zu versuchen. Gesagt, getan.
Aber auch diese brachte keinen Erfolg, Neujahr blieb weiter mager. Anfang Februar 2004 ließ ich noch mal seine Zähne kontrollieren, es war nichts Gravierendes, und sie wurden nur geraspelt. In dieser Zeit telefonierte ich auch noch mal mit der Heilpraktikerin Nr. 1. Als ich mich mit ihr über die Eigenbluttherapie, die gerade gemacht wurde, unterhielt, wurde ich stutzig, als sie meinte, die Fläschchen mit dem Blut für die Therapie müssten verblompt sein.
Das waren sie allesamt nicht. Mittlerweile war bei mir auch der Eindruck entstanden, dass Neujahrs Gewichtsproblem darin begründet ist, dass er vom Stallbesitzer nicht ausreichend gefüttert wird und auch die homöopathischen Mittel bei ihm nicht, wie versprochen, ankamen. Da die 2. Heilpraktikerin keine Verbesserung brachte und der Stallbesitzer nun auch nicht mehr vertrauenswürdig war, wechselte ich mit Neujahr erneut den Stall.
Diesen Wechsel verkraftete Neujahr sehr gut, er machte auf mich den Eindruck, als wäre er froh darüber. Das war Ende Februar 2004. Dort angekommen, wurde er erst einmal alleine in eine Box zum Aufpäppeln gestellt. Er bekam Hafer, Rübenschnitzel, Heu und Terrab (Pellets) en masse. Ich ließ noch einmal die Heilpraktikerin Nr. 1 kommen, die eine Haaranalyse vorschlug. Dabei stellte sie fest, dass er die homöopathischen Mittel im alten Stall gar nicht bekommen hat (heute frage ich mich, geht dies überhaupt?).
Der neue Therapievorschlag (der wievielte???) war eine Spritzenkur zur Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte: 2 Wochen lang habe ich Neujahr dann jeden Tag gespritzt. Dies brachte kurzzeitige Besserung seines Allgemeinzustandes, aber keinen anhaltenden Erfolg, keine Gewichtszunahme. Vor allen Dingen sagte die Heilpraktikerin mir, dass er ein sehr starkes Herz habe, was mich zusätzlich verwunderte, sollte es doch angeblich vor einiger Zeit noch so schwach gewesen sein, dass man nicht wüsste, ob er es schafft…? KLASSE!!!
Kurze Zeit später fing Neujahr sich an zu jucken und hatte ein sehr kribbeliges Nervenkostüm. Wir fanden Haarlinge bei ihm, woraufhin wir ihn komplett geschoren und gewaschen haben und natürlich eingedeckt. An diesem Tag kam die 3.te Heilpraktikerin, die ich wegen dem dauernden Auf- und Ab konsultierte. Sie meinte, es hing mit den Haarlingen und schlechten Zähnen zusammen. Ich sollte ihn mit APM-Creme besprühen, was ich noch am gleichen Tag 4 Mal machte, obwohl ich der Sache keinen rechten Glauben schenken konnte, aber man fühlte sich mittlerweile einfach so hilflos. Als die Haarlinge mittels der Chemiebombe dann endlich ein paar Tage später ausgemerzt waren, wurde Neujahr ruhiger. Die Zähne wurden auch noch mal geraspelt.
Ich dachte wieder über eine Futterumstellung nach und informierte mich über alle möglichen Futtersorten, welche Neujahr helfen könnten – bei verschiedenen Futterhändlern, beim Stallbesitzer, Tierärzten, anderen Einstellern. Keiner konnte mir eine genaue Info geben, bis auf einen Futterhändler stieß, dessen Argumente mir am Einleuchtendesten vorkamen, und so landeten Neujahr und ich bei diesem Futter. Aber nicht beim normalen Pferdefutter, sondern beim Fohlenaufzuchtfutter, wegen der Aminosäuren, klang logisch, fand ich.
Im April 2004 war wieder einmal ein Tierarzt da, der Neujahr nochmals durchcheckte, aber wie erwartet nichts finden konnte. Nachdem Neujahr mittlerweile einige Wochen dieses Futter bekam, konnte man eine leichte Bauchrundung erkennen. Das war schon ein toller Erfolg, freute ich mich mittlerweile über jedes kleine Anzeichen einer Gewichtszunahme.
Der Sommer 2004, indem er Tag und Nacht auf der Weide verbracht hatte, ging, aber er war immer noch nicht der Alte. Im Herbst 2004 eingestallt, fuhr ich mittlerweile 3-4 mal am Tag zum Stall, um Neujahr zu füttern, da die Pferde tagsüber auf dem Paddock standen. Dies wurde dann bei Neujahr in stundenweise reduziert, damit er im Stall so oft wie möglich Futter hatte und im Winter ohne Gras nicht wieder abbaute. Einige Einsteller hatten sich mittlerweile bereit erklärt, ihn zusätzlich zu meinen 3-4 Mal auch noch 2-3 Mal zu füttern.
