Das Pferdefutter muss sich auf den Ursprung und die Natur unserer Pferde beziehen

In der langen Praxis mit Pferden, Ihren Schwächungen und Erkrankungen hat sich gezeigt, dass das Pferdefutter und die Pferdefütterung sowohl der Schlüssel zur Gesundheit unserer Pferde, Ponys & Esel, wie auch die Grundvoraussetzung einer erfolgreichen homöopathischen Therapie kranker Pferde ist.

Stört das Pferdefutter die Balance des Pferdes, so entwickeln sich aufgrund des falschen Pferdefutters mit der Zeit verschiedene Pferde Krankheiten.

Das Konzept einer „richtigen“ Pferdefütterung ist schlicht und einfach und keine große Wissenschaft, wie uns so oft erzählt wird…

Erinnern wir uns einfach einmal, wie unser vierbeiniger Freund in freier Wildbahn lebte und schon haben wir das Rezept für das richtige Pferdefutter! Dieses Rezept muss dann nur noch fein auf die Einzigartigkeit unseres Partners Pferd abgestimmt werden und den speziellen Bedarf des Individums berücksichtigen. Mit speziellem Pferdefutter Bedarf,ist die Abstimmung auf den Stoffwechsel, die Verwertung und den Organismus des einzigartigen Pferdes gemeint, dass sich keiner Futtermitteltabelle entnehmen lässt! Hier nur einige Beispiele, wo der Bedarf an Pferdefutter und die Gestaltung der Pferdefütterung so individuell und unterschiedlich ist: die Fütterung von alten Pferden, die Fohlenfütterung, die Fütterung von Tinkern, die Fütterung von Haflingern, die Fütterung von Ponys oder auch die Fütterung von zu dicken Pferden.

Pferde benötigen weder die künstliche Vitamin und Mineralstofftablette (die beim Pferd in Form von Pellets daher kommt…), noch das ein oder andere Pülverchen zusätzlich und die meisten Pferde benötigen nicht einmal Getreide im Pferdefutter.

Wenn Sie Fragen zum Nehls Futterkonzept haben oder eine Pferdefutterberatung benötigen, rufen Sie an oder schreiben Sie eine Mail. Wir helfen gerne weiter! Wir sind echte Expertinnen in der Futterberatung für Pferde, Ponys und Esel. Wir arbeiten seit etlichen Jahren zusammen und Claudia Wissen spiegelt sich so auch selbstverständlich in unseren Mitarbeiterinnen!

Das Pferdefutter im Winter

Bei Kälte, Wind, Frost und eisigen Temperaturen steigt der Nährstoffbedarf von Ponys & Pferden an. Aufgrund des empfindlichen Verdauungssystems unserer Pferde und Ponys sollte jedoch die Pferdefütterung nicht komplett umgestellt, sondern eine höhere Menge des gewohnten Pferdefutters gefüttert werden. Oberste Priorität im ganzen Jahr hat jedoch eine erstklassige Qualität jeglicher Futtermittel, hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um Rauh-, Kraft- oder Saft- und Ergänzungsfutter für Pferde handelt. Entscheidend bei einer Proteinüberversorgung, welche bei der allgemein praktizierten Pferdefütterung die Regel ist, ist das Verhältnis Energie zu Protein. Ein Pferd toleriert eine stark überhöhte Proteinzufuhr, wenn die Energie im richtigen Verhältnis bereitgestellt wird. Ist das Verhältnis Energie zu Eiweiß im Ungleichgewicht, treten denkbar schneller ernste Probleme auf.

Rauhfutter ist das Grundfutter schlechthin und der wichtigste Aspekt einer gesunden und ausgewogenen Pferdefütterung

Als Mindestaufnahmemenge pro Tag und 100 kg Pferdegewicht rechnet man jedoch 1,5 kg Heu plus Stroh zur freien Aufnahme während der Wintermonate. Bei der Fütterung von zu dünnen Pferden und schwerfuttrigen Pferden hat es sich bewährt, nicht nur Stroh, sondern auch Heu zur freien Verfügung zu stellen. Stroh hat übrigens nur knapp 60 % des Energiewertes von Heu und einen Bruchteil des Proteinwertes (im Durchschnitt 1/8). Eine ausreichende Menge Rauhfutter ist wichtig, da der Pferdedarm zur Gesunderhaltung und Symbiose (Lebensgemeinschaft der Darmbakterien) zwingend auf die Zuführung von Rohfaser angewiesen ist. Ohne bedarfsgerechte Rohfaserzufuhr verändert sich die Lebensgemeinschaft der Bakterien im Darm zum Ungleichgewicht und es kommt zur Dysbiose. Unter anderem deshalb sollte auch vor der Kraftfuttergabe die Rauhfuttergabe erfolgen.

