Hundekrankheiten und Katzenkrankheiten

Hundekrankheiten und Katzenkrankheiten nehmen mehr und mehr zu; nicht zuletzt ist dieser Umstand durch eine veränderte und oft viel zu gut gemeinte Fütterung unserer Hunde und Katzen der Fall. Diese schadet eher, als sie nutzt!

Hundekrankheiten und Katzenkrankheiten treten vermehrt jedoch auch durch unsere Umwelt und deren steigende Belastungen auf.

Nachfolgende Artikel schrieb ich für verschiedene Fachzeitschriften (Tierschutz, Haustieranzeiger, Hundeanzeiger, Reich mir die Pfote, Fell & Pfote u. a.); sie beschäftigen sich mit Hundekrankheiten und Katzenkrankheiten und vielen interessanten Themen.

Jeder Hund & jede Katze werden einmal krank!

In diesem Link werden verschiedene Krankheiten thematisiert

Dermatitis & Futtermittelallergien bei Hunden und Katzen, Leberkrankheiten und Nierenerkrankungen bei Hunden und Katzen, Borreliose bei Hunden, Epilepsie bei Hunden und Katzen, Scheiden- und Gebärmuttererentzündungen bei Hunden, Magenkrankheiten und Darmerkrankungen bei Hunden und Katzen und viele mehr.

Möchten Sie Ihren kranken Hund, kranke Katze, krankes Kleintier auch ganzheitlich und homöopathisch behandeln lassen, so beachten Sie bitte die Biofeld-Haaranalyse für Hunde, Katzen & Kleintiere, diese ist ein überregionales Therapieverfahren und steht somit allen Hunden & Katzen und selbstverständlich auch kleineren Tieren im Inland und Ausland zur Verfügung.

Interessieren Sie sich für die Homöopathie bei Tieren? Zahlreiche Informationen zur Homöopathie bei Tieren finden Sie unter Homöopathie für Tiere.

Magen- und Darmerkrankungen bei Hunden und Katzen

Es gibt ganz unterschiedliche Ursachen für Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes (Intestinal- und Digestionstrakt = Verdauungssystem) bei Hunden und Katzen. Diese können bakterieller Art sein und mit Entzündungen einhergehen, allergische Ursachen haben, in massiver Verwurmung begründet sein, Stress als Auslöser beinhalten oder durch schlechtes und unverdauliches Futter entstehen:

Futtermittelallergien

Allergische Reaktionen auf einzelne Bestandteile des Hunde- und Katzenfutters äußern sich oftmals durch zu dünnen, breiigen und/oder wechselnden Kot und Durchfallerkrankungen. Auch Magenprobleme, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen können Symptome einer Futtermittelallergie darstellen. Hat der Tierhalter den Verdacht, dass Magen- und Darmprobleme des Tieres auf das Futter zurückzuführen sind, reicht es oftmals nicht aus, lediglich das Dosen- oder Trockenfutter zu wechseln; in vielen Fällen wird eine generelle Futterumstellung erforderlich, da die Allergie meist auf einzelne Bestandteile besteht, welche in anderen Futtersorten ebenfalls enthalten sind. Empfehlen würde ich bei Verdacht auf Futtermittelallergie eine sogenannte Ausschlussdiät. Der Zeitraum sollte mindestens 3 Monate betragen, da sich das gesamte Verdauungssystem auf die neue Nahrung umstellen muss und dies einige Zeit benötigt. Eine Kombination mit beruhigenden, besänftigenden und regulierenden Kräutermischungen, welche Magen & Darm sanft unterstützen, erscheint sinnvoll.

Verwurmung

Die Ursache für Durchfall und Erbrechen liegt oftmals in einer recht massiven Verwurmung, welche sowohl den Magen- und Darmtrakt unserer Stubentiger, als auch den von Hunden empfindlich stören kann. Je nach Fütterung und Haltung des jeweiligen Tieres sollten mindestens 2 x jährliche Entwurmungen stattfinden. Bei Freigängerkatzen empfiehlt sich eine 4 x jährliche Entwurmung. Präparate gegen Würmer sollten sämtliche „gängigen“ Wurmarten mit einbeziehen; so auch den Bandwurm. Bandwürmer kommen recht häufig bei Hunden und Katzen vor. Überträger sind unter anderem Flöhe. Eine zusätzliche Wurmkur sollte bei Flohbefall durchgeführt werden; da man sich ziemlich sicher sein kann, dass Tiere mit Flohbefall auch unter starkem Bandwurmbefall leiden.

Gastritis

Die Entzündung der Magenschleimhaut zeigt sich in einer Hemmung der Magensaftsekretion und vermehrter Schleimbildung. Der saure Magensaft wird alkalisch und kann seine Funktion bei der Vorverdauung nicht mehr ausführen. Die Magenschleimhaut kann so stark geschädigt werden, dass sich Geschwüre bilden und es zu Blutungen kommt. Ursachen einer Gastritis können ein massiver Befall mit Würmern, aber auch Stress sowie Fütterungs- und Haltungsfehler sein. Auch manche Medikamente haben ungünstigen Einfluss auf die Magenschleimhaut und können negative Begleiterscheinungen im Magen- und Darmtrakt auslösen.

Enteritis

Eine lebensbedrohliche Magen- und Darmerkrankung stellt die Enteritis bzw. katarrhalische Entzündung des Darms dar. Der Darmkatarrh kann akut auftreten mit milden Verlaufsformen oder auch zu einer chronischen Enteritis mit irreversibler Schädigung der Darmwand führen, welche unheilbar sein kann und zum Tode führt. Der Wasserentzug und Elektrolytverlust durch den Durchfall belasten den Stoffwechsel und Wasserhaushalt dermaßen stark, dass eine Heilung auch bei entsprechender Infusionstherapie oftmals nicht mehr möglich ist. Auch die häufigste Ursache der Enteritis sind Fütterungsfehler und Stress. Diese kann aber auch infolge einer Leukopenie mit hohem Fieber oder bei schweren bakteriellen Infekten auftreten. Ebenso ist eine Invasion von Endoparasiten als Verursacher bekannt.

Vorbeugende Maßnahmen

Eine Vorbeugung von Magen- und Darmerkrankungen lässt sich in erster Linie durch eine artgerechte natürliche und gesunde Fütterung von Hunden & Katzen praktizieren. Auch sollten die Futterportionen angemessen sein: Bei großen Hunden und dementsprechender Disposition besteht bei Aufnahme zu großer Futtermengen die Gefahr einer Magendrehung; durch mehrere kleine über den Tag verteilte Rationen kann man dieser Gefahr sehr gut vorbeugen. Eine Magendrehung ist ausschließlich durch eine Operation zu regulieren und tritt bei disponierten Hunden nicht selten mehrmals auf; Futterportionen sollten über den Tag verteilt werden. Einige Hunde und Katzen bringen bereits durch eine falsche Fütterung im Welpenalter und/oder durch erbliche Dispositionen eine gewisse Veranlagung zu Magen- und Darmproblemen mit. Diese reagieren beispielsweise besonders sensitiv bei Futteränderungen, bei Wetterwechsel, bei Stress und mangelnder Bewegung. Diesen Tieren sollte man vorsorglich im Wege der Fütterung eine dauernde Unterstützung gewähren, beispielsweise durch eine besänftigende regulierende Kräutermischung, damit ernsthafte Erkrankungen möglichst vermieden werden. Auch sollten Futterveränderungen bei Hunden und Katzen langsam vorgenommen werden über einen Zeitraum von mehreren Tagen bzw. Wochen (je nach Massivität der Umstellung); um dem Magen- und Darmsystem eine langsame Umgewöhnung zu gestatten.

Artikel von mir für verschiedene Tierzeitschriften

Homöopathische Therapien bei Hundekrankheiten und Katzenkrankheiten

Magen- und Darmerkrankungen bei Hunden und Katzen lassen sich sehr gut alternativ und homöopathisch behandeln. Je nach Erkrankungsbild kann ausschließlich eine homöopathische Therapie eingeleitet werden oder diese in Kombination mit einer veterinärmedizinischen Therapie durchgeführt werden.

Ursachenforschung und Diagnosemöglichkeiten

Sind Hund, Katze oder kleinere Tiere krank, ist in erster Linie wichtig, die Ursache und eine Diagnose herauszufinden. Abgestellt auf die vorhandene Erkrankung bzw. erst einmal in der Regel abgestellt auf die vorhandene Symptomatik werden die Diagnosemöglichkeiten und die Ursachenforschung eingeleitet. Obwohl die Symptomatik und die vorhandenen Probleme, die das Tier hat, uns erste Hinweise auf eine Diagnose geben können, sind dies in der Regel ausschließlich erste Hinweise. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, hier sieht man auf den ersten Blick, an welcher Erkrankung das Tier leidet; wie gesagt, dies sind aber eher die Ausnahmen. Es gilt dann, eine geeignete Diagnostik zu bestimmen, damit später auf deren Grundlage die Diagnose erstellt werden kann. Im weiteren Verlaufe wird im günstigsten Fall anhand der bei Erstvorstellung des Tieres geschilderten Anamnese (Krankengeschichte) die Ursache ermittelt. Wenn auch eine vollständige Ermittlung der Ursache nicht immer gegeben ist, so gibt die Krankengeschichte doch Hinweise darauf, worin die Ursache liegen könnte.

Angewiesen ist der Behandler auf eine möglichst detaillierte Schilderung des Tierhalters, der weder „ins Unermessliche“ abschweifen, noch etwas auslassen sollte. Schließlich muss der Behandler auch noch alle wesentlichen Dinge auffassen können, was beispielsweise äußerst schwer fallen kann, wenn die Schilderung viele im Zusammenhang stehende uninteressante Passagen enthält. Da wir aber unbedingt auf eine Schilderung angewiesen sind, um Zusammenhänge auch erkennen zu können, ist es wichtig, dass der Tierhalter sich bereits im Vorfeld wichtige Notizen aufschreibt, damit diese im Gespräch nicht ganz vergessen werden, weil man irgendwie ganz vom Thema abgewichen ist. Eine detaillierte kurze Beschreibung, das ist eine wichtige Voraussetzung, damit der Behandelnde die richtigen Möglichkeiten zur Diagnosefindung einsetzen kann, sowie auch erste Hinweise auf eventuelle Ursachen erhält. Die Tiere könnten uns ganz bestimmt viel konkrete Hinweise geben, doch sie können leider nicht in Worten sprechen, sie sprechen durch andere Ausdrucksweisen, sie sagen uns, wir haben Schmerzen, wir fühlen uns nicht wohl, uns geht’s nicht gut, doch sie können dies nicht mit Worten begründen. Sie schauen uns nur flehend an, wörtlich ausgedrückt: wir brauchen Hilfe. Aus diesem Grunde ist immer der Tierhalter gefragt, uns die wesentlichen Hinweise mitzuteilen, dem Tier Worte zu geben, für sein Tier zu sprechen.

Wie wichtig dies ist, soll folgendes Beispiel zeigen: Die Hundehalterin kommt mit Hund in die Praxis, der Hund hat eine starke Dermatitis (Hautentzündung). Diese ist nicht generalisiert, sondern verteilt sich über den gesamten Hundekörper. Eine Anamnese kann beispielsweise so aussehen, dass der Hundehalter mir eine Stunde über den Hund erzählt und kaum eine Geschichte auslässt. Wir besprechen eingehend die Fütterung, den Umgang, die Haltung, Vorerkrankungen, Probleme, die letzten tierärztlichen bzw. tierheilpraktischen Behandlungen usw.. Noch immer habe ich keinerlei Hinweise auf eventuelle Ursachen. Ich tappe demnach relativ „im Dunkeln“ und beschließe, dass ich erst einmal Blut abnehme und zum Labor schicke; parallel dazu möchte ich jedoch auch eine Untersuchung des Fells veranlasst wissen, weil ich mir recht unschlüssig bin, ob ggf. eine Mykose (Pilzerkrankung) besteht, dem Anschein nach wäre diese möglich.

Ich nehme dem Hund also Blut ab, schneide ihm einige Haare ab und fülle diese beiden „Hinweisgeber“ in entsprechende Röhrchen, die dann zum Labor geschickt werden sollen. Parallel dazu gebe ich noch Hinweise zu einer Allergenarmen Fütterung (es könnte ja auch eine Futtermittelallergie sein..) und teile mit, dass wir, wenn bei der „normalen“ Blutuntersuchung keine Hinweise zu finden sind, noch eine spezielle Allergenuntersuchung bei einem Speziallabor durchführen lassen sollten. Parallel dazu überlege ich gerade, ob ich ggf. noch eine Biopsie (Hautausstanzung) vornehmen sollte, will aber erst einmal abwarten, was bei den in Auftrag zu gebenden Laboruntersuchungen festgestellt wird.

Nach ca. 1 ½ Stunden verabschieden sich Hund und Frauchen. Beim Abschiedsgruss kommt plötzlich: Ich habe da noch eine kleine Frage? Ich sage, ja, kein Problem? Daraufhin teilt mir Frauchen ganz beiläufig mit, dass sie wenige Stunden vor Ausbruch der Symptome ein Insektizid in den Nacken geträufelt hat und fragt ganz beiläufig: „dies kann doch keinesfalls die Ursache sein, oder?“ Ich bin kurz sprachlos.. und denke, das wird’s dann wohl gewesen sein, hättest Blut, Fell, Futterempfehlung etc. Dir glatt sparen können.. Ich kläre Frauchen auf, dass allergische Reaktionen im Zusammenhang mit Insektiziden (ob naturheilkundlich oder pharmazeutisch) schon vorkommen können und bei diesem engen Zusammenhang würde ich darin die Ursache vermuten.

Gut, wir beschließen also, Blut und Fell erst einmal in den Papierkorb zu verbannen (ist ja auch nicht ganz kostenlos, das Labor..) und ich spreche ihr fürs Erste einmal eine Empfehlung zur symptomatischen Behandlung (sprich Juckreiz, gereizte, blutige, leicht eitrige Ekzeme) aus. Weiterhin schlage ich ihr vor, eine Entgiftung durchzuführen. Zwei Tage später erreicht mich ein glücklicher Anruf: „Frau Nehls, das war ja alles ganz einfach, mein Hund ist schon fast wieder der Alte; die Stellen heilen wunderbar ab, er kratzt sich nicht mehr und macht auch ansonsten einen sehr zufriedenen Eindruck.“ Puuhh, denke ich: warum denn nicht gleich so?

Von daher folgender Rat:

Vor dem Besuch schauen, dass man alle eventuellen Zusammenhänge in Gedanken Revue passieren lässt, notiert und dann mitbringt. Dies spart Kosten und beiderseitig Zeit und unnötige Mühe, nicht zuletzt dem Tier viele Unannehmlichkeiten (Blut abnehmen ist ja nicht so ganz prickelnd..).

Als Behandelnde/r, egal, ob TA oder THP oder auch andere Zweige, wie Hufschmied, Akupunkteur, Chiropraktiker etc., ist man immens auf die Schilderungen des Tierhalters angewiesen, um schnell das Richtige zu tun! Welche Diagnosemöglichkeit gewählt wird, ob Röntgen, Ultraschall, Blut, Urin, Thermographie, Biopsie, Pilzkultur, Fell, Haare usw.; es hängt nicht zuletzt von der Schilderung der Tierbesitzer ab. Eine konkrete Schilderung spart dem Tierhalter oftmals viele unnötige Kosten. Man tappt halt schnell „im Dunkeln“, wenn man keine Ansätze hat, wonach denn nun hier speziell zu suchen ist, wenn keine Ursache erkennbar wird. Neben der direkten Behandlung arbeite ich häufig überregional mit der Biofeld-Haaranalyse für Hunde, Katzen & Kleintiere.

Diese Methode bietet sich für Tiere an, die in weiter Entfernung leben oder auch für diejenigen, für die ein Transport so ziemlich das Schlimmste ist, was überhaupt passieren kann, oftmals Katzen. Hier bin ich natürlich noch viel mehr auf eine konkrete und detaillierte Schilderung des Tierhalters angewiesen, denn schließlich sehe ich das Tier nicht. Eine Analyse dauert in der Regel ca. 2 Stunden, wenn ich konkrete Angaben habe, aus denen ich schließen kann, welche Testungen erforderlich sind, um Ursachen ermitteln zu können und Faktoren in Zusammenhang setzen zu können. Unmöglich gestaltet sich eine Analyse, wenn ich überhaupt keine Anhaltspunkte habe; wonach soll ich hier testen? Ich kann nicht sämtliche Erkrankungen austesten, eine Analyse würde dann einige Wochen benötigen, würde ich alle Krankheiten, alle möglichen Faktoren, Symptome, Ursachen etc. austesten müssen. Das ginge überhaupt nicht.

Hier bin ich in ganz besonderem Maße darauf angewiesen, dass mir eine Anamnese zugesandt wird, die für mich insoweit aussagekräftig ist, dass ich eventuell vorhandene Erkrankungen, welche mit der Symptomatik in Verbindung stehen könnten, auch gezielt austesten kann. Glücklicherweise geschieht dies auch fast immer, so, dass sich die Problematik selten stellt. Vielleicht liegt das daran, dass alles schriftlich festgehalten wird? Dass vielleicht vorab genau überlegt wird, was wann eingetreten ist?

Artikel von mir für den Haustieranzeiger

Borreliose

Viele Tierbesitzer haben Angst, dass ihr Hund oder ihre Katze an Borreliose erkrankt. Im Frühsommer und erst recht bei vorausgegangenen milden Wintern finden wir oftmals viele Zecken bei Hunden & Katzen. Vor einigen Jahren noch relativ unbekannt bei Hunden und Katzen, heute schon fast in jeder Munde, ist die Borreliose-Erkrankung. Seit das Wissen bei den Tierhaltern über gesundheitliche Schäden durch Zeckenstiche beim Menschen, vor allem durch FSME oder Borreliose wächst, steigt die Angst über eine mögliche Gefährdung der Tiere.