Im Winter 2004 fing Neujahr dann an mit seinem Heu im Maul Kügelchen zu drehen, was eine erneute, seine fünfte Zahnbehandlung nötig machte. Dies brachte aber wieder keine Besserung und ich bestellte noch mal eine andere Zahnärztin, als ich plötzlich Blut im Futter fand, was ihm offensichtlich beim Fressen aus dem Maul gelaufen war. Diese zog Neujahr 2 Zähne und raspelte ziemlich lange an den anderen Zähnen herum. Sie musste eine Schiefstellung korrigieren und Fehler der anderen Zahnärzte ausbessern. Gegen die Entzündungen und Schwellungen bekam Neujahr Schüsslersalze.
Diese letzte Zahnärztin empfahl als Erste eingeweichte Heucobs wegen mangelnder Futterverwertung aufgrund der fehlenden Zähne. Leider fraß Neujahr diese Heucobs überhaupt nicht, so, dass ich gezwungen war, weiter das bisherige Futter, Mais, Rübenschnitzel und Hafer zu füttern. Bis Februar 2005 hat sich Neujahrs Zustand trotz gemachter Zähne, verschiedener Behandlungen durch Heilpraktiker und Tierärzte weiter verschlechtert, so dass er mittlerweile wie ein Klappergestell aussah.
Mein armes Pferd, war er doch mal ein stolzer Vollblüter, ein ehemaliges Rennpferd gewesen! Einen traurigen, zwischenzeitigen Höhepunkt nahm das Ganze, als Neujahr sich beim spazieren gehen auf dem Platz hinlegte und zuerst nicht mehr hochkam. Der gerufene Tierarzt stellte die Diagnose Kolik, Neujahr bekam entkrampfende Mittel gespritzt. Danach ging es ihm etwas besser, aber nach einer halben Stunde ca. schwoll sein Hals furchtbar an. Der Tierarzt hatte sich verspritzt, obwohl Neujahr ganz still gehalten hatte. Neujahr ist ein sehr geduldiger, lieber Patient trotz der ganzen Behandlungen. Erst nach fast vier Wochen täglicher Kühlung u. Behandlung mit Schüsslersalzen wurde es besser und die Schwellung ging zurück.
In dieser Zeit hatte er noch eine Kolik und fraß fast gar nichts mehr. Klar mit so einem dicken Hals. Ich habe ihm alle Eimer mit Futter und sein Heu „hochgestellt bzw. gelegt“, denn ein Bücken war für ihn nicht wirklich möglich mit so einem dicken Hals. Sein Gewichtszustand hatte sich dadurch natürlich auch wieder rapide verschlechtert und ich unterhielt mich mit vielen Pferdehaltern, was sie in meiner Situation machen würden, da ich nicht mehr weiter wusste und auch nicht den Eindruck hatte, dass Neujahr noch wollte. Danach kam ich zu dem Entschluss, ihn einschläfern zu lassen.
Dauernde Behandlungen durch Ärzte, Heilpraktiker, immer wieder verschiedene Therapien, Änderungen in der Pferdefütterung und Stallwechsel, das wollte ich ihm nun ersparen. Ich rief meine Tierärztin an und machte an einem Dienstag, Ende Februar, den Termin. Montag abends verabschiedete ich mich mit meiner Tochter 3 Stunden lang bei Neujahr. Wir putzen ihn, machten noch einmal Fotos…für mich war der Kampf verloren, ich war verzweifelt und am Boden zerstört…Morgens um 10 Uhr sollte es soweit sein, allerdings wurde ich in der Nacht davor um 4 Uhr wach und meine Gedanken kreisten natürlich nur um Neujahr, irgendwie sagte mir mein Bauchgefühl, es ist die falsche Entscheidung ihn einzuschläfern!
Wir fuhren an dem besagten Dienstag schon früh zum Stall, meine Eltern waren schon da. Mein Dad hatte mir ihn zum 18. Geburtstag geschenkt. Als ich am Stall ankam, stand Neujahr munter in seiner Box und fraß ???? Ich glaube, er wollte mir damit einen Wink geben. Sofort rief ich die Tierärztin an, sie brauchte nicht zu kommen. Aber irgendwas musste passieren. Ich fing an eine Weide für ihn zu suchen, da die Weiden am Stall nicht für den ganzen Sommer und all die Pferde reichen würden, ich fand auch eine: eine schöne, fette, riesengroße mit Kräutern in frischer Umgebung und Waldnähe.