Die Ration des Kraftfutters kann im Winter bei Eiseskälte um 1/3 bis 1/2 gesteigert werden.

Sehr gute Energielieferanten für Pferde im Winter sind hochwertige Öle mit ihren essentiellen Fettsäuren. Bewährt hat sich beispielsweise die Mischung Schwarzkümmel/Nachtkerzenöl. Hochwertiges und qualitatives Schwarzkümmelöl und Nachtkerzenöl liefern hohe Anteile an den mehrfach ungesättigten Fettsäuren Linolsäure und Linolensäure, auch bekannt als Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Körper diese lebenswichtigen Fettsäuren in entzündungshemmende Gewebshormone umwandelt. Diese entzündungshemmenden Gewebshormone verringern die Ausschüttung von Histaminen. Histamine sind Stoffe, welche im Körper allergische Reaktionen, beispielsweise der Haut – Sommerekzem, allergische Dermatitis, Ekzeme, oder der Atemwegsorgane: Husten, Bronchitis, Asthma, hervorrufen können. Darüber hinaus sind weitere Allergien bekannt, wie oft bei Headshaking vorkommend eine Sonnen- und Lichtallergie und andere. Bei einer allergischen Reaktion wird körpereigenes Histamin freigesetzt. Jedoch nicht ausschließlich bei allergischen Reaktionen, sondern auch zur Unterstützung des Fellwechsels, bei Haarausfall oder Immunproblemen ist der Einsatz der Mischung Schwarzkümmel/Nachtkerzenöl bei der Fütterung von Pferden empfehlenswert. Besonders zur Winterzeit liefern hochwertige kaltgepresste Öle auch zusätzliche Energie, die, wie das Rauhfutter mit der so wichtigen Rohfaser, von innen wärmt. Für besonders schwerfuttrige Pferde und Pferde, die bekanntermaßen im Winter Gewicht abbauen, eignet sich als zusätzliche Energiequelle Nehls Mash, Nehls Pferdemüsli Getreide frei „aktiv“ oder Nehls Pferdefutter für zu magere Pferde. Auch die Futterergänzung mit hydrothermisch aufgeschlossenen Flocken ist ideal, um einem Gewichtsabbau im Winter vorzubeugen. Oftmals wird auch Mais als zusätzliche Energiequelle beigefüttert. Hier ist wichtig zu beachten, dass ganzer bzw. gebrochener Mais nichts im Futtertrog zu suchen hat: Maiskörner müssen wegen der geringen präzäkalen Stärkeverdaulichkeit vor Fütterung wärmebehandelt werden (hydrothermisch aufgeschlossene Maisflocken).

Ein Pferdefutter mit optimalem, das heißt hohem Rohfasergehalt bietet verschiedene Vorteile:

Verstärktes Kauen und bessere Verwertbarkeit, positive Dienste für den sensitiven Pferdedarm sowie ein besseres Sättigungsgefühl.

Bezüglich einer Umstellung der Pferdefütterung ist zu beachten, dass Müslis und ähnlich strukturiertes Pferdefutter innerhalb weniger Tage ausgetauscht werden können, indem jeweils ein kleiner Teil des bisherigen Pferdefutters abgezogen und des neuen Pferdefutters hinzugefügt wird. Unter abrupte Änderungen, die dem Pferdedarm schaden können, zählen beispielsweise der Austausch von Heucobs zu getreidehaltigem Pferdefutter oder der Austausch von Luzernen zu Heucobs, Rübenschnitzeln oder Müsli Pferdefutter. Die Struktur ist in erster Linie entscheidend, ob die Umstellung innerhalb weniger Tage anzuraten ist oder in mehreren Wochen durchzuführen ist. Das Prozedere bleibt jedoch das Gleiche. Beim Kraft- und Ergänzungsfutter sollte ganzjährig auf naturbelassene Nährstoffe Wert gelegt werden. Naturbelassenheit erkennt man jedoch weder am guten Geruch (beim Getreide fehlt er gänzlich), noch an der Werbung des Herstellers, sondern einzig und allein an den Inhaltsstoffen. Die Nachfrage nach naturbelassenem Pferdefutter und Müsli steigt stetig, immer wieder werde ich gefragt, wo dieses erhältlich ist. Um diese Lücke zu schließen, habe ich verschiedene natürliche optimal verwertbare Pferdefutter und Müslis mit ausgewogenem Nährstoffhaushalt und Rohfaseranteil für die individuelle Pferdefütterung entwickelt.