Erreger: Borrelia burgdorferi heißt der Erreger der sogenannten Lyme-Borreliose. Er gehört zu den Spirochaeten und ist ein Bakterium. In Mitteleuropa überträgt der Gemeine Holzbock, Ixodes ricinus, die Borrelien. Sie leben im Darm der Zecke. Alle drei Entwicklungsstadien der Zecke können als Überträger fungieren. In Deutschland sind durchschnittlich 10% der Ixodeszecken, regional sogar über 30%, mit Borrelien infiziert; im Durchschnitt gehen wir also von ca. 20 % aus. Die Erreger befinden sich in Darm und Speicheldrüsen der Zecken und werden während des Saugaktes durch Speichel auf den Wirt übertragen. Die Speichelsekretion und Ausscheidung von pathogenen Erregern beginnt frühestens zwei Stunden nach dem Ansaugen der Zecke und erreicht ihren Höhepunkt nach 72 Stunden. Daher lässt sich die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung durch frühzeitiges Entfernen der Zecke mindern (in der Regel in den ersten 24 Stunden). Beißt eine infizierte Zecke einen Hund, eine Katze, ein Pferd oder einen Menschen, werden die Borrelien aktiviert. Eine Entfernung der Zecken innerhalb eines kurzen Zeitraums kann eine Infektion verhindern, ist jedoch etwas erschwert, da man die Zecke zu dieser Zeit noch recht schlecht „packen“ kann, sie ist ja noch nicht vollgesogen. Wo leben Borrelien? Speziell in Flussniederungen sind Borrelien endemisch. Häufig sind sie bei Nagetieren, Igeln, Wildtieren und Vögeln nachweisbar, wobei Vögel die Erreger auch über weite Entfernungen verbreiten können. Die Erkrankung wurde in den siebziger Jahren bei Menschen und Mitte der 80er Jahre auch bei Haustieren beschrieben. Borrelia (B.) burgdorferi, der Erreger der Lyme-Borreliose, hat den Namen nach seinem Entdecker W. Burgdorfer, der zusammen mit dem Rheumatologen A. Steere Anfang der achtziger Jahre dieses Bakterium aus Zecken in der Umgebung der Gemeinde Lyme in Connecticut, USA isolieren konnte. Der Hintergrund dieser intensiven Forschung war ein gehäuftes Auftreten von Arthritiden vor allem bei Kindern in diesem Gebiet. Wie bei sehr vielen Erkrankungen unserer Haustiere wurden die überwiegenden Erkenntnisse der Borrelioseerkrankung bei Tieren aus der Humanmedizin abgeleitet. In der Humanmedizin haben seit der Entdeckung von B. burgdorferi intensive Forschungen vor allem im Bereich der Epidemiologie und zur Aufklärung des klinischen Krankheitsbildes sowie deren frühzeitige Erkennung und Therapie stattgefunden. Man konnte nachvollziehen, dass die Borrelien durch den Zeckenstich übertragen werden und sich dann anschließend in verschiedenen Organsystemen (z.B. Haut, Gelenke, ZNS) manifestierten. Es wurde aus Erfahrungen mit dem Erreger der Syphillis, Treponema pallidum, der in dieselbe Gruppe der Bakterien gehört, wie B. burgdorferi, ein 3-stufiger Verlauf der Lyme Borreliose postuliert. Im ersten Stadium reagiert der Mensch mit Allgemeinsymptomen wie Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Fieber, Myalgien. Häufig findet sich um die Bissstelle eine sog. Wanderröte, das Erythema migrans (EM). Im zweiten Stadium werden neurologische, kardiale, arthrogene oder ophtalmologische Symptome beobachtet. Im letzten Stadium reagiert der Mensch u.a. mit einer chronischen Arthritis, einer chronischen Enzephalitis oder der sog. Acrodermatitis chronica athrophicans (ACA), einer Erkrankung, bei der die Haut sich pergamentartig verändert. Diese Aufzählung zeigt, wie komplex und multifaktoriell sich die Lyme-Borreliose zeigen kann. Genauso vielseitig sind die Krankheitsbilder, die bei Hunden & Katzen im Zusammenhang mit der Borreliose beschrieben werden: Bei Hunden & Katzen stehen nach anfänglichen Symptomen wie Mattigkeit und Fieber vor allem Lahmheit, Schmerzen, andere Ausfallserscheinungen und als Spätfolgen Gelenkbeschwerden im Vordergrund. Einzelne oder wiederkehrende Fieberschübe, Lethargie, Futterverweigerung, Lahmheiten und Lymphknotenschwellungen sind die Regel. Auch Herzprobleme, neurologische Symptome (z.B. Gesichtsnervenlähmungen), Nierenerkrankungen und tiefe Entzündungen der Augen sind beschrieben worden. Bei wechselnden unklaren Lahmheiten von Hunden & Katzen und Arthritiden sollte die Borrelioseerkrankung in der Diagnostik einen festen Platz einnehmen. Allerdings halten nur wenige dieser Symptome einer genaueren wissenschaftlichen Betrachtung stand. Aus der Humanmedizin bekannte Symptome einer Borreliose auf unser Tier zu übertragen und bei positiver Serologie die Schlussfolgerung zu ziehen, dass ein direkter Zusammenhang besteht, bedarf einer genauen Abklärung sämtlicher anderer in Frage kommenden Ursachen. Die Borrelien-Diagnostik ist ein schwieriges Gebiet! Wenn man den Durchseuchungsgrad der Zecken in Deutschland (Vermutungen gehen von 20% im Mittel aus) und der Häufigkeit, mit der Tiere jährlich von Zecken gestochen werden, betrachtet, versteht man, wie schwierig die Diagnostik der Borreliose beim Tier ist. Unbestritten ist, dass es eine durch B. burgdorferi verursachte Erkrankung gibt. Allerdings muss man darauf hinweisen, dass es auch Berichte aus den USA gibt (Levy und Magnarelli 1992), nach denen von 50% seropositiver Hunde in einem endemischen Gebiet, lediglich 5% klinische Symptome wie Lahmheit, Gelenkschwellung und Apathie zeigten. Hinzu kam, dass innerhalb des Beobachtungszeitraumes (20 Monate) ebenso viele seronegative Hunde vergleichbare Symptome entwickelten. Diese Untersuchung zeigt uns deutlich, dass wir Menschen doch eher an einer Diagnose von Borreliose bei Tieren scheitern, nämlich aus dem Grunde, da hier noch immer viel zu wenig bekannt zu sein scheint. Vielleicht reagieren Tiere völlig anders als Menschen, ggf. auch Tierart spezifisch auf den Erreger? Obwohl er sich nachweisen lässt, richtet er ggf. bei unseren Tieren kaum bzw. keinen Schaden an? Manche Symptome unserer Tiere „passen“ vielleicht einfach nur zum Erkrankungsbild einer Borreliose und in Wahrheit ist eine ganz andere Erkrankung ursächlich? Wir wissen es nicht; da fast alle Erkenntnisse aus der Humanmedizin stammen und auf die Veterinärmedizin übertragen wurden. Was ist aber, wenn diese Erkenntnisse sich nicht übertragen lassen?

Ein weiteres Problem besteht darin, dass man seit einigen Jahren weiß, dass von B. burgdorferi mehrere unterschiedliche Genospezies existieren. Man spricht daher heute von B. burgdorferi sensu lato, die sich u.a. in B. burgdorferi sensu stricto, Borrelia garinii sowie Borrelia afzelii aufteilt. Das Interessante daran ist, dass man in den USA hauptsächlich B. burgdorferi sensu stricto isolieren konnte. Im Gegensatz dazu werden in Europa alle 3 genannten Genospezies isoliert. Da in den USA das am häufigsten beobachtete Symptom der Lyme-Borreliose die Arthritis ist, geht man heute davon aus, dass B. burgdorferi sensu stricto einen Organtropismus für den Bewegungsapparat besitzt, Borrelia garinii eher disseminierte Formen der Borreliose verursacht bzw. die Neuroborreliose hervorruft und Borrelia afzelii eine Affinität zur Haut hat und Symptome wie das EM oder die ACA hervorruft. Selbstverständlich sind die unterschiedlichen Genospezies auch unterschiedlich in ihrer antigenen Struktur, was natürlich nicht nur Probleme in der serologischen Diagnostik sondern auch in der Entwicklung von Impfstoffen verursacht.

Bei zwangs-infizierten Hunden ergab sich folgendes klinisches Bild: Das klinische Bild, das die Hunde zeigten, waren Lahmheiten. Diese Lahmheiten entwickelten sich zwischen 2-5 Monaten nach Infektion über die Zecken. Dabei zeigten die Tiere zuerst leichte Lahmheiten, die innerhalb von 3 Tagen zunahmen und nach 4 Tagen wieder verschwunden waren. Hauptsächlich waren davon die Ellenbogengelenke sowie die Karpal- und Kniegelenke betroffen. Palpatorisch konnte bei einigen Tieren eine leichte Schwellung sowie eine lokale Temperaturerhöhung festgestellt werden. Die meisten der an Lahmheiten erkrankten Hunde zeigten eine erhöhte Körpertemperatur (39,5-40°C) und waren apathisch. Gewichtsverluste konnten dabei nicht beobachtet werden. Nach der ersten Lahmheit entwickelten die meisten der Tiere eine zweite , teilweise eine dritte Lahmheit im Abstand von 2-4 Wochen. Dabei waren teilweise andere Gelenke als in der ersten Periode betroffen. Außer diesen Symptomen zeigten die Tiere innerhalb der Beobachtungsperiode von 17 Monaten keine anderen klinischen Anzeichen.

Bei allen Labormethoden bezüglich der Borreliose bei Hunden & Katzen sollte man wissen, dass die Laborergebnisse lediglich Hilfsmittel zur Diagnosestellung sein können und auf keinen Fall eine sorgfältige klinische Untersuchung unter Abklärung der in Frage kommenden Differentialdiagnosen ersetzen können. Die Therapie der Borrelioseerkrankung in der Human- und Veterinärmedizin besteht aus einer umfangreichen Antibiose. Die Therapie in der Naturheilkunde setzt homöopathische und isopathische Therapeutika sowie Nosoden ein.

Artikel von mir für verschiedene Tierzeitschriften

Scheiden- und Gebärmuttererkrankungen bei Hündinnen & Kätzinnen

Das normalerweise saure Scheidenmilieu kann unter bestimmten ungünstigen Bedingungen in den alkalischen Bereich übergehen und begünstigt somit eine Ansiedlung von pathogenen Keimen, Pilzen und Bakterien. Entzündungen in der Scheide (Vaginitis) können auf die Harnröhre und Blase, oder aber, auf die Gebärmutter übergreifen. Gebärmutterentzündungen bei Hunden (Pyometra, Endometritis) treten meist einige Wochen nach der letzten Läufigkeit auf, können jedoch auch zu jeder anderen Zeit auftreten.

Ursachen:

Es gibt verschiedene Ursachen, einige sind beispielsweise: Begleitsymptome einer Allgemeinerkrankung, Unterkühlungen/Erkältungen, Allergien, Scheidenvorfälle, Vergiftungen, Hormonstörungen, Schilddrüsenunterfunktion, übergreifende Erkrankungen der Blase, Harnröhre, Gebärmutter, Scheide, Infektionen mit Bakterien, Viren, Pilzen, Verletzungen, Keimträger durch den Deckakt, allgemeine Störungen der Abwehr und des Immunsystems.

Symptome sowohl von Scheiden- wie auch Gebärmutterentzündungen sind folgende:

Scheidenausfluss unterschiedlicher Beschaffenheit, Appetitmangel und Abmagerung, Fieberphasen, verbunden mit Müdigkeit und Apathie, ggf. Zunahme des Durstgefühls (hauptsächlich bei begleitend auftretendem Fieber), struppiges und glanzloses Fell, ggf. Vermehrung des Bauchumfangs/Bauchwassersucht, Unregelmäßigkeiten der Läufigkeit, Durchfall und Erbrechen. Bei der Gebärmutterentzündung sind die oben genannten Symptome weitaus mehr ausgeprägt als bei Scheidenentzündungen, welche im Gegensatz zu der Gebärmutterentzündung selten einen drastischen Verlauf nehmen. Das Allgemeinbefinden ist hauptsächlich bei Blasen- und Gebärmuttererkrankungen stark mitbetroffen, bei Scheidenentzündungen in der Regel selten bis kaum. Obwohl Gebärmutterentzündungen eine gefürchtete Alterserkrankung der Hündinnen und Kätzinnen sind, kommen diese auch bei jüngeren Tieren vor.

Homöopathische Therapie:

Es stehen verschiedene homöopathische und pflanzliche Mittel zur Behandlung zur Verfügung, welche jedoch individuell nach Ursache und Symptomatik ausgewählt werden sollten. Ist ein Mittel bei einem bestimmten Symptom im speziellen Einzelfall angemessen, so muss dies nicht das passende Mittel für einen anderen Patienten darstellen. Im Gegenteil, bei einem anderen vierbeinigen Patienten kann das Mittel genau das Verkehrte sein. In der Homöopathie wählt man die Mittel nach individueller Symptomatik und Ursache aus, daher ist der Einzelfall grundsätzlich entscheidend für die Medikation. Gefahren einer Sterilisation sind hormonelle Dysfunktionen, die zur Fettsucht oder zur Bildung von Gallensteinen und Blasengrieß führen können. Auch können die Tiere träge werden, da der Gesamtstoffwechsel nicht mehr genügend angeregt wird. Diese unschönen Nebenwirkungen können auftreten, müssen jedoch nicht zwingend auftreten!

Die Operation selbst kann selbstverständlich auch zu Komplikationen, beispielsweise bei der Narkose oder Wundheilung führen. Gefahr und ggf. eintretende positive Wirkungen einer Sterilisation sollten daher gut abgewogen werden. Denn auch hier gilt: was für ein Tier das Richtige ist, muss nicht für ein anderes ebenfalls die richtige Entscheidung bedeuten.

Unsere Beispiele aus der Praxis sind immer Original getreu und spiegeln die Tierheilpraxis Erfahrungen von Hunden & Katzen des berichtenden Tierhalters wieder. Das unten stehende Beispiel aus der Praxis zeigt u. a. auch, dass auch tierärztliche Meinungen sehr verschieden sein können. Vier Tierärzte hatten ähnliche Meinungen bezüglich der zwingenden Operation von Pepper, die behandelnden Tierärzte der Tierklinik hatten eine abweichende Meinung:

Erfahrungsbericht von Frau Jeanette Vollmert
E-Mail: Jeanette.Vollmert(at)imgworld.com
über ihre Hündin Peppi

Vorgeschichte

Pepper kam im Alter von 4 Monaten aus einem spanischen Tierheim zu uns und machte in der ersten Zeit auch einen guten Eindruck. Sie war frech, das Fell war o. k und die Augen klar. Da wir von Anfang an alles richtig machen wollten, gingen wir in einen großen Futterhandel und ließen uns beraten. Raus kamen wir mit einem bestimmten als sehr gut angepriesenem Hundefutter, weil wir dachten, das Futter wäre zwar sehr teuer aber super… Nach ca. 2 Monaten fingen die Probleme an. Sie fing auf einem Bein an zu lahmen (was man dazu sagen sollte: 2 Hunde von Freunden bekamen ebenfalls dieses Futter und hatten ebenfalls Probleme mit Lahmheiten). Dazu kam, dass Pepper eine laufende, häufig heiße Nase, geschwollene Lymphknoten, immer wieder entzündete bzw. rote Augen und eine matschige bis durchfallartige Kot-Konsistenz hatte. Zudem pinkelte sie übermäßig viel und kam kaum zur Ruhe für einen Welpen. Gründe genug, um zum Tierarzt zu gehen und die Fütterung zu überdenken. Beim 1. TA wurde sie das 1. Mal auf den Kopf gestellt. Es wurde ein allgemeiner Check, eine große Blutanalyse und ein Test auf Mittelmeerkrankheiten gemacht. Alles ohne Befund! Sie bekam jedoch trotzdem Antibiotika verschrieben und sollte noch mal zur Kontrolle kommen. Peppers Zustand hatte sich aber nach der Antibiotika Einnahme nicht verändert, und die Lymphknoten waren immer noch geschwollen. Im Anschluss an das Gespräch wurde mir das 1. Mal nahe gelegt für übernächste Woche einen Kastrationstermin auszumachen, weil es angeblich das Beste sei vor der 1. Läufigkeit zu kastrieren. Dies stieß mir sehr sauer auf, da Pepper ja quasi noch ein Baby war und bei der Vorstellung, sie ohne medizinischen Grund aufschneiden zu lassen, wurde mir sowieso schlecht! Nach dem Kontrollgespräch stellte sich erstmal eine allgemeine Ratlosigkeit ein. Ich stellte Pepper auf ein anderes Trockenfutter um. Wenigstens das Lahmen hörte danach auf. So auch bei den Hunden meiner Bekannten. Im Internet hatten wir zeitgleich Berichte über fütterungsbedingte Lahmheiten gefunden. Aha! Auf Empfehlung von Bekannten ging ich mit Peppi, die nun 7 Monate alt war, zu einem weiteren Tierarzt, der wiederum nach einer Blutanalyse, einem Mittelmeerkrankheitstest und einem allgemeinen Check, außer den geschwollenen Lymphknoten nichts finden konnte. Aber die beschriebenen Symptome waren ja weiterhin da! Er meinte, sie solle vorsichtshalber mal eine Wurmkur machen und verschrieb Pepper wieder Antibiotika (Super!). Erstmal für eine Woche. Danach wurde sie wieder gecheckt und die Lymphknoten waren immer noch geschwollen. Pepper sollte dann das Antibiotika auf Anraten des Arztes weitere 3 Wochen nehmen (ich war begeistert). Beim 3. Besuch bei diesem Tierarzt war nur noch 1 Lymphknoten am Bein geschwollen. Ein bisschen hatte es sich ja gebessert, wollte uns der TA das Ergebnis schön reden. Und die heiße Nase wäre ein Zeichen dafür, dass Pepper etwas nicht passt (Hä?).

Die anderen Anzeichen, wie breiige Kotkonsistenz, heiße bis triefige Nase, rote Augen (die wir mittlerweile mit Schüsslersalzen behandelten) und das überhäufige Pinkeln (eine Blasenentzündung wurde ausgeschlossen) blieben. Ich war nun ca. 300,00 Euro ärmer, aber wusste trotzdem nicht viel mehr! Zudem riet mir auch dieser Tierarzt wieder, sie kastrieren zu lassen, diesmal schlug er als Zeitpunkt nach der 1. Läufigkeit vor. Pepper war nun etwa 8 Monate alt, mittlerweile sah ihr Fell auch recht stumpf aus, sie haarte sehr stark, war sehr, sehr schlank bis dünn, kratzte sich häufig und hatte immer noch matschigen Kot. Peppers Freund Ben, der das gleiche Futter bekam, hatte juckenden Ausschlag in der Leiste bekommen. Flöhe konnten nicht sein, da wir die ganze Zeit Frontline benutzt hatten.

Es ging noch ein bisschen Zeit ins Land, wir waren mal wieder auf der Suche nach einem neuen Futter, da wurde Pepper das erste Mal läufig. Wir passten auf wie ein Luchs. Es ging alles gut, bis Pepper am Ende der Läufigkeit leider in einem kurzen unbeobachteten Moment mit Ben stiften ging. Danach haben wir hin und her überlegt, was zu machen ist. Die möglichen Welpen passten momentan leider gar nicht in unsere Planung, wollten wir doch erst in 3-4 Jahren ein paar Welpen von den beiden haben. Da ich mit den ersten beiden Tierärzten nicht zufrieden war, fuhr ich am nächsten Tag zur Tierarzt Nr. 3, der mir dazu riet, die Spritze danach zu geben, was ich aus Unwissenheit dann auch tat. Der TA meinte, das Risiko sei, wenn man es nur einmal macht, sehr gering. Auch die Nebenwirkungen wie Gebärmutterentzündungen bei Hunden, erneute Läufigkeit etc. würden so gut wie nie auftreten. Hätte ich gewusst, was danach kommt, ich hätte Pepper nie spritzen lassen, sondern hätte es drauf ankommen lassen. Hätte man mich eindringlicher beim TA gewarnt, hätte ich es auch nicht getan. Es kam, was kommen musste, Pepper wurde direkt wieder läufig. 3- 4 Wochen, im Anschluss an die 2te Läufigkeit war sie plötzlich sehr matt, spielte nicht mehr mit Ihrem Freund Ben, schlief sehr viel und machte trotzdem immer einen müden Eindruck. Das typische Anzeichen „viel Trinken“, dass Hündinnen mit Gebärmutterentzündung angeblich haben sollen, trat bei Pepper nicht auf. Ich ging wieder zu Tierarzt Nr. 3, der dann natürlich feststellte, was ich befürchtet hatte: eine eitrige Gebärmutterentzündung. Das einzig Gute war, dass es sich um die offene Form handelte, d.h. der Eiter konnte abfließen. Allerdings musste trotzdem schnell gehandelt werden. Der Tierarzt schlug mir die Kastration als einzig mögliche Behandlung vor. Auf mein Nachfragen kam dann aber noch heraus, dass es ein Mittel namens Allizin gibt, welches man an 4 Terminen innerhalb von 1 1/2 Woche spritzen muss und was dann sozusagen wie ein Abtreibungsmittel auf den Eiter wirkt und den Muntermund offen hielt, damit der Eiter weiter abfließen konnte. Ich war mir nicht sicher, was richtig war, Pepper in diesem Zustand kastrieren zu lassen, was auch ein Risiko darstellte, oder sie mit diesem Mittel spritzen lassen und evtl. bei der nächsten Läufigkeit wieder Probleme zu bekommen. Da war guter Rat teuer! Bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, wollte ich noch eine zweite Meinung einholen und ich ging zu Tierarzt Nr. 4, der mich ausführlich über beide Möglichkeiten informierte. Zum Abschluss riet auch er mir, sie kastrieren zu lassen. Da ich mich aber zwischenzeitlich über Pro & Contra zum Thema Kastration schlau gemacht hatte, und im Bekanntenkreis mit Hündinnenhaltern darüber gesprochen hatte, war ich eigentlich dagegen. Und als mir der Tierarzt dann sagte, kastrieren wäre doch nicht schlimm, er habe nur Kastraten zuhause, wurde ich stutzig. Das konnte es doch auch nicht sein! Mittlerweile leicht bis ziemlich verzweifelt, rief ich daraufhin Frau Nehls an, die als Tierheilpraktikerin schon unsere Pferde in Behandlung hatte. Mit ihr sprach ich noch mal beide Möglichkeiten und die Erfahrungen, die sie in Ihrer Praxis gemacht hatte, durch. Vor dem Gespräch hatte ich das Gefühl, man muss geradezu ein schlechtes Gewissen haben, wenn man eine unkastrierte Hündin hat. So wird es einem jedenfalls von den meisten Tierärzten eingeredet. Sie schienen nur auf eine Kastration zu warten. Ich möchte den Tierärzten nichts unterstellen, aber es kam mir so vor, als ob eine unkastrierte Hündin offenbar ein gefundenes Fressen für die Tierärzte ist. Und Peppi mit ihrer Gebärmutterentzündung kam da genau richtig! Nach dem Gespräch mit Frau Nehls sah ich das ganze Thema wesentlich klarer. Außerdem hatte ich mich zwischenzeitlich noch in einem Hundeforum im Internet informiert, dort gab es andere Hundehalter, die Positives über dieses Mittel zu berichten hatten. Ich entschied mich für die Gabe dieses Mittels und gegen die Empfehlung der Tierärzte: die Kastration. Begleitend musste sie wieder Antibiotika einnehmen.