Es wurde ein schöner Sommer, er nahm wieder etwas zu, wurde weiterhin viel gefüttert und machte einen guten Eindruck. Wir sind am Ende des Sommers nicht mehr zum alten Stall zurück. Wir waren mittlerweile 3 Mädels mit Pferden und ich hatte noch ein Pferd dazu gekauft. Zusammen haben wir noch 2 Pferde vom Schlachter gerettet. Es war eine wirklich schöne, nette Herde von 8 Pferden geworden. Ich hatte den Eindruck, diese Herde baute Neujahr auf: 1. durch die Beständigkeit, 2. waren alle lieb, 3. fand er wieder einen Freund in der Herde, 4. hatte er viel frische Luft und 5. das saftige Gras.
Für den Winter 2005 hatten wir einen Stall (nachts Boxen, tagsüber Paddock, im Sommer 24 h Weide) zur Pacht in der Nähe gefunden, den wir ab sofort in Eigenregie managten. Im Winter waren die alten Pferde von den Jungen getrennt, damit diese in Ruhe fressen können. Mittlerweile waren wir mit allen Pferden komplett auf Naturfutter umgestiegen: Heucobs, Rübenschnitzel, Hafer, Gerste, Möhren, Äpfel, Ingwer, Schwarzkümmelöl, sehr gutes Heu und Stroh. Neujahr ging es langsam, aber stetig besser. Er nahm etwas zu, fühlte sich wohl, das Fell sah besser aus.
Er war sehr munter, aber richtig zufrieden war ich (bzw. wir Mädels) noch nicht. Neujahr bekam noch mehr Futter, ging viel mit uns spazieren, hatte Spaß. Dann wurde uns der Stall gekündigt, warum? Keine Ahnung, ist auch egal! Wir hatten noch eine riesige, traumhafte Weide mit altem Bachlauf und altem Baumbestand darauf, die wir separat gepachtet hatten. Diese Wiese war dann im Sommer 2006 das vorläufige Zuhause unserer Pferde. Alles war o. k.: Er hatte genug Gras, seine Herde, uns und mehrmals täglich Futter.
Trotzdem wurde er wieder weniger, je weiter es Richtung Herbst ging. Das Gras war natürlich auch weniger geworden und so gab es reichlich Heu dazu. Im Oktober 2006 war ich mit meiner Familie 1 Woche im Urlaub. Die beiden Mädels und meine Mom haben sich in dieser Zeit um Neujahr gekümmert. Meine beste Freundin hatte extra Urlaub genommen, wegen den Pferden und unserem Hund. Und wegen Neujahr. Als ich aus dem Urlaub wiederkam, traf mich fast der Schlag, er konnte sich kaum auf den Beinen halten und hatte noch weiter abgenommen. Ein Alptraum! Obwohl alle ihn während meiner Abwesenheit so oft gefüttert haben, hatte er abgebaut. Wie so oft, weinte ich wieder um mein Pferd. Zwar in letzter Zeit nicht mehr soviel, es ging ihm ja gut, aber in dem Moment traf es mich mit voller Härte. Was war nun schon wieder los??? Fragen über Fragen.
Zum Glück war wegen 2 anderen Pferden der TA gerade da, den ich direkt zu Neujahr schickte. Ich dachte, ich müsste ihn direkt hier und jetzt einschläfern! Der TA meinte, er ist nicht soweit, er hat noch Lebenswillen, er wäre einfach am Verhungern. Super, wen hatte ich bis jetzt jeden Tag mit Futter voll gestopft? Es war so unfair. Der TA gab mir Turbobooster für Neujahr und sagte, wir sollen ihn von der Herde trennen und ein eigenes Stück einzäunen, indem er rund um die Uhr 24 h Futter hat, d.h. so viele eingeweichte Heucobs wie er mag. Das haben wir dann direkt gemacht. Er hatte jetzt immer eingeweichte Heucobs, Hafer, Gerste, Mash, Rübenschnitzel und Heu zur Verfügung.
Trotzdem war er sehr schwach. Jeden Tag danach fuhr ich mit einer Riesenangst zur Weide, er könnte da liegen. OK, irgendwann kommt einfach der Tag X, und für ein ehemaliges Rennpferd ist er mit 28 schon sehr alt, aber ich möchte doch nicht, dass mein Pferd stirbt, weil es verhungert ist, trotz ausreichender Pferdefütterung. Wir hatten in der Zwischenzeit einen Offenstall für den Winter und noch eine Weide in der Nähe (ca. 9 Kilometer) gefunden. Dort wollten wir die Pferde schnellstmöglich hinstellen, da sie dort noch mal viel Gras hatten und dass im Oktober. Bloß wie kamen wir dahin. Bis dato sind