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ist nicht zweifelsfrei geklärt, welche Menge Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe zur bedarfsgerechten Mineralstoffversorgung von Pferden benötigt wird. Durch eine überhöhte Gabe werden die Entgiftungsorgane (Leber, Nieren, Darm) durch den Abbau der nicht benötigten Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine, welche im Übermaß zugeführt wurden, überlastet. Dies führt lang- bzw. je nach Überschuss auch kurzfristig zu ernsten Erkrankungen. Auch werden synthetisch zugesetzte Vitamine im Darm zwangsabsorbiert. So kann es einerseits zur Hypervitaminose (Vitaminüberschuss/Vergiftung), andererseits zur sekundären Hypovitaminose (Vitaminmangel)  kommen aufgrund Imbalancen der einzelnen Vitamine. Das Gleiche gilt für Spurenelemente und Mineralstoffe. Die Symptome sind meist unspezifisch, oft wird die Ursache nicht erkannt. Nicht optimale Versorgung führt zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen, welche sich in Stoffwechselproblemen, Allergien, Lahmheiten, Knochenschädigungen, Nierenschädigungen, Leberschädigungen und Darmproblemen äußern können. Oft wird der Fehler gemacht, weitere synthetische Ergänzungsfuttermittel mit dem Ziel zu füttern, Mangelerscheinungen auszugleichen, obwohl schon ein Überschuss besteht. Weiterhin stehen synthetisch zugesetzte Stoffe in Verdacht, vorhandene Erkrankungen bzw. Dispositionen zu Erkrankungen weiter zu verstärken.

Schaut man sich Pferde vor der Domestikation an, so wird schnell klar, dass die Ernährung des Pferdes von Urzeiten her immer naturgemäß war: statt synthetischer Stoffe wurden Kräuter und Pflanzen gefressen bei Bedarf. Unsere Böden sind heute leider verarmt an natürlichen Kräutern und Pflanzen, daher sollte hier die naturgemäße Zufütterung von Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen ansetzen. Bedenken, dass sich über eine naturgemäße Versorgung hinausgehende positive Eigenschaften des jeweiligen Krautes bei Dauerfütterung nicht aufrechterhalten lassen, kann ich aus der Praxis nicht bestätigen. Kräuter für Pferde enthalten viele natürliche Mineralstoffe und Spurenelemente und wirken im Organismus basisch. Sie gleichen Übersäuerungszustände aus und tragen zu einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt bei. Ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist Ursache bzw. Mitursache zahlreicher Erkrankungen unserer Pferde. Viele Kräuter für Pferde wirken zusätzlich entgiftend und helfen das körpereigene Schutzsystem aufzubauen und im Gleichgewicht zu halten. Sie enthalten Vitamin C als natürliches Antioxidant, Kieselsäure, natürliches Biotin, Zink und die sekundären Pflanzenstoffe sowie Mikronährstoffe, deren positive Wirkungen zwar nicht bewiesen, jedoch vorhanden sein müssen, da synthetisch nachgeahmte Pflanzenstoffe nicht deren volle Wirksamkeit erzielen.

Um die bedarfsgerechte Deckung des Mineralstoffhaushalts mit der Kräuterfütterung bei Pferden zu praktizieren, muss jedoch einiges beachtet werden: Die Kräuter müssen so gewählt werden, dass der Bedarf entsprechend durch die Einzelkräuter gedeckt werden kann. So gilt es genau zu schauen, welche Mineralstoffe in welcher Menge jeweils im Einzelkraut enthalten sind und dann eine möglichst vielfältige, auf den individuellen Bedarf abgestimmte Mischung zusammen zu stellen, indem dann noch die Mengenanteile genau berechnet und im richtigen Verhältnis zueinander stehend, abgestimmt werden. Erst dann erhält man die perfekte Mischung und somit ein optimales Mineralfutter. Wenn einfach wahllos Kräuter in nicht passender Mengenberechnung zusammengestellt werden, lässt sich die Mineralstoffversorgung bei Pferden nicht durch Kräuter decken. Es gehört daher schon ein bißchen Fachwissen dazu, Kräuter für Pferde als natürliches Mineralfutter zu füttern, wenn es wirklich passen soll und der Bedarf natürlich gedeckt werden soll!

Artikel von mir für verschiedene Pferdezeitschriften

Das Pferdefutter bei Weidegang

Generell zu beachten ist, dass unsere Böden mineralstoffarm geworden sind und Kräuter in der Regel gänzlich fehlen, die die Pferde mit natürlichen Mineralstoffen, Spurenelementen & Vitaminen versorgen könnten. Vor diesem Hintergrund ist ohne Ausnahme bei allen Pferden, Ponys & Eseln auch während der Weidesaison eine natürliche Mineralstoffversorgung (beispielsweise mit Nehls Horse Allround Kräuter-Fit oder Nehls Frühjahr & Sommer Kräuter) von Nöten.