Als Sofortmaßnahme zur Unterstützung des Eiterausleitungsprozesses und Bekämpfung der Entzündung besprach ich mit Frau Nehls die Gabe von 2 homöopathischen Mitteln, die Peppi dann sofort bekam. Dann als weitere Maßnahme im Hinblick auf die nächste Läufigkeit, bei der wieder die Gefahr bestand, dass Peppi einen „Rückfall“ hat, vereinbarte ich mit Claudia Nehls eine Haaranalyse, um herauszufinden, wo Pepper Defizite hat, bzw. um diese auszugleichen und eine weitere Gebärmutterentzündung zu vermeiden. Außerdem gab ich ihr während der ganzen schwierigen Phase zusätzlich noch verschiedene Schüsslersalze zur Unterstützung. Bei der Biofeld-Haaranalyse für Hunde kam heraus, dass Pepper fast in allen Bereichen gestörte Werte hatte. Sie hatte Nahrungsmittelunverträglichkeiten, einen Proteinüberschuss, keinen ausgewogenen Nährstoffhaushalt und der Darm/Intestinal- u. Digestionstrakt war gestört, nicht zuletzt wahrscheinlich durch die häufige Gabe von Antibiotika. Daraus resultierend ein geschwächtes Immunsystem. Immer wieder hatte Pepper Entzündungswerte des Organismus erhöht. Daher erklärten sich auch die Schwellungen der Lymphknoten. Auch der Fellzustand spiegelte sich in den gestörten Werten wieder. Pepper hatte starke Hormonstörungen und Imbalancen. Allgemein waren die Entzündungswerte aufgrund der Gebärmuttervereiterung stark erhöht.

Frau Nehls hat uns daraufhin eine umfangreiche homöopathische Therapie zur Regulation des Hormonsystems von Pepper ausgearbeitet und um ihr Immunsystem zu unterstützen, so dass es nach der nächsten Läufigkeit nicht wieder zu einer Entzündung kommt. Zudem gab sie uns noch eine Futtermittelempfehlung mit auf den Weg, die wir dann schnellstmöglich in die Tat umsetzten.

Nachdem bei Pepper das Mittel vom Tierarzt und die homöopathischen Sofortmaßnahmen angeschlagen hatten, floss der Eiter nur so ab. Dies ging etwa 3 Tage so, danach machte Pepper schon wieder einen etwas munteren Eindruck und fing langsam wieder an zu spielen. Sie hatte das Schlimmste überstanden und war auf dem Weg der Besserung.

Ein paar Wochen, nachdem wir das Futter umgestellt hatten, (welches Pepper übrigens sehr gerne frisst zusammen mit den Empfehlungen von Claudia Nehls), stellten sich die ersten, positiven Veränderungen ein.

Die homöopathischen Mittel bekam Pepper nach Absprache mit Claudia Nehls aber noch eine ganze Weile länger.

Peppers Fell glänzte, die Entzündung der Augen war weg, sie juckte sich nicht mehr ständig, musste nicht mehr dauernd pinkeln und der Kot war normal und nicht mehr matschig. Alles in allem machte sie einen viel besseren, fidelen Eindruck, was wir alleine Claudia Nehls, ihrer Futterempfehlung und den homöopathischen Mitteln zu verdanken hatten. Gespannt und mit ein bisschen Angst sah ich der nächsten Läufigkeit entgegen. Würde Peppi sie jetzt ohne Probleme überstehen? Eigentlich war ich mir sicher, dass wir Pepper zusammen mit Frau Nehls, die bestmögliche Unterstützung gegeben hatten und weiter noch gaben. Bis dahin gingen aber wieder mehrere Wochen/Monate ins Land. Es war mittlerweile Februar 2007, Pepper war nun 1 Jahr und 4 Monate alt und wurde das 3. Mal läufig. Alles soweit kein Problem, es gab keine großartigen Auffälligkeiten, außer dass Pepper im Anschluss ein wenig weißlich-klaren Ausfluss hatte. Daher ging ich 2 Wochen nach der Läufigkeit vorsichtshalber noch mal zu Tierarzt Nr. 4, um es kontrollieren zu lassen. Er machte einen Abstrich, untersuchte es im Labor und mit ernster Miene sagte er mir, dass viele Entzündungsbakterien vorhanden seien. Er wolle es noch mal 3 Tage mit Antibiotika probieren, um dies einzudämmen. Sollte es sich nicht bessern, sähe es nicht gut aus und Pepper müsste leider kastriert werden. Beim Kontrolltermin nahm er dann nur einen Tupfer und sagte mir, das er ohne Mikroskop schon sagen könnte, dass es Eiter sei und ich mir die Laborkosten sparen könnte, Pepper müsste nun auf jeden Fall kastriert werden. Er gab mir einen Termin für die darauffolgende Woche und Antibiotika für das Wochenende mit. Ich war verzweifelt, wir hatten doch alles getan dafür, dass dies nicht passierte. Wieder rief ich Frau Nehls an, die mich erst einmal etwas beruhigte, mich darin bestärkte eine 2te Meinung einzuholen und meinte, dass es doch normal sei, dass in der Scheide der Hündin Bakterien seien, und nach der Läufigkeit auch gute wie schlechte zu finden sind. Ich nahm ihren Rat an und fuhr mit Pepper zu einer Tierklinik in der Kölner Umgebung, um eine 2te Meinung einzuholen. Dort machte man einen Abstrich und meinte, es wäre alles gar nicht so schlimm. Wie Frau Nehls schon sagte, sagte man mir auch dort, dass Bakterien nach der Läufigkeit bei der Hündin ganz normal sind, auch Eiter- und Entzündungsbakterien können da vorkommen. Pepper hätte auch leicht geschwollene Lymphknoten, aber auch dass wäre nach d. Läufigkeit noch im Rahmen. Außerdem meinten sie, es wäre noch viel zu früh für eine Gebärmuttervereiterung, die käme erst meist 6-8 Wochen nach der Läufigkeit. Sie gaben mir eine Jodlösung zum Spülen mit, Antibiotika bräuchte sie erstmal keins. Ich solle ihr lieber Traumeel geben…:-) Von Kastration war hier keine Rede. Den OP-Termin bei dem anderen Tierarzt habe ich direkt abgesagt. Da war ich wohl auch mal wieder an einen Tierarzt geraten, der nur auf Profit aus war. Mittlerweile sind seitdem wieder fast 3 Monate vergangen und Pepper hat keinerlei Anzeichen mehr für eine Gebärmutterentzündung gehabt. Auch die Kontrolle von Frau Nehls per Haaranalyse ist gut ausgefallen. Sämtliche Werte, die anfangs schlecht waren, haben sich sehr schön verbessert. Pepper ist mittlerweile eine fröhliche, gesunde junge und vor allen Dingen unkastrierte Hündin. Nach jeder Läufigkeit ist sie ein bisschen erwachsener geworden und aus dieser Erfahrung heraus, kann ich jedem nur raten, dessen TA die Hunde als Baby schon kastrieren will, den Hunden doch wenigstens die Zeit zu geben, ein wenig erwachsen zu werden. Aber dies ist meine Meinung. Und wenn es um angeblich medizinische Kastrationen geht, sollte man immer 2 Mal hinschauen, wem man vertraut. Vielleicht ist es doch nicht notwendig…!? Noch mal vielen Dank an Dich Claudia, dass Du Pepper und mich die ganze Zeit so super unterstützt hast und mit Rat und Tat zur Seite gestanden hast. Dank Dir ist Pepper nun gesund und munter und so sieht sie auch aus!

Artikel von mir für verschiedene Tierzeitschriften

Epilepsie bei Hunden und Katzen

Die Katze wird für kurze Zeit starr, das Verhalten verändert sich augenblicklich, die Pupillen sind weit geöffnet, sie fährt ihre Krallen aus und beginnt zu fauchen. Es beginnt der Krampfanfall. Dieser wird oft für einige Sekunden unterbrochen und die Katze jagt durch den Raum oder sie verharrt knurrend in ihrem Versteck. Selten tritt Aggressivität auf, meist ist die Katze ebenso erschrocken über ihr Verhalten wie wir. Hunde bleiben plötzlich wie angenagelt stehen, stürzen ineinander und strecken die Gliedmaßen weit von sich. Kurze Zeit später verkrampft sich der Hundekörper, die Beine zucken, der Kopf wird verdreht, der Blick ist starr, die Pupillen erweitert. Manchmal wird Harn oder Kot beim Anfall abgesetzt, aus dem Maul kommt schaumiger Speichel. Hunde sind in der Regel noch einige Zeit benommen und erschöpft durch den Krampfanfall; Katzen gehen unmittelbar wieder in den normalen Alltag über. Die zeitlichen Abstände der Anfälle sind verschieden und variieren nicht nur von Tier zu Tier, sondern auch bei dem betroffenen Tier selbst. Anfälle können mehrmals täglich, wöchentlich, im Abstand von mehreren Monaten oder auch Jahren auftreten. Hunde sind weitaus öfter betroffen als Katzen.

Ursachen

Es kann eine genetisch bedingte Disposition bzw. auch Epilepsie Erkrankung vorliegen. Liegt diese vor, treten die Anfälle oft schon in sehr jungem Alter auf. Man nennt diese Form der Epilepsie die idiopathische Epilepsie. Bei dieser Form der Epilepsie verspricht eine Therapie wenig Erfolg, da diese angeborenen Formen in der Regel nicht beeinflussbar sind. Die meisten Erkrankungen werden jedoch im Laufe des Lebens erworben als Folgen einer Gehirnhautentzündung, eines Tumors oder eines schweren Traumas. Diese Form nennt man die symptomatische Epilepsie. Auch tritt Epilepsie bei Hunden & Katzen infolge von Hormonimbalancen, Vergiftungen oder Entgleisungen des Stoffwechsels von Hunden & Katzen auf. Als konkrete Auslöser dieser chronischen Gehirnerkrankung gelten psychische Erregung, kurzfristige Stoffwechselbelastung und Umstellung des Hormonhaushalts. Die Epilespie tritt nicht allein infolge einer Störung des zentralen Nervensystems auf, sondern wird durch eine Funktionsstörung der Leber beeinträchtigt. In der Leber entstehen Giftstoffe, die über die Blutbahn ins zentrale Nervensystem gelangen. Dort werden die Neurotransmitter blockiert und vermitteln ein nicht mehr funktionierendes Übertragungsmuster einiger Nervenimpulse, welche die Anfälle provozieren. Lebensgefährlich ist im Grunde jeder eptileptische Anfall. Besonders gefährlich dann, wenn sich die Krämpfe in kurzen Zeitabständen wiederholen. Zu der Gefahr des Krampfanfalls an sich kommt die Gefahr der Selbstverletzung, die nicht zu unterschätzen ist. Eine Unterteilung wird nochmals gemacht in partielle oder fokale Epilespie; hier wird zwischen einfachen, komplexen und Anfällen mit sekundärer Generalisation unterschieden. Die einfachen fokalen Anfälle sind häufig unkontrollierte Bewegungen der Gliedmaßen oder auch ein Kopfschütteln des betroffenen Tieres. Unmotiviertes Bellen, Zuckungen einzelner Körperteile, Fliegenschnappen ebenso wie zwanghaftres im Kreis Laufen stellen komplexe Anfälle als Verhaltensauffälligkeiten dar. Eine Abgrenzung dieser relativ harmlosen Form der Epilepsie von speziellen Verhaltensmustern des individuellen Tieres ist oft schwierig. Die generalisierte Epilepsie wird in verschiedene Gruppen unterteilt und diese nochmals in verschiedene Phasen. Der häufigste Anfallstyp ist der tonisch-klonische Grand-mal-Anfall. Hier werden folgende Phasen unterteilt:

Prodromalstadium

Leichtere Veränderungen des Wesens, beispielsweise Starren ins Leere. Die Aura: Ruhelosigkeit, Rastlosigkeit, Ängstlichkeit.

Der Iktus

Dies ist der eigentliche Anfall. Er beginnt in der Regel mit Zuckungen, dann folgen generalisierte Krämpfe, Kieferschlagen, Harn- und Kotabsatz, Speicheln, massive Zuckungen der Gliedmaßen und Muskulatur. Besteht der Iktus länger als 30 Minuten oder wiederholen sich die Krampfanfälle innerhalb von kurzer Zeit spricht man von Status epilepticus. Dieser ist immer lebensbedrohend und ein Notfall! Eine weitere Unterteilung folgt dann in Postiktus, dieses Stadium geht von einigen Minuten bis zu Tagen, das Tier zeigt Erschöpfungszustände, Desorientierung und manchmal unbegründete Aggressivität.

Therapieformen

Epilepsie ist bis heute noch weitgehend unerforscht. Aus diesem Grunde wird die Unterdrückung der Anfälle und der Krampfbereitschaft der Ansatz einer veterinärmedizinischen Therapie sein. Jedes Tier reagiert in Bezug auf Nebenwirkungen anders. Abgewägt werden sollte, ob die Nebenwirkungen tolerierbar sind oder nicht. Entstehen tiefgreifende und lebensbedrohliche Nebenwirkungen, so werden diese ebenso wenig hinzunehmen sein, wie die Epilepsie Erkrankung selbst. Sind die Nebenwirkungen des Medikaments lebensbedrohlich, so bedrohen diese das Leben des betroffenen Tieres gegebenenfalls mehr als die Epilepsie, was dazu führen sollte, andere Therapiemethoden auszuprobieren. Auch ist die Gefahr gegeben, dass sich der Organismus an die tägliche Unterdrückung der Krampfanfälle durch Medikamente gewöhnt, so dass keine bzw. immer weniger Wirkung mit diesen erzielt wird. Mittel der Wahl der veterinärmedizinischen Therapie ist Phenobarbital, ein Barbiturat; enthalten in den Produkten Luminal und Luminaletten. Neben der Therapie der Epilepsie wird Phenobarbital in der Narkosevorbereitung angewandt. Da die Wirkung von Phenobarbital stark dosierungsabhängig ist, von Beruhigung über eine leichte Dämpfung des Bewusstseins bis zur Betäubung reicht, ist die Dosierung unbedingt vorsichtig vorzunehmen und gezielt einzusetzen. Die möglichen Nebenwirkungen bei falscher Dosierung reichen über Atemlähmung bis zum Kreislaufversagen und Nierenschädigung. Erwähnenswert ist, dass es kein Gegenmittel bei einer Überdosierung gibt. Treten unerwünschte Nebenwirkungen auf, so ist unbedingt die Dosierung zu reduzieren! Mir werden grundsätzlich die Tiere vorgestellt, bei denen entweder Luminal bzw. Luminaletten (gängiges veterinärmedizinisches Präparat zur Behandlung der Epilepsie) keine zufriedenstellende Wirkung erzielt, oder die Tiere, die an schwerwiegenden Nebenwirkungen leiden, so dass versucht werden soll, die Therapie auf eine nebenwirkungsfreie Therapie umzustellen. Auch wird manchmal die Bitte an mich heran getragen, dass nach Besprechung mit dem Tierarzt und Aufklärung eventueller Nebenwirkungen vorab versucht werden soll, die Epilepsie homöopathisch zu therapieren. Je nach Lagerung der Krankheitsgeschichte wird dann entweder die ersten Wochen neben Luminal homöopathisch therapiert und im Laufe der Zeit das veterinärmedizinische Medikament immer weiter reduziert oder sofort umgestellt von Luminal auf eine homöopathische Therapie, oder aber, vorab versucht, die Epilepsie homöopathisch zu behandeln, damit ggf. auf Luminal gänzlich verzichtet werden kann. Der am wenigsten schönste Fall ist natürlich der, indem Luminal überhaupt nicht vertragen wird und die Therapie von jetzt auf gleich umgestellt werden muss, da die weitere Gabe von Luminal keinesfalls akzeptabel erscheint. Hier ist die homöopathische Therapie von Hunden & Katzen meist die einzige Alternative, die andere Alternative heißt hier: keine Therapie, was natürlich keine Alternative für das betroffene Tier darstellt! Die Erfahrungen einer homöopathischen Therapie sind durchweg gut, wenn die Mittel richtig, das heißt auf das spezielle und individuelle Tier, abgestimmt werden. Eine völlige Anfallsfreiheit wird jedoch selten erlangt, in der Regel werden die Anfälle allerdings bedeutend weniger, das heißt, die Zeiten zwischen den Anfällen werden länger. Ein Hund beispielsweise, welcher vor der Medikation mit Luminal und auch mit Luminal (hier hat Luminal offensichtlich keine Wirkung erzielt, es wurden verschiedene Dosierungen ausprobiert) mehrere Anfälle täglich hatte, was selbstverständlich einen sehr extremen Fall darstellt, hatte unter homöopathischer Therapie in den Folgejahren ca. alle 1 – 3 Monate einen – leichten – Anfall. Dieser Erfolg war sehr gut; bedenkt man, dass er vorher ca. 2 Anfälle täglich hatte und diese von einer solchen Schwere, dass er sich immer wieder selbst verletzte; beispielsweise schlug er sich bei einem Krampfanfall mehrere Zähne aus. Die homöopathische Therapie greift in das gesamte Stoffwechselgeschehen ein. Alle darauf aufbauenden homöopathischen Mittel werden dann je nach Erkrankungsbild passend zum Arzneimittelbild ausgewählt; dies gilt auch für die Potenzen sowie die Häufigkeit der Gabe der entsprechenden Mittel.

Ernährung/Psyche/sonstige Faktoren

Grundsätzlich wird auch ein besonderes Augenmerk auf die Ernährung gelegt: Die Ernährung sollte naturbelassen ohne Zusatzstoffe und synthetische Stoffe gestaltet werden sowie auch weniger tierisches Eiweiß, sondern mehr pflanzliche Kohlenhydrate beinhalten. Da der Leberstoffwechsel mit der Epilepsie in Zusammenhang zu stehen scheint, ist auf eine stetige leberschonende Entgiftung und Unterstützung der Leber Wert zu legen. Auch die Nierentätigkeit ist unterstützenswert. Gerade bei der Epilepsie Erkrankung ist in ganz besonderer Weise auch die Psyche über das zentrale Nervensystem beteiligt. Daher legen wir Wert auf feste Tagesabläufe und eine ruhige und stressfreie Umgebung unseres Patienten. Eine Umgebung, ein Haushalt, welcher dem Tier zusätzlichen Stress bereitet durch beispielsweise häufige Besuche, laute Geräusche, keine festen Tagesabläufe usw. ist mehr als kontraproduktiv für das gesamte Krankheitsgeschehen. Dies gilt insbesondere natürlich für fremde Umgebungen mit fremden Menschen, Tierheimtiere sind durch die Besonderheiten der Unterbringung derart stressig untergebracht, dass eine Therapie eine neue Umgebung mit ruhigerem Umfeld miteinbeziehen sollte.

Überregionale Therapiemöglichkeiten

Ich arbeite überregional mit der Biofeld-Haaranalyse; das heißt, Tiere können in aller Welt, ganz unabhängig vom Wohnort, behandelt werden. Meine Patienten leben somit unter ganz verschiedenen Bedingungen, beispielsweise in Mexiko, Italien, Frankreich und Spanien, wie auch in Finnland, Polen, Schweden und in angrenzenden Ländern. Auch diese unterschiedlichen Bedingungen sind immer wieder neue Herausforderungen, müssen immer wieder individuell bedacht und durchdacht werden; schön ist, die Therapie ganz verschiedener Erkrankungen (nicht nur der Epilepsie, unterschiedliche Erkrankungen werden behandelt) ist in aller Welt umsetzbar und nicht begrenzt auf die unmittelbare Umgebung.

Fachzeitschriftenartikel von mir

Husten & Bronchitis bei Katzen & Hunden

Es gibt eine Vielzahl auslösender Ursachen für Erkrankungen der oberen Atemwege (Nase, Rachen, Kehlkopf, Luftröhre) sowie der unteren Atemwege (Lungen, Bronchien und Alveolen). Neben Infektionserkrankungen und Erkältungen zählen zu den auslösenden Ursachen auch häufig Allergien und Herz-/Kreislauferkrankungen, wie auch Leber- und Nierenstörungen bei Hunden & Katzen. Bei Niereninsuffizienz ist eine Herz- und Kreislaufbeeinträchtigung in aller Regel gegeben. Die Atemfrequenz von Hunden und Katzen sinkt ein wenig während des Schlafs, bei einer Niereninsuffizienz und bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems jedoch deutlich (= Bradypnoe). Bei Fieber, Angst, psychischer Erregung, Herzinsuffizienz und Anämie beschleunigt sich die Atmung (= Tachypnoe). Eine krankhaft erschwerte Atmung ist eine Dyspnoe; also die Atemnot.

Eine objektive Beurteilung des Hustens erfolgt nach klinischen Leitsymptomen, die Hinweise zur Diagnostik geben

So kann Husten kräftig, bellend, quälend, schmerzhaft, krampfhaft, unterdrückt, hohl und trocken sein, er kann aber auch nur vereinzelt, stoßweise und anfallsartig auftreten; Husten kann feucht, trocken, produktiv oder unproduktiv sein. Schwerere Erkrankungen der unteren Atemwege, welche ggf. in Verbindung mit Herzerkrankungen stehen, erkennt man meist an trockenem, quälendem, vereinzelt auftretendem Husten, welcher asthmatisch klingt und auch in einem asthmatischen Anfall enden kann. Feuchter und bellender Husten ist meist ein produktiver Husten; der beispielsweise bei akuten Infekten auftritt. Dieser hört sich zwar auf den „ersten Blick“ schlimmer an, ist aber meist der harmlosere Husten, als der unproduktive und sehr trockene Husten ohne Schleimabsonderung. Husten gehört zu den Reinigungsprozessen des Organismus, Husten versucht, sich Fremdkörper zu entledigen. Hierzu zählt auch der in den Atemwegen gesammelte Schleim und es kommt zur Schleimabsonderung. Daher ist es nicht richtig, den Husten medikamentös zu unterdrücken. Statt Unterdrückung ist es sinnvoll, den Schleim zu lösen, damit der oft recht zähe Schleim abgehustet werden kann. Gerade dieser recht zähe Schleim und eine hinzukommende starke Schleimbildung führen zu Atmungsproblemen. Auch kann das Herz-Kreislaufsystem durch massives Husten in Mitleidenschaft gezogen werden, ebenso wie Herzerkrankungen mit dem Husten in Zusammenhang stehen können bzw. Ursache der Atemwegserkrankung sein können. Häufig gibt es fließende Übergänge der einzelnen Erkrankungen nach klinischer Einteilung. So kann eine Bronchiolitis oder Mikrobronchitis, das heißt eine Entzündung der kleinsten Bronchien und/oder der Alveolen schnell zu einer Bronchitis oder Tracheobronchitis (Entzündung der Bronchien und/oder der Luftröhre) werden, wenn nicht erfolgreich therapiert wird. Sie kann auf das Lungengewebe übergreifen und wir sprechen dann von einer Bronchopneumonie oder Pneumonie. Die Folge einer chronischen Bronchopneumonie ist wiederum das Lungenödem. Zum Lungenemphysem kommt es infolge einer chronischen Bronchitis, welche oft allergisch bedingt ist und mit spastischen asthmatischen Anfällen einhergeht. Vom Lungenemphysem spricht man, wenn infolge der Bronchitis übermäßige Erweiterung oder Zerreißung größerer Alveolenbezirke eintritt. Durch die entstehenden Hohlräume erleidet die Lunge einen erheblichen Elastizitätsverlust; das Herz wird überbeansprucht. Husten tritt aber auch infolge Rachen- und Mandelentzündung, im Zusammenhang mit einem Kehlkopfkatarrh, bei einer Brustfellentzündung, bei Lungentuberkulose, Lungenkrebs und beispielsweise auch Fremdkörpern in den Bereichen von Kehlkopf und Luftröhre auf.

Therapie

Ist eine Allergie der Verursacher von Husten und Atemwegserkrankungen, so ist die Allergie vordergründig zu regulieren. Um die Allergie regulieren zu können, ist vorab nach den Ursachen zu forschen; um mögliche Verursacher der allergischen Reaktion ausschalten zu können. Eine Therapie wird nur dann erfolgreich sein, wenn es gelingt, die überschießende Reaktion des Immunsystems (Allergie) zu regulieren sowie Allergene bestmöglich zu vermeiden. Tritt der Husten infolge von Herzerkrankungen auf, so muss in erster Linie das Herz therapiert werden. Für Infektionen, Viruserkrankungen, Erkältungen und alle anderen genannten Beispiele gilt das Gleiche. So ist Husten nicht gleich Husten: Am Anfang jeder Therapie steht eine exakte Diagnose, aus der die Therapie abzuleiten ist. Zur Diagnose stehen unterschiedliche Möglichkeiten bereit. Welches Diagnoseverfahren gewählt wird hängt von der jeweiligen Symptomatik ab bzw. auch vom Verlaufe unter der Therapie. So bieten sich neben einer ausführlichen Untersuchung des Tieres Bronchoskopie, Entnehmung eines Abstriches bezüglich Laboruntersuchung auf Pilze, Keime und Bakterien, Blut- und Urinuntersuchung, Kot-Screen, Röntgen, Ultraschall, Biofeld-Haaranalyse und vieles mehr an. Eine oft eindeutige Sprache spricht aber auch die Krankengeschichte, die Anamnese aus Sicht des Patientenbesitzers. Aus dieser kann der Therapeut viele Rückschlüsse ziehen und nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung einige Ursachen eher vordergründig sehen und andere erst einmal vernachlässigen. Wichtig ist unbedingt, bei Husten unmittelbar einen Therapeuten aufzusuchen, sei es der Tierarzt, der Tierheilpraktiker, eine tierärztliche Klinik. Die Chancen zur schnellen Genesung des Tieres sind grundsätzlich umso besser, je schneller eine Therapie eingeleitet wird. Gerade bei Atemwegserkrankungen führt eine Verschleppung oftmals zu einem verhängnisvollen Kreislauf und aus einer Bronchiolitis wird am Ende ein Lungenemphysem; wenn allzu viel Zeit vergeht, ohne dass eine Therapie greift. Die Therapie indes wird bedeutend umfangreicher und langwieriger, wenn der Husten in ein chronisches Stadium eingetreten ist. Dieses chronische Stadium erlebe ich oft bei überregionalen Therapien aufgrund der Biofeld-Haaranalysen für Hunde & Katzen, die wir durchführen. Mit etwas Geduld stehen die Chancen aber auch in einem bereits chronischem Stadium der Erkrankung gut, dass es zu einer Ausheilung, einer Regulation kommt und der Hund oder die Katze nach einigen Wochen oder Monaten wieder beschwerdefrei sind. In der Homöopathie gibt es sehr viele verschiedene Mittel zur Therapie des individuellen Auslösers bzw. der Ursache von Husten. Zahlreiche Einzel-, Komplexmittel und Nosoden stehen ebenso zur Verfügung wie pflanzliche Wirkstoffe und isopathische Mittel. Um das/die zur individuellen Erkrankung passende/n Mittel zu finden und eine erfolgversprechende Therapie einleiten zu können, ist eine genaue Diagnose erforderlich. Sind Bakterien, Keime und Viren beteiligt, so sollten diese selbstverständlich zusätzlich behandelt werden. Hierfür stehen beispielsweise die isopathischen Mittel und Nosoden bereit. In der Veterinärmedizin wird in der Regel mit Cortison und Antibiotika behandelt. Oft werden auch immunstärkende Präparate eingesetzt. Immunstärkende Präparate eignen sich grundsätzlich als Zusatzmedikation, Ausnahmen sind Allergien und Krebserkrankungen; diese sollten vor dem Einsatz ausgeschlossen werden. Cortison sollte möglichst dem Notfall, im Zusammenhang gesetzt, dem asthmatischen Anfall bzw. wirklich massiven Symptomen wie Atemnot, vorbehalten bleiben. Bei Antibiotika ist es grundsätzlich wichtig, ein gegen die vorhandenen Bakterien und Keime auch wirksames Antibiotikum einzusetzen, da einige Antibiotika gegen die individuellen Keime und Bakterien resistent sind, also keine Wirksamkeit zeigen können. Auch der Tierheilpraktiker arbeitet mit immunstärkenden Mitteln neben anderen Therapieverfahren. Zusammenfassend lässt sich sagen: Husten & Bronchitis sind bei Hunden und Katzen sehr gut therapierbar, wenn eine erfolgreiche Therapie möglichst schnell umgesetzt wird, was voraussetzt, die Ursache zu ermitteln und ursächlich zu therapieren. Kommt es erst einmal zum Lungenemphysem, ist es meist zu spät und das Leben wird zur Qual. Denn in diesem Fall wirkt auch das Notfallmedikament Cortison irgendwann nicht mehr und ein weiteres steht nicht zur Verfügung! Daher sollte zwingend überlegt werden, wie lange ein Einsatz von Cortison – wenn überhaupt – erforderlich ist. Andere Wege der Therapie sollten möglichst zeitig eingeschlagen werden, nicht erst dann, wenn auch Cortison keine Wirkung mehr zeigt!

Artikel von mir den Haustieranzeiger

Atemwegserkrankungen der Katze: Katzenschnupfenkomplex

Katzenschnupfen ist eine Sammelbezeichnung für ansteckende Erkrankungen der Atemwege und der Schleimhäute, auch sprechen wir vom Katzenschnupfenkomplex. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Symptomkomplex, der durch verschiedene Erreger hervorgerufen wird. Betroffen sind die Schleimhäute der Nase, der Maulhöhle und/oder der Augen. Beteiligte Erreger sind verschiedene Viren (Herpes- und Caliciviren) und Bakterien (Chlamydien, Bordetellen und Mykoplasmen). Die Erreger begünstigen sich gegenseitig und können parallel auftreten, so kommen zu Viren im späteren Verlauf noch verschiedene Bakterien oder auch mykotische Keime. Die Behandlung des Katzenschnupfenkomplexes ist jedoch weitgehend unabhängig von den speziellen Erregern; ob nun Bakterien, Keime oder Viren beteiligt sind; in der Homöopathie ist das Ziel, das Immunsystem systematisch zu stärken und die Selbstheilungskräfte des Organismus anzuregen. Der Katzenschnupfenkomplex tritt in der Regel bei Immunsystem geschwächten Tieren auf; oftmals bei Katzenkindern, deren Immunsystem noch nicht gänzlich ausgereift ist. Sind die Bedingungen des Aufwuchses nicht optimal aufgrund schlechter Hygienebedingungen oder hoher Population; ist die Katze geradezu disponiert für sämtliche Erkrankungen der Atemwege infolge viraler und bakterieller Infekte. Auch bei Katzen kommen allergische Atemwegserkrankungen nicht selten vor; wie das feline Asthma. Gründe für diese allergische Erkrankung der Atemwege können im Laufe des Lebens auftretende Allergien ebenso wie ein nicht gänzlich ausgeheilter Katzenschnupfenkomplex sein. Es gibt verschiedene Erreger des Katzenschnupfenkomplexes; einige sind beispielsweise: Feline Bordetella Infektion. Die Feline Bordetella Infektion wird durch Bordetella bronchiseptica hervorgerufen und kann primär, aber auch sekundär nach der Schädigung durch oben genannte Erreger auftreten. Die Infektion löst Erkrankungen der oberen Atemwege, ggf. auch eine Lungenentzündung (Pneumonie) aus. Kennzeichnend ist hier eine allgemeine Schwäche, teils hohes Fieber, Fressunlust (Anorexie), Husten, Schnupfen, Nasen- und Augenausfluss und Schwellung der Unterkieferlymphknote. Bei einer Beteiligung der Lungen tritt zusätzlich Dyspnoe und abnormale Atemgeräusche auf. Das feline Herpesvirus-1 (FHV-1): Herpesviren sind neben Caliciviren die häufigsten Auslöser eines Katzenschnupfens. Die Erkrankung durch FHV-1 wird auch als feline virale Rhinotracheitis bezeichnet. Der Erreger befällt ausschließlich Katzen. Außerhalb des Wirtes überlebt das Virus maximal 24 Stunden und wird von den meisten gängigen Desinfektionsmitteln zuverlässig bekämpft. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit einem befallenen Tier oder auch indirekt durch Menschen, Futtermittel usw.. Bereits 24 Stunden nach der Infektion ist das Virus in Sekreten des Wirtes nachweisbar. Infolge seiner Unfähigkeit, sich bei Temperaturen oberhalb von 37 °C zu vermehren, befällt es lediglich die relativ „kalten“ Schleimhäute im Kopfbereich und verursacht normalerweise keine Virämie. Die Inkubationszeit beträgt nur wenige Tage. Symptomatiken sind beispielsweise starker Nasen- und Augenausfluss, häufig verbunden mit Bindehautentzündung und Hornhautschädigungen. An der Zunge können Geschwüre auftreten. Die Nasenmuscheln können durch Gewebszerfall (Nekrose) stark geschädigt sein. Hinzu kommt Fieber, Appetitlosigkeit und Niesen. Trotz des dramatischen Erscheinungsbildes der Erkrankung ist die Sterblichkeit nur gering, die Therapie in der Regel erfolgreich bei zeitigem Therapiebeginn, solange die Selbstheilungskräfte noch vorhanden sind. Folgeschäden können ggf. durch Verwachsungen im Lidbereich bis zur Blindheit reichen, starke Gewebszerstörungen im Bereich der Nasenschleimhaut können eine chronische Rhinitis nach sich ziehen. Bei nicht gänzlich erfolgreich genesenen Tieren bleibt oft eine chronische Form der Atemwegserkrankung zurück. Genesene Tiere können dauerhaft Viren ausscheiden. Viele ehemals erkrankte Tiere sind nach überstandener Infektion Träger des Erregers, der sich in die Ganglien des Nervus trigeminus zurückzieht. Ein weiterer häufiger Erreger ist das feline Calicivirus (FCV): Die Übertragung von Caliciviren erfolgt durch direkten Kontakt einer Katze mit einem vom Erreger befallenen Tier. Ausgeschieden wird das Virus hauptsächlich durch Sekrete der oberen Atemwege und gelegentlich auch über den Kot. Auch bei diesem Erreger bleiben einige Katzen lebenslang latent mit dem Virus infiziert und können andere Katzen infizieren; ohne dass die Katze selbst Krankheitssymptome zeigt. Die Infektion verläuft in zwei Phasen: nach erfolgter Ansteckung vermehrt sich der Erreger in den Rachenmandeln, der Maulschleimhaut und den Bindehäuten der Augen. Zwischen viertem und siebenten Tag verbreitet sich das Virus über den Blutkreislauf (Virämie) im gesamten Körper. Besonders befallen werden hierbei Lungen und Zungenschleimhaut. Die Phase der Virämie ist durch Abgeschlagenheit und die Ausprägung einer respiratorischen Symptomatik gekennzeichnet: Fieber, Rhinitis, Konjunktivitis und Nasenausfluss; schmerzhafte Schleimhautulzerationen der Zunge oder des Gaumens zeichnen das Krankheitsbild; die Katze frisst kaum noch und wirkt apathisch und müde. In diesem Stadium der Erkrankung können zusätzliche Bewegungseinschränkungen und Lahmheiten auftreten. Der Befall der Lunge kann bakterielle Sekundärinfektionen und damit eine Bronchopneumonie hervorrufen; welche lebensbedrohlich sein kann. Feline Mykoplasmeninfektion: Mycoplasma felis aus der Gruppe der Mykoplasmen äußert sich ebenso in dem klinischen Bild der Konjunktivitis und Rhinitis. Feline Chlamydiose (Feline Pneumonitis): Die Chlamydien-Infektion wird durch das Bakterium Chlamydophila felis (Chlamydophila psittaci) hervorgerufen. Die Erkrankung zeichnet chronische follikuläre Konjunktivitis mit Augenausfluss, welcher oft eitrig ist. Felines Asthma: Das feline (katzenartige) Asthma ist eine allergische Atemwegserkrankung der Katze. Es ist mit dem Asthma bronchiale des Menschen und mit der chronisch obstruktiven Bronchitis von Pferden vergleichbar. Auch bei der Katze verläuft es in der Regel chronisch. Obwohl die Behandlung bei der Katze ungleich schwieriger ist wie bei Pferden, kann auch bei Katzen die Therapie erfolgreich verlaufen mit dem Ergebnis der Symptomfreiheit. Eine genetische Disposition für das feline Asthma wird vermutet; ist jedoch nicht bewiesen. Bei Pferden hingegen ist man sich weitgehend einig, dass eine mit Staub- und Schimmelpilzen behaftete Fütterung und ungünstige Haltung ursächlich ist. Vor diesem Aspekt erscheint auch bei der Katze eine genetische Disposition zumindest fraglich. Als Allergene kommen viele Stoffe in der Umgebung der Katze sowie auch in der Nahrung der Katze in Betracht. Der allergieauslösende Faktor lässt sich in der Regel selten ermitteln; Ziel kann hier lediglich sein, sämtliche eventuellen Allergene zu vermeiden; was zumindest bei der Futtermittelwahl ein Leichtes ist. In der Umgebung wird es schon weitaus schwieriger. Eine homöopathische Therapie hat zum Ziel, das Immunsystem, was bei dem allergischen Asthma überreagiert, in diesem Fall zu regulieren, nicht, wie beim Katzenschnupfenkomplex zu stärken; sondern regulierend einzugreifen. Infolge der allergischen Reaktion kommt es zu einem Zusammenziehen der Bronchien (Bronchokonstriktion), zu einer Hypertrophie der glatten Muskulatur der Bronchien, einer vermehrten Schleimproduktion und verminderten Schleimentfernung durch das Flimmerepithel und zu einer eosinophilen Entzündung der Luftwege. Die genannten Prozesse führen zu einer Verengung der Luftwege. Typische Symptome des felinen Asthmas sind Husten und Atemnot (Dyspnoe, vor allem bei der Exspiration). Wie auch bei Pferden verselbständigt sich die Erkrankung meist insoweit, dass die Symptomatik stetig, oft langsam, manchmal jedoch auch massiv, voranschreitet und die Problematik für das Tier immer weiter zunimmt; wird nicht erfolgreich gegengesteuert. Cortison kann hier nur eine kurzfristige Hilfe sein, da die Wirkung mit der Zeit nachlässt. Lässt man also selbst die Nebenwirkungen einer Cortisonbehandlung außer Betracht, so kann eine langfristige über Jahre andauernde Therapie in der Regel nur zum Scheitern verurteilt sein, da die Wirkung am Tag X nicht mehr vorhanden ist. Vor diesem Hintergrund sollte man sich klar machen, dass eine Cortisonbehandlung nur als Notfallmedikation dienen sollte; langfristig andere Maßnahmen ergriffen werden müssen! Röntgenologisch zeigt sich eine verstärkte bronchiale oder auch interstitielle Zeichnung. Gelegentlich kann eine Erweiterung oder ein Kollaps (Atelektase) einzelner Lungenlappen nachgewiesen werden. Mit einer bronchoalveolären Lavage kann eine zytologische Untersuchung der Bronchialzellen erfolgen, eine Eosinophilie ist jedoch nicht immer nachweisbar. Differentialdiagnostisch müssen infektiös bedingte Bronchitiden (vor allem durch Mykoplasmen), Lungenwürmer und Herzerkrankungen ausgeschlossen werden. Diagnose und Therapie Mit Ausnahme des felinen Asthmas; welches sich in anderer und damit gut abzugrenzender Form der Symptomatik äußert und auch in der Behandlung einen anderen Stellenwert erfährt; da die Behandlung eine gänzlich unterschiedliche ist. Als Beispiel sei hier gesagt, dass beim Katzenschnupfenkomplex das Immunsystem gestärkt wird; beim felinen Asthma dies kontraproduktiv wäre; da die überschießende Reaktion des Immunsystem zwingend reguliert, also herunter gefahren, werden muss. Sämtliche anderen einzelnen Erkrankungen haben jedoch viele gemeinsame klinische Symptome und so ist die genaue Diagnose schwierig. Diese kann durch mehr oder weniger umfangreiche Laboruntersuchungen gesichert werden. Wir arbeiten überregional mit der Biofeld-Haaranalyse und erarbeiten anhand der eingesandten Haare einen homöopathischen, isopathischen oder auch phytotherapeutischen Therapievorschlag. Der Besuch in der Praxis ist oftmals mit zusätzlichem Stress und auch Infektionsdruck verbunden, daher hat sich eine Haaranalyse in vielen Fällen bewährt. Für die Therapie spielt die genaue Diagnose jedoch auch keine entscheidende Rolle.