Die optimale Pferdefütterung bei Weidegang hängt indes von zwei Faktoren ab

Der Beschaffenheit der Weide

Ist die Weide grün und saftig, möglicherweise noch mit Weidelgrasbewuchs (ein sogenanntes Mastgras für Kühe) ist eine Zufütterung sowohl von Heu wie auch von Kraftfutter nicht von Nöten. Diese Grasbeschaffenheit reicht auch bei schwerfuttrigen und zu mageren Pferden bei 24-Stunden-Weidehaltung völlig als alleinige Fütterung aus und eine darüber hinausgehende Pferdefütterung wird damit überflüssig. Diese Weidebeschaffenheit ist jedoch keineswegs für gut im Futter stehende bzw. zur Fülligkeit neigende Ponys & Pferde anzuraten, da sie hiermit einfach zu „fett“ werden.

Die saftige grüne Weide in Ganztagesbeweidung oder 24-Stunden Weidehaltung eignet sich daher keineswegs für jedes Pferd und sollte dem eher schwerfuttrigen, zu magerem Pferd oder dem in Leistung stehenden Pferd vorbehalten bleiben.
Ein karger spärlicher Grasbewuchs hingegen, beispielsweise auf felsigen und steinigen Böden anzutreffen, eignet sich grundsätzlich für alle Pferde, Ponys & Esel. Die Weidezeiten sind jedoch auch bei eher spärlichem Bewuchs, überständigen braunen Gräsern oder kurzen beige-bräunlich gewordenen Gräsern nach dem Futterzustand zu gestalten. Unserem zu dick geratenen Haflinger kann auch diese Weide bei Ganztages- bzw. 24-Stunden-Beweidung zum Verhängnis werden, wenn dieser dort verfettet. Auch bei spärlichem Gras ist grundsätzlich der Futterzustand des einzelnen Pferdes ausschlaggebend für die jeweilige Weidezeit. Grundsätzlich sind diese Weiden jedoch erst einmal auch für unseren leichtfuttrigen Pferdefreund geeignet.

Dem einzelnen Pferd, der Arbeitsleistung sowie dem Futterzustand

Generell ist zu beachten, dass jedes Pferd einen ganz unterschiedlichen, ihm eigenen Stoffwechsel besitzt, der u. a. die Futterverwertung beeinflusst. Somit muss z.B. die Fütterung alter Pferde, die Fohlenfütterung, die Fütterung zu dicker Pferde, die Fütterung zu dünner Pferde oder auch die Fütterung von Haflingern, die Fütterung von Tinkern und die Fütterung von Ponys ganz individuell gestaltet werden. Daher gilt insbesondere auch bei Weidegang, dass der Futterzustand sowohl die Weidezeiten, wie auch die Beschaffenheit der Weide und die darüber hinausgehende Fütterung bestimmen sollte. Ein weiterer Faktor ist die Leistung, die das einzelne Pferd erbringt. Da durch Bewegung und die Erbringung von Leistungen mehr Futter bzw. mehr Kalorien verwertet werden, hat das in Leistung stehende Pony & Pferd grundsätzlich einen höheren Pferdefutter Bedarf, der gedeckt werden muss. Aber auch hier verrät uns der Futterzustand, inwieweit die Menge herauf- bzw. heruntergesetzt werden muss.

In der Praxis erlebe ich häufig, dass kaum Abschläge an Kraftfutter und Rauhfutter bei Weidehaltung gemacht werden und die Beweidung kaum in die Pferdefütterung mit einfließt. Bedenkt man, dass Pferde sich Natur gemäß ausschließlich von Gras ernährten, wirkt dies schon fast paradox.
Die Pferde verfetten zusehends, weil die Grasfütterung nicht entsprechend berücksichtigt wird. Abschläge müssen insgesamt bei Kraftfutter erfolgen und (wir haben wieder den Futterzustand im Auge…) ggf. auch bei der Heufütterung. Letztlich zählt grundsätzlich das „Auge des Herrn“, was täglich geschärft werden sollte, da die Pferdefütterung ständig überdacht und auf die tatsächlichen Gegebenheiten angepasst werden muss. Während der Vegetation sieht man beispielsweise täglich eine Gewichtszunahme, während heißer Sommer eher eine Abnahme des Gewichts bei Weidehaltung, da die Nährstoffe im Gras ebenfalls ständig den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.

Artikel von mir für Pferde Regional