Veterinärmedizinisch kommt Antibiotika zum Einsatz bzw. der Einsatz von immunstärkenden Präparaten. Der Tierheilpraktiker therapiert mit immunstärkenden Mitteln sowie auch entzündungshemmenden Mitteln; ergänzt wird die Therapie meist durch Nosoden (Bakterien oder andere Stoffe werden homöopathisch aufbereitet). Die Therapie ist zwar meist sehr langwierig, jedoch erfolgreich. In die Therapie einbezogen werden sollte auch eine optimale Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme. Der ganzheitlich arbeitende Veterinär sowie auch der Tierheilpraktiker wird ebenso die Lebens- und Hygieneumstände mit einbeziehen und auf notwendige Optimierungen hinweisen; damit so die Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Therapie gegeben ist.

Therapie Erfahrungen aus dem Tierheilkundezentrum

Kater Fiedje, inzwischen 9 Jahre alt: Fiedje ist mein eigener Kater. Fiedje erlebte seine Geburt in einem Haushalt mit recht vielen Katzen; ca. 15 an der Zahl, sämtliche Katzen lebten in einer sehr kleinen Wohnung, hatten aber zeitweise Auslauf; die Population von kleinen und erwachsenen Katzen war dennoch immens in der kleinen Wohnung, selbst wenn sich ein Großteil der Katzen oftmals im Freien aufhielt. Kater Fiedjes Immunsystem brach irgendwann gänzlich zusammen und als wir ihn abholen wollten, da er nun das Alter von 8 Wochen erreicht hatte, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Ein jammerndes, fiebriges und verklebtes Häufchen Elend saß da vor mir.. Nun gut, ich dachte, entweder nimmst Du ihn schnell mit, oder seine Tage sind gezählt! Damals war ich noch in der Ausbildung zur Tierheilpraktikerin und Fiedje mein erster Katzenpatient: Fiedje litt im Katzenkinderalter an akutem Katzenschnupfenkomplex bzw. Katzenseuche (Panleukopenie). Von Panleukopenie spricht man, wenn das Immunsystem gänzlich lahmgelegt ist, also ein Fehlen der mit den notwendigen Antikörper behafteten Immunzellen (Leukozyten) vorliegt. Fiedjes Körpertemperatur betrug bei Ankunft 39,8 Grad, nach zweitägiger Antibiotika-Therapie einer befreundeten Tierärztin: massive Verschlechterung, 41 Grad Fieber, Zustand kritisch, Fiedje apathisch; eine Nahrungsaufnahme war nur noch unter Zwang möglich; Flüssigkeitsaufnahme ebenso. Da Fiedje offensichtlich die antibiotische Medikation nicht vertrug und durch die Antibiotika Therapie nur noch mehr erkrankte; therapierte ich ihn aufgrund meiner Schulbücher und Rücksprache mit meinen Dozenten selbst; eine andere Möglichkeit sah ich damals nicht! Ich begann also meine Bücher zu wälzen, meine Dozenten intensiv zu befragen und mir ein Grundwissen über Erkrankung und Therapie anzueignen und zu lesen und besorgte mir entsprechende homöopathische Mittel.

Das Ergebnis ließ sich sehen: Fiedjes Zustand war schon nach 2 Tagen homöopathischer Therapie wieder recht stabil und es trat eine sichtbare Verbesserung seines Allgemeinbefindens auf. Nach wenigen Tagen fraß er wieder selbständig, was für mich das beste Zeichen einer Genesung war. Seine Temperatur bewegte sich auch wieder im Normbereich und nach ca. 12 Wochen war Fiedje wieder ein gesunder und fröhlicher Kater, der zwar hin und wieder noch einmal nieste, aber ansonsten keinerlei Symptome mehr zeigte. Der Kater hat keine chronischen Veränderungen zurückbehalten und sich prächtig entwickelt. Fiedje ist inzwischen 9 Jahre alt und war nie wieder krank!

Ein weiteres Beispiel eines Katzenpatienten

Als ich meinen Kater Charlie aufnahm, war er total verwurmt und abgemagert, er wurde ausgesetzt und ich fand ihn auf der Straße. Er ist ein super süßer kleiner schwarzer Kater. Beim Tierarzt wurde er entwurmt und entfloht, für seinen Schnupfen bekam er Antibiotika. Bald bemerkte ich, dass er immer nach dem Fressen (Nassfutter), jämmerlich miaunzte und auf Toilette rannte, dort plagte ihn ein ganz schlimmer Durchfall. Auch nieste er noch immerzu und dabei kam gelblicher Schleim aus der Nase. Claudia erstellte mir für ihn eine Haaranalyse. Wir bekamen mehrere Mittel empfohlen und wegen seiner Proteinunverträglichkeit mussten wir das Futter umstellen. Er frisst nun Katzennassfutter, was er sehr gut verträgt und auch gerne mag, seine Freundin Lala isst es auch sehr gerne. Mein Mann therapierte und ich war 4 Wochen außer Land, als ich zurück kam, erkannte ich den Kleinen gar nicht mehr. Er war nicht mehr so abgemagert, hatte ein richtig schönes Bäuchlein, das Fell war super, er hatte keinen Schnupfen mehr, und der Durchfall ist komplett in Ordnung.

Charlie ist heute richtig fit und ausgeglichen, dank Claudia; nochmals Danke Claudia, Tanja Pfeiffer-Fischer, E-Mail: Tbeauty0412(at)onlinehome.de

Artikel von mir für verschiedene Fachzeitschriften

Nierenerkrankungen bei Hunden und Nierenerkrankungen bei Katzen

Paarig angeordnet liegen die beiden Nieren beiderseits der Wirbelsäule in der Lendenregion, umgeben von einer Fettkapsel, die die Nieren vor Kälte, Verletzungen und Stößen schützt. Aufgabe der Nieren als hochempfindliche Filterorgane ist es, das Blut zu reinigen. Das Blut wird durch die Nieren hindurchgeschleust mit Hilfe der Herzmuskelkraft und Abhängigkeit vom Blutdruck. Viele Stoffe, die den Organismus normalerweise vergiften würden, werden somit ausgeschieden. Die Anzeichen erkrankter Nieren sind die Folgen einer mangelhaften Filterung und Reinigung des Blutes von harnpflichtigen Substanzen, einer sich allmählich steigernden Rückvergiftung und dementsprechende Auswirkungen auf den Gesamtorganismus.

Krankheitsbilder

Im Zuge erkrankter Nieren tritt oft vermehrter Durst auf, verändertes Harnverhalten, vermehrt bei chronischer Nierenentzündung, Nephrose, Nierenschrumpfung, Insuffizienz, gehäuft, vermindert oder auch vermindert – je nach Krankheitsbild – bei akuter Nieren- oder Blasenentzündung. Der Harn selbst ist ebenfalls verändert, sowohl, was Farbe, wie auch Geruch und Konsistenz betrifft. Beimengungen von Blut und Eiter können enthalten sein. Oft tritt im Verlaufe einer Nierenerkrankung erhöhte Temperatur und Fieber auf; der Appetit kann abnehmen oder auch bei schweren Erkrankungen ganz zum Erliegen kommen. Bei der sogenannten Urämie stellt sich ein auffallender Mundgeruch nach Urin ein. Manchmal tritt im Zuge der Nierenerkrankung auch Durchfall und Erbrechen auf. Bei sehr schmerzhaften Prozessen wird der Rücken gekrümmt und der Gang ist vorsichtig, fast schleichend; da jeder Schritt weh tut. Bei chronischen Nierenerkrankungen stehen Abmagerung, Zerfall, Haut- und Fellprobleme im Vordergrund; auch Juckreiz kann auftreten, die Haut wird schuppig, das Tier apathisch. Ebenfalls können Veränderungen der Augen auftreten, der Blick wird verschwommen durch eine Trübung der Linse oder der Hornhaut. Die akute Nierenentzündung (Nephritis) zeigt sich durch erhebliche und plötzlich auftretende Schmerzen; aufgeregtes Umhergehen in einer gekrümmten Körperhaltung, ständiges Verlangen nach draußen zu kommen, mehr oder weniger schmerzhafter, meist eingeschränkter Harnabsatz. Die Nierengegend ist schmerzhaft und überempfindlich, wärmer als die Umgebung. Das Allgemeinbefinden ist stark gestört, das Tier fiebert; oft kommt auch hier Durchfall und Erbrechen hinzu. Bleibt bei der akuten Nierenentzündung eine erfolgreiche Therapie aus, kann diese sich in ein chronisches Stadium verwandeln. Das Leiden schreitet im Verborgenen weiter; der Tierhalter bemerkt es oft nicht einmal. Im Verlaufe der chronischen Nierenentzündung trinkt das Tier sehr viel, uriniert häufiger und chronische Haut- und Fellveränderungen mit Schuppen und Juckreiz treten auf. Das Tier magert schleichend ab, erbricht ggf. hin und wieder Blut und wird mit der Zeit immer apathischer. Die Niereninsuffizienz schreitet fort, immer mehr filtrierendes Nierenparenchym degeneriert und wird unbrauchbar; das Tier „trocknet“ aus. Das Blut wird nur noch schlecht entgiftet, der Harn wird heller und wässriger. Letztlich führt diese fortschreitende Degeneration zur Nierenzirrhose. Im Verlaufe der Erkrankung kann eine Urämie auftreten, diese führt an verschiedenen Organen zu Entzündungssymptomen. Die Schleimhäute des Verdauungssystems reagieren etwa mit Stomatitis, Enteritis oder Gastritis. Auch die Lidbindehaut ist entzündet. Das Tier magert extrem ab, das Fell wirkt stumpf und zauselig. In diesem Stadium wird oftmals die chronifizierte Nierenerkrankung erst erkannt. Nicht immer geht ihr eine akute Entzündung voraus, so, dass der Tierhalter sofort handeln kann. Oft verläuft der gesamte Prozess schleichend und die Nierenerkrankung wird erst bemerkt, wenn kaum noch Hoffnung besteht.

Ursachen

Ursächlich sind in der Regel die Stoffe, die aufgenommen werden; sei es durch Futter, sei es durch Medikamente, sei es durch giftige oder schädliche Substanzen in der Umgebung. Die Nieren sind überfordert, Giftstoffe des Blutes können nicht mehr alle gereinigt und gefiltert werden und es kommt zu Schädigungen der Nieren aufgrund Überforderung. Ursächlich können weiterhin akute Erkrankungen sein durch Unterkühlung, Bakterien, Viren, im Zuge einer Erkältung. Aus der akuten Schädigung bzw. Entzündung der Nieren resultiert eine chronische Schädigung, wenn nicht erfolgreich „gegengesteuert“ wird.

Therapie

In der Regel bin ich das letzte „Glied in der Kette“, ich werde dann konsultiert, wenn die veterinärmedizinische Therapie keinen Erfolg mehr verspricht und der Tierarzt nicht selten zur Erlösung rät, nachdem sämtliche Notfallmedikationen nicht langfristig griffen und das Tier einfach nicht wieder „stabil“ wird. Die Gründe hierfür sind vielfältig, auch Stress bei der Medikamentengabe, Stress dauernder Tierarztbesuche können Gründe sein. Die Homöopathie und nicht zuletzt die ganzheitliche Betrachtung, welche auch die Fütterung mit einschließt, bietet ein breites Feld an Therapiemöglichkeiten für an den Nieren erkrankter Katzen und Hunde und ist sicher eine reelle Chance wert.

Fachzeitschriftenartikel von mir

Dies zeigt auch das Beispiel aus der Praxis, verfasst von Frau Marlies Frühling

Therapiebericht zur Biofeld-Haaranalyse eines nierenkranken Katers

Eines Tages im Juni 2006 kam mein Kater von seinen nächtlichen Streifzügen auf drei Beinen nach Hause gehumpelt und damit fing das Unglück an. Der Kater hatte etwa 1 ½ Jahre zuvor bei mir Unterschlupf gesucht, nachdem er mitten im Winter bei Eis und Schnee wegen Umzugs von seiner Familie ausgesetzt worden war. Trotz vieler Bedenken wegen meiner nicht gerade katzenfreundlichen Lebensumstände – häufige, gelegentlich auch mehrtägige Abwesenheit, eine kleine Wohnung zwar auf dem Lande, aber im 2. Stock eines Mietshauses, eine katzenfeindliche Vermieterin vor Ort usw. usf. – konnte ich schließlich seinem Jammern nicht widerstehen und ließ mich von seiner Notlage und der Beharrlichkeit, mit der er mich belagerte, erweichen.

Sein Verhalten zeigte immer wieder, dass er in der Vergangenheit nicht die allerbesten Erfahrungen gemacht hatte und nur langsam Vertrauen fasste, zumal ich selbst ihn auch immer wieder für ein oder zwei Tage aussetzen musste, wenn ich wegfuhr, und erst nach einiger Zeit ein bisschen Betreuung für ihn während meiner Abwesenheit organisieren konnte. Er war nicht etwa halbverhungert als er zu mir kam, sondern ein richtig dicker, übergewichtiger Bursche, der sein Futter in Windeseile runterschlang und manchmal so oft lautstark mehr verlangte, bis er schließlich alles wieder ausspuckte, wenn man ihm da nicht rechtzeitig Grenzen setzte. Er war auch nicht gerade ein Kuscheltier, sondern daran gewöhnt, in der Mecklenburger Wildnis seinen Mann zu stehen. Dabei hatte er sich nun eine Bisswunde an der Pfote eingefangen, die sich entzündete und nicht heilen wollte. Als er dann auch noch das Fressen einstellte und selbst seine liebsten Leckerbissen verweigerte, war klar, dass ein Tierarztbesuch dringend nötig war. Klar war aber auch, dass der Kater sich freiwillig nicht in die Transportkiste sperren lassen würde, und wie ich es befürchtet hatte wurde jeder Tierarztbesuch zu einem Drama mit mehreren Akten. Die Pfote musste zweimal unter Narkose operiert werden, und als sie schließlich verheilt war – es war inzwischen August geworden – fraß der Kater immer noch nicht. Er war nur noch die Hälfte seiner selbst und in jämmerlichem Zustand. Er sah schon lange nicht mehr wie der in eine dicke Vorratsfettschicht gehüllte Mecklenburger Landkater aus, sondern eher wie ein struppiger kleiner Unglücksrabe mit gesträubtem Gefieder bzw. Fell und tief eingefallenen Lenden. Er kam kaum noch nach Hause und schaffte es vor lauter Schwäche auch nicht mehr in den zweiten Stock hinauf. Bei einem weiteren Tierarztbesuch wurde ein Blutbild gemacht und ein schwerer Nierenschaden mit äußerst ungünstiger Prognose festgestellt. Der Tierarzt hielt es für das Beste, ihn einzuschläfern. Das war sicherlich die einfachste, billigste und bequemste Lösung, aber dazu konnte ich mich einfach nicht entschließen. Ich hatte ihn inzwischen mit all seinen kleinen Mucken ins Herz geschlossen. So kam der Kater für drei Tage in einer Tierklinik an den Tropf, aber der ohnehin geringe Therapieerfolg verflüchtigte sich schnell wieder, weil der Kater sich mit Zähnen und mit Krallen weigerte, die ihm verordneten Tabletten, Vitaminpasten etc. einzunehmen. Die tägliche Tabletteneinnahme (bzw. der vergebliche Versuch) entwickelte sich zu einer solchen Belastungsprobe für unser Miteinander, dass ich aufgab und beschloss, noch einen allerletzten Versuch zu machen und im Internet nach anderen Möglichkeiten zu suchen. Dabei stieß ich auf die Website des ganzheitlichen Tierheilkundezentrums von Frau Nehls. Ich schickte Haare aus dem Fell des Katers ein und ließ eine Biofeld-Haaranalyse für Katzen machen, was mir und dem Kater den Transport mit Käfig und Auto und damit eine ganze Menge Stress ersparte. Das Ergebnis der Analyse bestätigte den schweren Nierenschaden, aber zeigte im Gegensatz zum Blutbild auch deutlich und für mich verständlich den Zustand aller übrigen Organe und Funktionssysteme auf, die inzwischen alle stark gelitten hatten. Nun galt es, dem Kater die von Frau Nehls verordneten Empfehlungen einzugeben, aber auch das erwies sich als überraschend problemlos. Die homöopathischen Mittel sind alle geruchs- und geschmacksneutral und lassen sich daher gut im Trinkwasser auflösen. Trotz anfänglich misstrauischen Beschnupperns und Zauderns hatte er meistens bis mittags alle Medikamente mit dem Trinkwasser eingenommen. Zu Beginn der Therapie fraß er so gut wie gar nichts, obgleich ich extra in die Stadt fuhr, um frischen Fisch zu besorgen. Kleine Stückchen Lachsfilet, Thunfischfilet, Barsch, Forelle etc, etc. Er roch daran und drehte angeekelt den Kopf zur Seite. Schon in der ersten Therapiewoche zeigte sich jedoch eine leichte Besserung und der Kater ließ sich zu ein paar kleinen Bissen überreden. In der zweiten Woche schien er zum ersten Mal wieder etwas Appetit zu haben, allerdings nur und ausschließlich auf Stint und ich lief durch alle auffindbaren Fischgeschäfte auf der Jagd nach Stint, danach war es zwei Wochen lang Scholle, dann Hering. Inzwischen ist er nicht mehr ganz so wählerisch und frisst mit gutem Appetit auch wieder anderes als nur Fisch. Es war keine ganz einfache Zeit, zumal ich wegen meiner allwöchentlichen Abwesenheiten die regelmäßige Fütterung und Medikamenteneinnahme nicht sicherstellen konnte. Ich entschloss mich daher, ihn trotz des gewaltigen Reisestresses mit nach Hamburg zu nehmen und bei meiner Mutter trotz ihres hohen Alters unterzubringen. Dort bin ich auch jede Woche. Zum Glück freundete sie sich schnell mit ihm an und trägt es mit Humor, dass der Kater in seinem neuen kleinen Ersatzrevier täglich reihum jeden Sessel in Besitz nimmt und am liebsten den, auf dem sie gerade sitzen will. Ihm scheint es erst mal genug Ersatz für den Freigang zu sein, dass er alles darf und niemals weggejagt, sondern nur gelegentlich mit viel Streicheleinheiten „umgesetzt“ wird. Er legt irgendwie großen Wert darauf, nicht als „Haustier“, sondern als Familienmitglied angesehen und behandelt zu werden. Inzwischen hat er sich nach rund zweimonatiger Therapie zu einem hübschen Kater ohne überflüssige Fettpolster gemausert. Auch das Fell liegt wieder an und zeigt schon wieder ein wenig Glanz. Da er nicht mehr das minderwertige handelsübliche Supermarkt-Futter fressen muss, das neben anderen Faktoren sicher auch zu seiner Nierenkrankheit beigetragen hat, braucht er nicht einmal die Hälfte Futter, um satt zu werden, und verlangt selten mehr oder Extraleckerbissen. Hätte ich gewusst, was in dem üblichen Dosenfutter außer den 4% von dem, was draufsteht, sonst noch alles enthalten ist, hätte ich mich geschämt, dem Kater das anzubieten, aber ich habe mich erst von seiner Krankheit und den Hinweisen von Frau Nehls aufgerüttelt im Internet darüber informiert. Trotz der hoffnungslosen tierärztlichen Prognose zeigte die Kontrollanalyse nach acht Wochen Therapie eine ausgesprochen positive Entwicklung der Werte, die der Verbesserung des körperlichen Zustandes und des Verhaltens entspricht, und die hoffen lässt, dass der Kater wieder ganz gesund wird und im nächsten Frühjahr sein normales Katerleben mit Freigang und mit Mäusejagd aufnehmen kann. Dafür bin ich Frau Nehls sehr dankbar. Er muss noch einige Wochen Medikamente nehmen, um Rückfällen vorzubeugen, zumal die Analyse eine immer noch vorhandene Entzündlichkeit des Bewegungsapparates anzeigte. Eine weitere Kontrollanalyse wird zeigen, ob sich die Werte, insbesondere der Nierenwert, weiter normalisiert haben und ob die Krankheit ausgestanden ist.

Homöopathische Regulationstherapien bei Hundekrankheiten und Katzenkrankheiten

Die homöopathische Therapie unserer Tiere hat das Ziel, die Selbstheilungskräfte anzuregen und den Gesamtorganismus zu regulieren, es werden keine Symptome bekämpft oder unterdrückt. Die homöopathische Therapie ist eine ganzheitliche und ursächliche Therapieform.

Die Homöopathie beruht auf zwei Grundsätzen

Erster Grundsatz: Was eine Arznei bewirkt, wird durch Prüfung am gesunden Menschen ermittelt.

Zweiter Grundsatz: Um sanft, gewiss und dauerhaft zu heilen, wähle in jedem Krankheitsfall eine Arznei, die ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, wie sie heilen soll (Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden: Similia similibus). Die Kraft und Dynamik, die den tierischen und menschlichen Körper belebt, ist instinktartig und entspringt dem Geist. Es ist die Lebenskraft! Im gesunden Zustand des Lebewesens herrscht diese Lebenskraft uneingeschränkt. Sie hält alle inneren und äußeren Lebensvorgänge in einem harmonischen Gleichgewicht, in Ordnung und Harmonie. Gesundheit bedeutet Heilsein. Schädigende Einflüsse der inneren und äußeren Lebensvorgänge können den Organismus stören, so dass das ursprünglich harmonische Gleichgewicht in Unordnung gerät. Die Stärke und Dauer der schädigenden Einflüsse, die Konstitution und der Allgemeinzustand unserer Tiere geben den Ausschlag, ob das Tier erkrankt bzw. ob eine Erkrankung plötzlich auftritt oder sich langsam entwickelt. Die Homöopathie steht für die individuelle Ganzheit von Geist-Seele-Körper. Wir sprechen nicht von der Krankheit, sondern von dem kranken Lebewesen mit seinen ganz eigenen individuellen Krankheitsanzeichen. Die Fähigkeit zur Wahrnehmung von Krankheitsanzeichen ist vielen Menschen abhanden gekommen durch die Hektik des Alltags, durch den persönlichen Lebensweg und andere Umstände. Dennoch ist es möglich, das Wahrnehmen wieder zu erlangen und zu üben. Da ein Tier uns seinen Schmerz nicht mitteilen kann, ist hier ganz besonders unsere Wahrnehmung gefragt. Heilen ist das Bemühen, den kranken Organismus anzuregen, seine ursprüngliche Harmonie und Ordnung wieder herbeizuführen. Die Natur hat es so eingerichtet, das jedes Lebewesen eine Kraft besitzt, die um Gesundung und Heilwerdung bemüht ist. Hier setzt die homöopathische Therapie an: Die Homöopathie für Hunde und die Homöopathie für Katzen (homöo = ähnliches/pathos = Leiden) unterstützt den Organismus bei seiner Bemühung um Regulation und Selbstheilung. Die Arznei, die ähnlich ist, übt einen Reiz aus und erwirkt eine Reaktion. Reagieren ist ein aktives Geschehen: der erkrankte Organismus reagiert auf die seinem Leiden ähnlichste Arznei, indem er seine Selbstheilungskräfte mobilisiert, wobei die Reaktionslage des Tieres mit diesem Geschehen eng verknüpft ist. Der aktive Prozess einer  ordnenden Umstimmung führt zur naturgegebenen Besserung der individuellen Krankheit und letztlich zur Heilung!

Nebenwirkungen sind weitgehend ausgeschlossen mit Ausnahme einer unangemessenen Medikation. So würde beispielsweise eine Stimulierung und Stärkung des Immunsystems durch Echinacea bei Allergien sowie auch bei Krebserkrankungen und anderen Autoimmunerkrankungen die Erkrankung fördern, nicht lindern, was im Umkehrschluss bedeutet: Auch mit homöopathischen Mitteln sollte nicht rumexperimentiert werden, sondern die Therapie ausgebildeten Behandlern überlassen werden!

Die Geschichte der Tierhomöopathie

Als Samuel Hahnemann im Jahre 1796 die Gesetze der Homöopathie veröffentlichte, dachte noch niemand daran, auch Tiere mit dieser Therapieform zu behandeln. Die ersten Manuskripte zur Tierhomöopathie wurden zwischen 1811 und 1821 geschrieben und blieben bis zum Jahre 1956 unveröffentlicht! Auch der im Jahre 1829 vor Tierärzten und Landwirten gehaltene Vortrag fand keine nennenswerte Beachtung. Es blieb damals bei den überlieferten alten Bräuchen, die Tiere mit Aderlässen, Purgiertränken und Haarseilen zu heilen. Hahnemann sah die Tierheilkunde ähnlich der Menschenheilkunde und stieß damit auf massiven Widerstand. Er dürfte so ziemlich der erste Tierschützer gewesen sein. Seine Aussage: „Tiere sind mit einem Wort durch die homöopathische Heilart wenigstens ebenso sicher und gewiss wie die Menschen zu heilen“ wurde inzwischen durch umfassende Erfahrungen in der Tierhomöopathie bestätigt. Er schien sich ab und zu mit der Tierheilkunde zu beschäftigen und behandelte nebenbei einige Tiere. Auch machte er darauf aufmerksam, dass die Behandlung der Tiere wertvolle Beweise für die Wirksamkeit der Homöopathie liefert. Denn: den sogenannten Placebo-Effekt gibt es glücklicherweise bei unseren Tieren nicht! Es werden einige Schriften zur Tierheilkunde mit homöopathischen Mitteln von Hahnemanns Anhängern geschrieben. Diese finden aber wenig Beachtung. Das Jahr 1833 brachte die echte Diskussion um die Bedeutung von Hahnemanns Lehre in der Tierheilkunde. Jetzt wurde auch die Isopathie (Nosoden) begründet. Sie wurde von vielen als ekelhaft abgetan, tat aber doch ihre Wirkung. Es folgten zahlreiche „Versuche“ an Tieren, von Gegnern und Befürwortern der Homöopathie. Teils mit mäßigem Erfolg. Fehler aufgrund ungenauer Testreihen verfälschten die Ergebnisse. 1836 gab es immer mehr Berichte zum Teil auch von Laienbehandlern in den verschiedensten Zeitschriften und sogar in der Tagespresse. Es kamen ein paar Tierärzte zur Homöopathie, da sie mit der Allopathie (allos pathos – gegen Leiden) an ihre Grenzen stießen. Hahnemanns Lehre war wieder hart umstritten. Diese Ärzte hatten Heilerfolge in der eigenen Familie und waren mit den früheren Therapieversuchen unzufrieden. Die Kosten der Homöopathie lagen wesentlich unter der einer damals üblichen Therapie. Dies ist heute leider nicht mehr der Fall. Mehrere Tierärzte schrieben weitere Werke. So rettete sich die Homöopathie in unser Jahrhundert. Sie wurde unzählige Male diskutiert und in Frage gestellt und hat unzählige Male bewiesen, dass sie doch funktioniert:

Prüfet alles und behaltet das beste…

Heute erfreut sich die Homöopathie größter Beliebtheit und erreicht aus verschiedenen Gründen zunehmende Popularität. Die Tiefe dieses homöopathischen Prinzips zu erfassen, seine Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und den Patienten auf den Weg zur Genesung zu führen, ihn richtig zu begleiten und zu unterstützen, ist die Aufgabe des Tierhomöopathen. Der vierbeinige Patient steht im Mittelpunkt des Interesses. Das Tier richtig zu verstehen, es in seinem Wesen, seinen individuellen Eigenarten zu erfassen und sein Verhalten zu ergründen stellt die größte Herausforderung für den Tierhomöopathen dar, denn dies ist für uns Menschen nicht ohne umfangreiches Wissen, Erfahrung und ausreichende Übung möglich. Nur wenn wir in der Lage sind das Verhalten der Tiere richtig zu deuten, ist es möglich den Tierpatienten auch in seiner emotionalen und geistigen Verstimmung zu erfassen und ihm gerecht zu werden.

Was bedeutet Potenzierung?

Die Herstellung der Homöopathika ist in einem Buch, das sogenannte Homöopathische Arzneibuch (HAB), festgelegt. Darin enthalten sind alle Herstellungsverfahren, wie viel von was genommen wird, wie es verdünnt wird, usw. Auch sämtliche Schüttel- und abwärts Schlagbewegungen sind darin festgelegt.

Herstellung von den Urtinkturen bzw. -substanzen

–          Verreibung

Verwendet werden unlösliche Mineralien oder feinpulverisierte gekochte Pflanzen oder Pflanzenteile (Wurzeln, Samen, u.a.). Ihre Zubereitung geschieht durch mindestens einstündiges Verreiben im Mörser.

–          Tinktur

Ausgangsstoff sind getrocknete, pulverisierte Pflanzen oder gequetschte animalische Substanzen (z.B.: Biene, Ameise, Organe). Mit 90 – 60 % Alkohol werden die Inhaltsstoffe der Substanzen extrahiert.

–          Lösung

Ausgangsstoffe sind vorwiegend Salze und Säuren, diese werden je nach Lösungsfähigkeit zu wässrigen oder alkoholischen Lösungen verarbeitet.

–          Essenzen

Nennt man die Zubereitung aus dem Saft frisch gepresster ganzer Pflanzen oder Pflanzenteile (Blüten, Blätter). Dieser Saft wird mit 90 %igem Alkohol zwecks Haltbarmachung versetzt.

Essenzen, Tinkturen und Lösungen werden in ihrer Grundform als Urtinkturen bezeichnet. Die festen Stoffe (Verreibungen) tragen den Namen Ursubstanz.

Potenzierung = Dynamisierung

Dazu wird das Gemisch in der im HAB vorgeschriebenen Art bewegt und bearbeitet. Feste Stoffe müssen durch mindestens einstündiges Verreiben im Mörser mit Milchzucker zubereitet werden. Flüssige Stoffe werden aus der Urtinktur in jeder Stufe der Potenzierung durch zehn kräftige, abwärts geführte Schüttelschläge gemischt. Als Unterlage sollte dazu ein dickes Buch dienen. Erst durch dieses Verreiben oder Verschütteln werden aus einfachen Verdünnungen homöopathische, dynamische Potenzen. Verdünnung bedeutet hier nicht eine Abschwächung, sondern eine Zunahme der Wirkung, wobei diese einem jedem Mittel eigenen Rhythmus unterliegt. Die Arznei ist der Träger der Information. Diese Information benötigt eine Substanz, die sie konserviert.

Die Potenzierung

Es gibt C, D und LM Potenzen. Hahnemann verwendete hauptsächlich die C -Potenzen. In den deutschsprachigen Ländern kommen aber vorwiegend die D – Potenzen zur Verwendung. D – Potenzen verwendet man gerne in akuten Fällen, die C- Potenzen eher in den chronischen Fällen. Von Tiefpotenz spricht man bis zu ungefähr D 12. Ab der Lohschmidtschen Zahl bei der D 23, verlässt man den materiellen Bereich, d.h. man kann keine Moleküle des Grundstoffes mehr nachweisen, man befindet sich dann im immateriellen Bereich. Ab hier zählen nur noch die energetischen Kräfte und wir wären somit an der Energiearbeit angelangt, wie zum Beispiel auch bei Reiki und Bachblüten. Mittlere Potenzen liegen zwischen D 12 und D 23.

Man verordnet sie gerne bei Funktionsstörungen und subakuten Erkrankungen. Hochpotenzen fangen bei D 30 an und gehen dann ab D 200 in die Höchstpotenzen über. In akuten Krankheitsfällen gibt man vorwiegend Tiefpotenzen, bei längerem Krankheitsgeschehen oder auch mit seelischer Komponente geht man zu den Hochpotenzen über. Höchstpotenzen verordnet man überwiegend im seelisch-geistigen Bereich, wie Verhaltensstörungen.

Es gibt verschiedene Formen der homöopathischen Therapie

Klassische Homöopathie

Die klassische Homöopathie steht grundsätzlich für die Therapie mit dem individuell passenden Einzelmittel. Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden. In der klassischen Homöopathie wird immer die Ganzheit des Individiums erfasst und das geeignete Mittel umfasst Symptomatik, Erkrankung, Charakter, Besonderheiten, Eigentümlichkeiten, Sonderheiten, Konstitution und Leitsymptome. Die klassische Homöopathie ist eine hohe Kunst und nicht ohne ein umfassendes Studium dieser Heilart zu praktizieren.

Konstitutionsbehandlung

Unter Konstitution versteht man die Gesamtheit  (Ganzheit) der individuellen, charakteristischen Merkmale und Symptome von Geist-Seele-Körper des Tieres. So spricht man auch vom Konstitutionstyp. Eine Behandlung nach der Konstitution leiten wir vorwiegend bei chronischen und vielfältigen Erkrankungen sowie auch bei Verhaltensstörungen unserer Tiere ein. Die Konstitutionsbehandlung erfordert eine gute Kenntnis der Arzneimittellehre, ein geschultes Auge, die nötige Sensibilität, Einfühlungsvermögen und eine sehr gute Beobachtungsgabe, aber auch Kenntnisse über arttypisches Verhalten, Lebensformen und deren Abgrenzung zu Verhaltensstörungen. In der Homöopathie kennen wir einige Arzneien, die als sogenannte Konstitutionsmittel bezeichnet werden. Dies sind sehr vielfältige Arzneien, welche sich über Jahrhunderte bewährt haben. Es sind Arzneistoffe, die ein reiches Spektrum an Eigenschaften besitzen, die durch die Prüfung am Gesunden (Menschen) eine Fülle sonderlicher, ungewöhnlicher, eigentümlicher und charakteristischer Symptome und Merkmale an Geist-Seele-Körper erzeugten und dazu führten, dass uns heute bildhafte Arzneitypen zur Verfügung stehen. Die Konstitutionsbehandlung erfolgt grundsätzlich mit Hochpotenzen und gehört in den Bereich der klassischen Homöopathie.

Bewährte Heilanzeigen/Indikationen

Dies sind Arzneien, welche sich in der Behandlung bestimmter Erkrankungen mit ihren individuellen Symptomatiken gut bewährt haben:

Arnica (Bergwohlverleih): Die Hauptwirkung liegt in der Heilung traumatischer Läsionen wie Quetschungen, Stauchungen, Hämatomen, Wunden und Muskelkater/Schmerzen und kann sowohl innerlich wie äußerlich Anwendung finden. Arnica hat eine tonisierende Beeinflussung des Gefäßsystems im venösen und kapillaren Gebiet und fördert dadurch den Säfteaustausch und Abtransport von Entzündungsprodukten aus dem Entzündungsbereich. Auch in der Schockbehandlung hat sich Arnica ganz besonders bewährt. Besonderes Leitsymptom: Mattigkeit des Patienten. Nux vomica (Brechnuß): Die Brechnuß gilt in der Veterinärmedizin seit langer Zeit als eines der wichtigsten Polychreste. Zu den vielfachen Anwendungsgebieten zählen das Zentralnervensystem, das vegetative Nervensystem und die Verdauungsorgane. Crataegus (Weißdorn): Gilt als Herzmittel und hat sich als ausgezeichnetes Mittel bei beginnender Herzmuskelschwäche und leichteren Herzstörungen bewährt. Crataegus bringt einen verbesserten Blutdurchfluss in den Koronargefäßen, wirkt aber auch direkt auf die Herzmuskulatur ein, indem es die Energielieferung für die Muskelfibrillen erhöht.

Fachzeitschriftenartikel von mir

Homotoxikologie/Komplexmittel bei Hundekrankheiten und Katzenkrankheiten

Fachzeitschriftenartikel von Claudia Nehls

Viele Erfahrungen und zunehmende wissenschaftliche Erkenntnisse ermöglichen es heute, standardisierte Therapien anzubieten. Das antihomotoxische Arzneimittelsortiment ist gegenüber der klassischen Homöopathie um spezifische Wirkstoffgruppen erweitert worden. Hierzu zählen potenzierte Suis-Organpräparate, intermediäre Katalysatoren sowie homöopathisierte Allopathika. Aber auch homöopathische Einzelmittel in Kombination werden verwandt. Durch eine sinnvolle Kombination der Präparategruppen mit klassischen homöopathischen Mitteln, wie sie therapeutisch zweckmäßig in den auf antihomotoxischer Grundlage zusammengestellten Arzneimitteln vorliegt, wird die Eigenregulation des Organismus gestärkt oder neu in Gang gesetzt und dadurch die Krankheitsentwicklung hin zu Heilung umgekehrt. Komplexmittel nennt man Mittel, welche aus mehreren Einzelmitteln bestehen und nach bewährten Indikationen der Erfahrungsheilkunde bei den unterschiedlichsten Erkrankungen gute Dienste leisten und ihren Einsatzbereich dort finden. Dass die homöopathische Therapie ein komplexes und umfassendes Wissen voraussetzt und ausschließlich nach einem fundierten Studium angewendet werden sollte, ergibt sich aus dem oben Gesagten. Die Homöopathie ist eine wunderbare Form der Therapie unserer Tiere, jedoch sollten wir diese verantwortungsvoll und mit Einfühlungsvermögen, Sensibilität und einer geschulten Wahrnehmung mit Blick auf unser individuelles Tier anwenden!

Lebererkrankungen von Hunden und Lebererkrankungen von Katzen

Fachzeitschriftenartikel von Claudia Nehls

In der Praxis treffe ich immer häufiger auf Schädigungen und Erkrankungen der Leber. Meist sind diese nicht lebensbedrohlich, jedoch unbedingt therapiebedürftig, da weitere Schädigungen vorprogrammiert und in der Folge lebensbedrohliche Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, sofern die Ursache nicht beseitigt und eine erfolgreiche Therapie zur Gesundung der Leber eingeleitet wird. Erkrankungen der Leber stehen in der Regel im Zusammenhang mit Erkrankungen des Stoffwechsels bei Hunden & Katzen, Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes bei Hunden & Katzen, häufig mit Vergiftungen verschiedener Ursache, mit schweren Infektionskrankheiten, Verwurmung, Medikamentengabe, mit der Fütterung oder Nierenerkrankungen. Die Leber ist ein wichtiges Stoffwechselorgan und wird durch verschiedene Krankheiten des Organismus belastet und kann somit ihre Entgiftungsfunktion nur teilweise, oder auch ganz verlieren, was zum Tod des Tieres führen kann. Die meisten Lebererkrankungen und Leberschäden sind durch falsches Futter bedingt, sei es verdorbenes Futter oder auch Vergiftungen durch toxische Gifte. Weitaus häufiger finden sich leider in unseren Hunde- und Katzenfuttermitteln derart viele negative Inhaltsstoffe und Abfallprodukte, die bei jahrelanger Fütterung ihre Schäden in den Entgiftungsorganen hinterlassen. Auch Bakteriengifte, alimentäre Toxine und Stoffwechselgifte, chemische Toxine sowie der Mangel an Protein (welcher jedoch sehr selten ist, z. B. bei ausgesprochener Unterernährung, meist begegnet uns das Gegenteil, nämlich ein Proteinüberschuss), Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen können zur Leberdegeneration, Leberdystrophie, Lebernekrose und Hepatosis führen. Häufigste Ursache für Leberschäden und schwere Lebererkrankungen sind bei Hund und Katze Medikamente (Cortison, Antibiotika) und wohl noch häufiger Abfallprodukte in der Fütterung! Nur selten finden wir in unserer heutigen Zeit Leberschäden aufgrund Mangelerscheinungen vor, häufiger aufgrund Überversorgung, Medikamentenaufnahme, Verwurmung und Erkrankungen, bei denen die Leber in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Symptome entsprechen der Schwere des Leberschadens. So finden wir häufig schlechte Leberwerte bei Blutuntersuchungen, ohne dass überhaupt Symptome vorhanden sind. Oftmals zieht man eine Lebererkrankung erst durch eine Blutuntersuchung, welche die schlechten Werte zutage bringt, in Betracht. Aussagekräftig sind hier leberspezifizierende Werte wie ALT, SDH, GLDH, GT, OCT, Hinweise bieten AST, AP, LDH und MDH, Bilirubin, Urobilinogen, Cholesterin, Gallensäuren, Triglyzeride, Proteine (Albumin, Globuline, Gerinnungsfaktoren), Ammoniak sowie Belastungs- oder Funktionstests. Wird bei der Blutuntersuchung ein hoher Bilirubinspiegel festgestellt, so muss man von einer tieferreichenden Schädigung der Leberzellen ausgehen. Die Gelbsucht (Ikterus) ist bei den meisten Lebererkrankungen besonders in den Lidbindehäuten charakteristisch, jedoch auch die Maulschleimhäute zeigen eine gelbliche Farbe auf, so, dass schon durch das bloße Auge erkennbar wird, dass eine starke Schädigung der Leber vorhanden ist. Zeigen Hunde und Katzen einen abgestumpften, schwankenden Gang und allgemeine Schwäche sowie eine gewisse Apathie, ständige Müdigkeit, oftmals auch Abmagerung, Aggressivität gegenüber Artgenossen, ist dies oft ein Hinweis auf eine Lebererkrankung. In schweren Fällen bilden sich kleine, punktförmige Blutungen auf Nick- und Schleimhäuten, der Puls beschleunigt sich auf 100 bis 120 Schläge pro Minute, der Harn verfärbt sich dunkel, oftmals auch mit Blutungen. Bei schweren Leberschädigungen kann es zum Leber-Gehirn-Syndrom kommen mit Ataxie, Senken des Kopfes, Anlehnung an Wänden, Kontraktion der Gesichtsmuskeln, Richtungsabweichungen sowie Appetitlosigkeit. Symptomatiken, bei denen eine Lebererkrankung in Erwägung gezogen werden sollte sind immer Abmagerung, Schwäche, kolikartige Schmerzen, Empfindlichkeit gegenüber Lichteinwirkungen, starkes Schwitzen und Temperaturanstieg. Die Leberamyloidose ist eine Form der Leberdegeneration, bei der eine Entartung des Lebergewebes infolge Störungen des Proteinstoffwechsels auftritt. Die Fettleber (Leberlipoidose) kann durch Eiweißmangel, Unterernährung, Sauerstoffmangel, chronische Durchfälle und schwere Infektionskrankheiten ausgelöst werden. Proteinmangel und/oder Mangelernährung schädigen die Leberzellen und fördern die Leberverfettung. Auch eine Kreislaufinsuffizienz mit anschließender Blutstauung kommt als Ursache einer Lebererkrankung in Betracht. Toxine wie Phosphor, Antimon, Arsenverbindungen, Chloroform, Jodoform, Tetrachlorkohlenstoff, Pflanzengifte sowie pathogene Pilze sind häufige Auslöser einer Leberlipoidose. Eine große Rolle spielt auch die Hepatitis (Leberentzündung). Sie ist Begleiterscheinung und Folge einer großen Anzahl von Einflüssen. Der Verlauf kann akut bis chronisch sein und zur Leberatrophie und Leberzirrhose führen, wobei die Leberfunktion so weit geschädigt werden kann, dass der Tod eintritt. Auch parasitäre Erkrankungen der Leber finde ich häufig vor, daher rate ich – als Homöopathin – auch dringend zu regelmäßigen Entwurmungen chemischer Art, da diese die unbestritten wirkungsvollsten sind und Schädigungen durch Verwurmung bei weitem die der Wurmkur übertreffen!

Hochakute Leberentzündungen können innerhalb von Stunden zu einer gelben Leberdystrophie, zum Zusammenbruch der Leberfunktion und damit unweigerlich zum Tode führen. Die Leber ist jedoch ein Organ, dass sich selbst bei starker Schädigung wieder regenerieren kann, wenn dieser Prozess auch oftmals sehr lange dauert. Fast die Regel sind leichte Schädigungen der Leber bzw. nicht optimale Werte bei Blutuntersuchungen, selten, meist bei akuten Vergiftungen, finden wir lebensbedrohliche Erkrankungen der Leber. Die Therapie der Lebererkrankung muss zwingend die Ursache ausschalten, damit diese erfolgsversprechend sein kann. Ist die Ursache erst einmal gefunden und ausgeschaltet, bietet die Homöopathie, Isopathie erstklassige Mittel zur erfolgreichen Regulation der Leberwerte. Bekannt als Lebertherapeutikum sind beispielsweise Chelidonium, Cardus marianus, Lycopodium und Taraxacum, diese gelten als spezielle Leberarzneimittel. Daneben gibt es jedoch auch noch eine große Anzahl von Pflanzen, die aus der Erfahrung heraus optimal dazu beitragen, die Leber wieder gesunden zu lassen!

Atopische Dermatitis bei Katzen und Hunden

Die Atopische Dermatitis bei Hunden & Katzen ist eine relativ oft vorkommende, allergisch bedingte Hauterkrankung. Massiver Juckreiz ist das Erstsymptom, in der Folge entwickeln sich bakterielle und oft mykotische Folgeinfektionen; auch Selbsttraumatisierungen sowie schwerwiegende Veränderungen der Psyche und des Verhaltens können auftreten. Vorkommen und Ursachen: Die Atopische Dermatitis bei Hunden & Katzen ist eine häufige Hauterkrankung und kann in jedem Alter auftreten. Eine Disposition kann genetisch vorliegen; jedoch zeigt sich die Symptomatik erst bei Kontakt mit dem Allergen/den Allergenen und kann demnach „jahrelang im Verborgenen schlummern“. Auch die Immunlage des Vierbeiners zum Zeitpunkt des Kontakts mit dem Allergen ist entscheidend. Die Ursache und Entstehung der Atopischen Dermatitis bei Hunden und der Atopischen Dermatitis bei Katzen ist, wie bei der Atopischen Dermatitis des Menschen oder auch anderer Tiere, beispielsweise von Pferden, welche ebenfalls immer häufiger erkranken, noch nicht vollständig geklärt. Bei unseren Tieren wird die Atopische Dermatitis über eine allergische Reaktion ausgelöst, die durch Immunglobulin E vermittelt wird. Der allergieauslösende Stoff (Allergen) wird über die Haut (perkutan), mit der Nahrung oder durch die Umgebung aufgenommen. Weiterhin spielt der körpereigene Botenstoff Histamin eine Rolle.

Allergene sind u. a. Hausstaubmilben, Vorratsmilben, Futtermilben, allergisierende Stoffe in Putzmitteln, Lacken, Farben, Teppichen, Shampoos, Fellpflegemitteln, Halsbändern, in Futtermitteln enthaltene Allergene (beispielsweise Zusatzstoffe, Antioxidantien, Konservierungsstoffe, Pharmarückstände, Düngemittel, Pestizide u. a.), Pollen, Gräser, Insekten (hier an erster Stelle die Flohbissallergie) und Tierhaare. Milben sind in etwa 60 % der Fälle verantwortlich, hier wohl in erster Linie die Futtermittelmilbe. Die Atopien treten auf, wenn der Kontakt mit dem Allergen erfolgt. So können fast alle Atopien ganzjährig auftreten, die durch Pollen und Gräser verursachten sind jedoch vorzugsweise im Frühjahr und Sommer zu beobachten. Symptomatik Das wichtigste und anfangs auch einzige Symptom der Atopischen Dermatitis ist Juckreiz (Pruritus). Juckreiz kommt zwar auch bei zahlreichen anderen Hauterkrankungen vor, aber fehlender Juckreiz schließt eine Atopische Dermatitis bereits aus. Anfangs entstehen primäre Hautveränderungen (Primäreffloreszenzen) in Form von Rötungen (Erythema) durch den permanenten Juckreiz, diese können aber auch ganz fehlen. Der Juckreiz zeigt sich vor allem in Regionen mit einer dünnen Haut und einer erhöhten mechanischen Belastung, da mikroskopisch kleine Hautverletzungen (Mikrotraumen) offenbar den lokalen Eintritt der Allergene fördern. Die häufigste Lokalisation sind Kopf (Lefzen, Augenumgebung, Ohren) und/oder Pfoten. Weiterhin können die Beugeseiten des Ellbogens, des Vordermittelfußes und des Sprunggelenks, die Achselgegend, die Leistenregion und der Bauch betroffen sein. Als rassespezifische Lokalisation gilt bei Boxer, Staffordshire Bullterrier und Neufundländer die Halsunterseite. Der Rücken ist dagegen primär selten betroffen. Im weiteren Verlauf kommt es schnell zu sekundären Hautveränderungen (Sekundäreffloreszenzen) durch das Kratzen, Scheuern, Belecken (Fellverfärbung) oder Benagen der juckenden Hautpartien. Der Juckreiz und die folgenden Sekundäreffloreszensen entstehen dann am gesamten Körper, auch Rücken und Flanken sind betroffen. Durch den Juckreiz und die permanente Reizung der Haut entstehen im weiteren Verlauf Sekundäreffloreszenzen (Exkoriation, Papeln, Pusteln, Seborrhoe), bei längerem Krankheitsverlauf auch Haarausfall und Hautverdickung, oftmals dann auch Faltenbildung, welche prädestiniert ist für schwere Folgeinfektionen mit Bakterien und Pilzen; die Haut zeigt sich in der Faltenbildung oft wund, eitrig und blutig. Durch bakterielle Sekundärinfektion kann eine Pyodermie, durch übermäßige Entwicklung der Hautflora eine Malasseziendermatitis auftreten. Am Ohr kann eine chronische Ohrentzündung (Otitis externa), an den Füßen eine chronische Pododermatitis entstehen. Der anfangs relativ harmlose Juckreiz führt zu schweren Folgeinfektionen. Diagnostik: Die Diagnose ist klinisch nur schwierig zu stellen. Die Tiere werden in der Regel dem Tierarzt bzw. Tierheilpraktiker erst vorgestellt, wenn bereits schwere Sekundäreffloreszensen eingetreten sind, also im Spätstadium. Der anfangs harmlose Juckreiz wird nicht als Erkrankung wahrgenommen. Häufig wird auch eine parasitäre Erkrankung vermutet und daraufhin mit Insektiziden eine Selbstbehandlung vorgenommen, zum Beispiel in Form von Flohhalsbändern. Hierdurch kann die Erkrankung dann noch verschlimmert werden, da auch diese bei disponierten Tieren ggf. Allergene enthalten können. Eine Besserung ist somit nicht zu erzielen und der Juckreiz hält an. Die tierärztliche Diagnose kann über einen Rezeptortest erfolgen, mit dem freie IgE-Antikörper im Serum nachgewiesen werden können. Diese verraten dann lediglich, dass eine allergische Reaktion besteht wie auch die Erhöhung der Eosonophilen; jedoch nicht, worauf das Tier allergisch reagiert. Auch spezielle Allergietests sind möglich; jedoch fällt es oft schwer, sämtliche eventuellen Allergene zu testen; da hierfür im Vorfeld bekannt sein müsste, mit welchen – und zwar sämtlichen – Stoffen das Tier Kontakt hat; was praktisch unmöglich ist. Im Umkehrschluss testet das jeweilige Labor also nur „Standardallergene“ und der Tierhalter erhält lediglich Anhaltspunkte. Ich arbeite mit der Biofeld-Haaranalyse, ein Informationstest, welcher zwar nicht wissenschaftlich abgesichert ist, dennoch aber gute Erfolge zeigt, was Diagnose und auch die daraufhin ermittelte homöopathische Therapie bei der Atopischen Dermatitis von Hunden & Katzen betrifft. Therapiemöglichkeiten Konventionell wird oft mit Allergenvermeidung und Desensibilisierung therapiert, beide Verfahren haben jedoch ihre Nachteile:

Die Ursachenbeseitigung ist, weil das auslösende Allergen entweder unbekannt ist oder nicht aus der Umgebung des Tieres entfernt werden kann, nur selten zu 100 % möglich. Auf jeden Fall kann eine Bekämpfung der Hausstaubmilben (ein häufiger Auslöser einer AD) versucht werden, die vollständige Bekämpfung gelingt wohl eher selten, doch eine Minimierung regelmäßig. Meist reagiert das Tier nicht ausschließlich auf ein Allergen, sondern schnell gesellen sich zum Erst-Allergen nach und nach weitere hinzu; das heißt, es bestehen neben ggf. bekannten meist auch unbekannte Allergene, die die Beseitigung demnach unmöglich machen. Ist das Allergen/die Allergene ganz oder teilweise durch Allergietests bekannt, kann eine Desensibilisierung durchgeführt werden. Hierbei wird durch eine langsam ansteigende Verabreichung des Allergens versucht, die allergische Reaktion zum Stillstand zu bringen. Die Behandlung ist langwierig (3 bis 8 Monate) und erfordert viel Kooperationsbereitschaft und Geduld seitens des Tierhalters, die Erfolgsquote soll aber bei etwa 50 bis 80 % liegen. Eine solche Desensibilisierung birgt natürlich auch die Gefahr, dass die Allergie verschlimmert wird und die Therapie somit „nach hinten losgeht“. Immerhin muss das Immunsystem die langsam steigende Verabreichung des Allergens auch verarbeiten können, ohne noch mehr über zu reagieren und eine noch stärkere Reaktion zu zeigen. Diese kann ggf. mit einer Desensibilisierung provoziert werden; vor diesem Hintergrund arbeite ich nicht mit der Desensibilisierung, da mir eventuelle „Nebenwirkungen“ (Verschlimmerung der Symptomatik) zu risikoreich erscheinen.

Veterinärmedizinische medikamentöse Therapie

Das Mittel der Wahl ist in der Regel die Kortisontherapie zur Bekämpfung des Juckreizes. Hier stellen sich häufig (jedoch lange nicht immer..) zwar schnell Erfolge ein, aber die Behandlung hat zahlreiche Nebenwirkungen und sollte damit zeitlich auf maximal 3 Monate beschränkt werden. Am wirksamsten ist die orale Verabreichung von Prednisolon, wobei die Dosis und Verabreichungsfrequenz möglichst schnell gesenkt werden müssen. Da Prednisolon das Immunsystem abschwächt, können sich nach Anfangserfolgen die Symptome plötzlich wieder verstärken, da natürlich vorhandene Bakterien, Malassezien und Demodex-Milben plötzlich eine klinisch manifeste Hauterkrankung auslösen. Die Kortisontherapie ist also aus o. g. Gründen nur vorübergehend praktizierbar und es stellt sich die Frage, wie es nach der Therapie weiter geht. In einigen Fällen verschlimmert sich das Krankheitsbild nach Absetzen des Kortisons. Dies birgt natürlich einen Teufelskreis, da der Tierhalter den Eindruck hat, dass es ohne Kortison gar nicht mehr geht, er jedoch weiß, dass die Nebenwirkungen bei Langzeittherapie erheblich sind. Auch lässt meiner Erfahrung nach die Wirkung des Kortisons bei mehrmaliger Verabreichung immer mehr nach, so, dass es als Notfallmedikament, was es meiner Ansicht nach ausschließlich darstellen sollte, nicht mehr tauglich ist. Manchmal kommen in der tierärztlichen Praxis auch Antihistaminika (z. B. Cetirizin, Chlorpheniramin, Terfenadin) zum Einsatz, allerdings spielt Histamin bei Hunden beispielsweise nur eine untergeordnete Rolle als Vermittler des Juckreizes, so dass Antihistaminika nur in wenigen Fällen wirken. Bei Pyodermie sind sie vollkommen wirkungslos. Vielversprechend bezüglich der Symptomatik ist die orale Gabe von Ciclosporin, welches die Entzündungsreaktionen in der Haut stark herabsetzt und damit den Juckreiz wirkungsvoll beseitigen kann. Wie bei der Prednisolon-Therapie wird die Dosis allmählich gesenkt. Die Behandlung ist aber relativ teuer und hat bei etwa einem Viertel der Patienten Nebenwirkungen wie Erbrechen und Durchfall, was es für diese Patienten natürlich untauglich werden lässt.

Ein ähnliches Wirkungsspektrum zeigt Tacrolimus, welches lokal auf die Haut aufgetragen wird. Problematisch also bei allen o. g. veterinärmedizinischen Therapien, dass negative Nebenwirkungen entstehen können, die Therapie keine langfristige darstellen kann aufgrund der Nebenwirkungen und ausschließlich eine Symptomunterdrückung stattfindet. Kortison sollte als „Notfallmittel“ vorbehalten bleiben, nämlich dann, wenn der Juckreiz und die Schädigungen der Haut zur Qual werden und schnellstens die Symptome gelindert werden müssen; darüber hinaus sollte man parallel zu dieser „ersten Hilfe“ über eine langfristige Therapie nachdenken. Alternative Therapie: Eine alternative Therapiemaßnahme stellt die regulatorische homöopathische Therapie dar. Eine homöopathische Therapie, wie ich sie beispielsweise aufgrund der Biofeld-Haaranalyse durchführe, hat zum Ziel, das überschießende überreagierende Immunsystem des Vierbeiners zu regulieren. Im Zuge der Ausarbeitung einer individuellen Therapie, welche aufgrund der Auswertung über die eingesandten Haare erfolgt, wird als Therapieeinstieg anfangs die Fütterung streng durchleutet und ggf. hiermit einhergehende Allergene eliminiert. Grundvoraussetzung ist also eine naturgemäße Fütterung des Patienten. Parallel dazu werden homöopathische Mittel verabreicht, welche individuell zusammengestellt werden. Sofern Allergene ermittelt werden, werden diese natürlich wo weit eben möglich gemieden. Unterstützende Maßnahmen halte ich ebenfalls für sinnvoll, als Alleintherapie sind diese aber nur selten ausreichend. Unterstützend wird beispielsweise die Gabe von essentiellen Fettsäuren verordnet. So wird die Symptomatik nach einigen Wochen deutlich verbessert. Auch lokale Maßnahmen sollten bei massiven Symptomen unbedingt ergänzend angewandt werden. Wunden heilen sehr schnell und schonend ab, neue Haut bildet sich, Juckreiz wird gelindert und die Haut wird widerstandsfähiger. Die Behandlung ist in den meisten Fällen sehr erfolgreich, allerdings meist langwierig. Aber auch hier sind Ausnahmen die Regel; so gibt es Hunde und Katzen, die bereits nach 4 Wochen völlig symptomfrei sind, andere nach ca. 2 Monaten und wieder andere benötigen 6 Monate. So ist halt jeder Einzelfall verschieden und eine Regelzeit für Symptomfreiheit gibt es leider nicht. Gemeinsam haben jedoch alle bisher therapierten Hunde und Katzen, dass eine annähernde – meist völlige – Symptomfreiheit erzielt wurde!

Fachzeitschriftenartikel von mir

Futtermittelallergien bei Hunden & Katzen

Der enge Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit unserer Tiere ist hinreichend bekannt. Die tägliche Ernährung vom Welpenalter an ist entscheidend für die Gesundheit von Hunden und Katzen. Futtermittelallergien bei Hunden und Katzen haben in den letzten Jahren massiv zugenommen.

Definition Allergie

Eine Allergie bzw. allergische Reaktion ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Stoffe, sogenannte Allergene. Über 80 % der Immunzellen sind im Darm angesiedelt, im Umkehrschluss: eine allergische Reaktion findet ihre Ursache in einem gestörten Magen- und Darmtrakt, einer Entgleisung des Säure-Basen Gleichwichts sowie einer aus dem Gleichgewicht gebrachten Symbiose (Lebensgemeinschaft der Darmbakterien). Allein die Definition der Allergie zeigt uns, dass die Nahrung in aller Regel der ausschlaggebende Faktor für ein intaktes, nicht überreagierendes Immunsystem darstellt.

Folgende Symptomatiken sprechen für eine Futtermittelallergie

Magen & Darm:

Häufiges Grasfressen, Erbrechen, Blähungen, Durchfall

Haut:

Juckreiz, Pfotenlecken und Knabbern

Ekzeme

Dermatitis

Haarausfall verstärkte Rötung

Empfindlichkeit und Erhitzung der Haut

Ohren:

Ekzeme und Ohrentzündungen

Augen:

Entzündungen

Augenausfluss und Tränenfluss

Verstopfung des Tränenganges akute und chronische Bindehautentzündungen

Atemwege:

Husten und Atemwegsprobleme (in erster Linie Schimmelpilze im Futter)

Welche Allergene können im Futter enthalten sein?

Chemische und pharmakologische Rückstände aus Massentierhaltung, Schadstoffe und Toxine, Farb-, Lock-, Füll- und künstliche Konservierungsstoffe, synthetische Zusatzstoffe, bezüglich der häufig festgestellten Allergene Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügel, Weizen und Soja wäre ggf. zu testen, ob die Allergie tatsächlich auf o. g. Nahrungsmittel besteht oder in diesen evt. enthaltenen Rückständen aus Massentierhaltung bzw. gentechnischen Veränderungen; darüber hinaus kommt auch eine Überversorgung mit schwer verdaulichen Eiweißfuttermitteln mit ihren zu erheblichen mikrobiellen Veränderungen im Darm führenden Negativfaktoren in Betracht; ebenso wie Schimmelpilze oder Milben in Futtermitteln. Die Ursachen bzw. Allergene sind vielfältig und in vielen Fällen nicht einmal genau auszumachen; da beispielsweise Rückstände nicht getestet werden in der Regel. Therapiemöglichkeiten: Die wichtigste Voraussetzung zur Regulation ist die Umstellung des Futters, in aller Regel eine sogenannte Ausschlussdiät. Dem Hund wird beispielsweise über ca. 8 – 12 Wochen nur eine bestimmte Mahlzeit gereicht, empfehlenswerte Nahrungsmittel wären Reis, Nudeln oder Kartoffeln mit Hühnchen, Lamm oder Rindfleisch. Bei der Katze würde die Fütterung über einige Wochen beispielsweise nur aus Rindfleisch, Fisch, Lamm oder Geflügel bestehen. Nicht jeder Tierhalter hat die Zeit, die Ernährung in Form von Frischnahrung oder Selbstgekochtem dauernd zu gestalten; aber auch hier gibt es Alternativen (Hunde- und Katzennassfutter), die in vielen Sorten nur eine einzige Proteinquelle beinhalten und somit für eine Ausschlussdiät taugen. Zusätzlich werden spezielle Öle und Hefeprodukte gefüttert. Ist die Grundvoraussetzung, also die Umstellung des Futters und das Absetzen möglichst vieler in Frage kommender Allergene geschaffen, hat sich ergänzend hierzu eine homöopathische Therapie sehr gut bewährt. Die homöopathische Therapie bei Futtermittelallergien von Hunden & Katzen versucht im ganzheitlichen Sinne, das Immunsystem zu regulieren, also die bisher vorhandene Überreaktion abzustellen, ohne jedoch das Immunsystem und die Abwehr zu schwächen; wie es bei einer Kortikoidmedikation eine der unerwünschten Nebenwirkungen wäre. Da eine homöopathische Behandlung immer spezifisch auf das jeweilige Tier in seiner Gesamtheit, seinen individuellen Symptomen und der ganz speziellen Reaktionslage abgestellt wird, gibt es jedoch keine allgemein gültige Therapieempfehlung, sondern eine Therapie wird grundsätzlich für jedes einzelne Tier zusammengestellt. Da nicht jeder Tierhalter zu uns kommen kann, da oftmals die Anreise viel zu lang wäre, arbeiten wir mit der Biofeld-Haaranalyse für Tiere, einem für Jedermann erschwinglichen Informationstest. Der Tierhalter schickt Haare vom betroffenen Tier und erhält daraufhin nach Testung, in der Regel ca. 1 Woche Bearbeitungszeit, die ermittelten Ungleichgewichte und sämtliche relevanten Parameter, eine Zusammenfassung des Ergebnisses, eine individuelle Therapieempfehlung. Unserer Erfahrung nach ist dies eine sehr erfolgversprechende Methode nicht nur bei Futtermittelallergien. Bei Futtermittelallergien gibt es jedoch eine Besonderheit, welche die Therapiedauer betrifft, gerade bei diesem Erkrankungsbild lässt sich im Vorfeld nicht sagen, wie lange eine Regulation wohl benötigen würde. Die Zeitangaben, in denen unsere vierbeinigen Patienten symptomfrei waren, variieren sehr stark. So trat häufig eine Symptomfreiheit in den ersten 4 – 6 Wochen ein, manchmal benötigt diese aber auch eine ganze Weile länger. Natürlich wird die Regulation von ganz verschiedenen Faktoren bestimmt und auch ein wenig von der Konsequenz des Besitzers. Auch ist ein wichtiger Faktor die Futtermittelakzeptanz des jeweiligen Tieres; nicht selten weigert sich Katze bei einer Futtermittelumstellung ohne Duft-, Lock- und Aromastoffe, überhaupt etwas zu fressen. Hier ist dann wirklich die Konsequenz des Tierhalters gefragt, ausschließlich natürliches Futter anzubieten, auch wenn Katze einmal wenige Tage keine Nahrung zu sich nimmt. Anders ist keine Therapie durchzuführen und das muss dem Tierhalter auch bewusst werden. Bei sehr mäkligen Hunden kommt ebenfalls die Akzeptanzproblematik schon einmal auf. In aller Regel funktioniert die Ausschlussdiät aber bis auf wenige Ausnahmen gut und oftmals frisst der Vierbeiner sein neues Futter auch lieber als das bisherige. Ebenso muss natürlich sicher gestellt sein, dass verordnete homöopathische Mittel auch „ins Tier zu bringen“ sind; aber auch dies ist in der Regel kein Problem, da fast alle Mittel geschmacklich neutral sind und die Probleme bitterer Pillen nicht auftreten. Ist Mittelgabe und Futterumstellung gewährleistet, so erfolgt je nach Schwere des Falles auch eine lokale Behandlung der oft wunden, juckenden und eitrigen Hautläsionen. Nach 8 – 12 Wochen erfolgt dann nochmals eine Kontrolle des Therapieerfolges und gemeinsam mit dem Tierhalter wird besprochen, wie weiter verfahren wird; ob die homöopathischen Mittel gänzlich abgesetzt werden können oder nur zum Teil, ob die Therapie nochmals umgestellt werden sollte und nicht zuletzt, wie die neue Fütterung in der Praxis funktioniert. Meist sind die Tiere innerhalb weniger Monate symptomfrei und bleiben es auch, sofern das jetzige Futter weiter gefüttert wird und diesbezüglich keine Experimente des Tierhalters stattfinden. Die Erfahrung hat aber auch gezeigt, dass die homöopathischen Mittel in einigen Fällen mehrere Monate verabreicht werden müssen, da nach zu frühzeitigem Absetzen der ein oder andere Rückfall eingetreten ist; der jedoch dann mit erneuter Medikation nach dem ersten Therapieplan innerhalb weniger Tage abgeklungen war:

Auch Seniorhunde sind therapiefähig..

Von Marlies Borchardt und mir für den Haustieranzeiger

Oft fragen Tierhalter bezüglich einer Therapie bei alten Hunden & alten Katzen bei mir an und schließen mit der Frage ab: Lohnt sich denn eine Therapie in dem Alter noch? Hat mein Hund bzw. meine Katze denn überhaupt noch eine Chance, wieder gesund zu werden? Darauf antworte ich regelmäßig wie folgt: Ja, eine Therapie lohnt sich in jedem Alter, denn auch ein älteres Tier kann sehr viel an Lebensqualität zurückgewinnen, durch eine richtig gewählte Therapie, durch optimal aufeinander abgestimmte homöopathische Mittel und durch eine ganzheitliche Betrachtung des Tieres. Auch bei einem älteren bzw. alten Tier muss man sich nicht damit abfinden, dass Hund oder Katze jetzt einfach alt und nicht mehr fit und leistungsfähig sind.

Es lohnt sich in jedem Falle, genau hinzuschauen und eine Therapie anzustreben; damit auch alte Tiere Lebensqualität zurückgewinnen und ihr Alter genießen können. Bei Andy führte ich eine Biofeldhaaranalyse sowie nach 3 Monaten Therapiezeit eine Kontrollanalyse durch und verordnete ihm verschiedene homöopathische Mittel. Darüber hinaus besprachen Frau Borchardt und ich telefonisch, wie Andys Selbstbewusstsein bestmöglich nach der Kastration und einem damit für Andy (in seinem Alter..) sehr einschneidendem Erlebnis, gestärkt werden kann. Die Therapie von Andy lief über einige hundert Kilometer Entfernung ebenso erfolgreich ab, als wäre Andy mit Frau Borchardt in die Kleintierpraxis gekommen, so konnte man Andy die Strapazen von langen Autofahrten ersparen. Unser heutiges Praxisbeispiel erzählt die Geschichte von Andy, dem fast 11-jährigen Collierüden. Eine Erfahrung von Marlies Borchardt, E-Mail: Marlies.Borchardt@web.de ZUM ALTEN EISEN? NEIN DANKE! Fast ein Jahr ist es jetzt her, dass mein damals 10-jähriger Collierüde „Andy“ erstmals in seinem Leben „richtig“ krank wurde. Er war zu der Zeit fit wie ein Turnschuh. Wir genossen zusammen lange Wanderungen, gemeinsame Ausritte, Radtouren, Senioren-Agility auf dem Hundeplatz, „Arbeiten“ wie Apportieren, Suchen, ein bisschen Hobby-Fährten und gemeinsames Spielen und Rumtollen.

DER UNFALL

Im Dezember 2006 passierte es: Andy sprang aus vollem Lauf in die Luft, um einen springenden Ball zu fangen, rutschte bei der Landung auf dem nassen Rasen aus und machte einen Überschlag rückwärts. Ich hörte einen Schrei und er kam mit eingeklemmter Rute angeschlichen. Zum Glück zeigte das Röntgenbild einen intakten Rücken! Aber Andy hatte Blockaden und erhebliche Muskelverspannungen. Vor allem das Aufstehen fiel ihm schwer. Auch hatte er sich das Knie geprellt. Zunächst bekam er Schmerzmittel, dann Akupunktur-Behandlungen, auf die er sehr gut reagierte. Der Rücken wurde wieder lockerer, er stand zügig auf und wir begannen vorsichtig wieder mit all unseren Aktivitäten.

EIN UNGLÜCK KOMMT SELTEN ALLEIN …

Ende des Jahres wimmerte Andy dann abends im Korb ganz leise vor sich hin. Ich ging mit ihm raus, er hockte sich hin, krümmte sich und schrie. Er hatte Schmerzen beim Kot-Absetzen und beim Wasserlassen. Die Tierärztin stellte im Ultraschall eine erhebliche Vergrößerung der Prostata fest, es hatten sich auch bereits Zysten gebildet. Und mir war vorher nie, wirklich nie etwas aufgefallen. Nachdem meine Tierärztin Andy ausgiebig gecheckt hatte (Herz-Ultraschall, großes Blutbild), wurde er Ende Januar kastriert. Alles verlief gut, nach der Inhalationsnarkose konnte ich einen wachen Andy mit nach Hause nehmen.

EIN LANGER WEG

Andy erholte sich schnell, aber nach ca. 2 Wochen stellte ich enorme Verhaltensänderungen fest. Vor allem sein Selbstbewusstsein war auf Null gesunken. Auf andere Hunde ging er mit gesenkter Rute zu. Wenn sie ihn hinten beschnüffelten (was viele vorher nie gewagt hätten!), wurde er fuchsteufelswild und schnappte um sich. Außerdem war er antriebslos und ohne Eigenintiative. Während er auf Spaziergängen sonst immer locker vor mir her getrabt war, trottete er nun lustlos hinterher. Wenn ich mich allerdings mit ihm beschäftigte, beim Spielen, bei seiner Arbeit, war er wie ausgewechselt, bewegungsfreudig und engagiert wie zuvor. Also habe ich den „Motivationskasper“ gespielt, um ihn körperlich fit zu halten und um sein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen. Für mich sehr anstrengend, aber erfolgreich. Andy baute wieder Muskeln auf, verbesserte seine Ausdauer, trabte taktrein und raumgreifend, stand auch nach langem Liegen locker und zügig auf. Aber seine Antriebslosigkeit blieb – alles ging nur, wenn ICH die Initiative ergriff. Wenn wir einfach nur so dahinspazierten, trottete er vor sich hin. Anstatt rumzuschnüffeln und sich für seine Umgebung zu interessieren. Damit wollte ich mich nicht abfinden. Ende Mai machte Frau Nehls eine erste Haaranalyse. Sie verordnete verschiedene homöopathische Medikamente: für die Prostata (die Zysten hatten sich übrigens bereits zurückgebildet, wie eine Ultraschall-Untersuchung ergeben hatte), für die Schilddrüse (hier sind Andys Werte schon immer niedrig gewesen) und vor allem zur Entgiftung der Leber. Kein Wunder, dass die Leber belastet war, denn WAS hatte Andy nicht alles an „Gift“ bekommen … so viel wie nicht ansatzweise in zehn Jahren! Während der dreimonatigen Therapie besserte sich Andys Verhalten ein wenig, aber es blieb schwankend. Manchmal leuchteten seine Augen voller Lebensfreude, dann wieder gab er sich „bedeckt“ und antriebslos. Anfang Oktober analysierte Frau Nehls Andys Haare erneut. Wir sind auf dem Wege der Besserung, allerdings werden wir Andys Hormonsystem und seine Leber weiter unterstützen. Außerdem stellte sich heraus, dass Andy Probleme mit dem Kreislauf hat, wo wir jetzt auch unterstützend einwirken.

ANDY IM AUFWIND!

Ich wollte es selbst kaum glauben, obwohl ich es sah – zwei Wochen nach der Gabe der neuen Medikamente galoppierte Andy vor zwei Wochen morgens plötzlich fröhlich vor mir her! Unglaublich, der Unterschied! So viel unternehmungslustiger! Plötzlich hat er wieder Interesse, in der Gegend rumzuschnüffeln! Kommt von hinten angeprescht, springt an mir hoch, bellt. Zur „Krönung“ hat er neulich sogar eine Hündin „angemacht“, die kurz vor der Läufigkeit war. Wie ein Hengst trabte er mit erhobener Rute um sie herum und wollte sie sogar besteigen. Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht! Und sein positives Verhalten hält an. Nicht jeder Tag ist wie der andere, aber Andy ist fast wieder der Alte. Obwohl ein Jahr älter …

OLDIE – BUT GOLDIE!!!

Ich liebe meinen alten Hund! Und ich bin froh, dass ich ihn nicht schon „zum alten Eisen“ erklärt habe! Dass ich ihn so gut einschätzen konnte und mir meine innere Stimme gesagt hat, dass er noch nicht alt und verbraucht ist. Dass ich ihn weiter gefordert habe, damit er nicht einrostet, mich nicht mit ihm aufs Sofa gesetzt habe … Nein, das hätte Andy nicht verdient gehabt, er hat so viel Freude am Leben, die habe ich die ganze Zeit über immer wieder in seinen Augen leuchten sehen. Am 23. Dezember werden wir Andys 11. Geburtstag feiern. Mit einem schönen Ausflug ans geliebte Meer. Ich weiß, dass ich keinen fünfjährigen Hund mehr habe, dass Andy älter wird und irgendwann auch weniger leistungsfähig. Und darauf werde ich Rücksicht nehmen. Selbstverständlich. Aber ich werde ihn weiterhin gut beobachten und alles tun, dass er seinem Alter entsprechend fit bleibt. Und wenn wir dann eines Tages wirklich mehr auf dem Sofa sitzen, werden wir das ganz bestimmt genießen. Marlies Borchardt

Mal ein alter Jahresrückblick aus 2007:

Am Ende des Jahres empfinde ich es wichtig, das vergangene Jahr in Gedanken noch einmal Revue passieren zu lassen. Dies vor dem Hintergrund, dass die im vergangenen Jahr gesammelten Erfahrungen im neuen Jahr helfen können, über Gefahren und Erfahrungswerte aufzuklären und somit manche Fehlentscheidungen von Seiten der Tierhalter von Vornherein zu vermeiden. Manche Erfahrung, welche ich in dem vergangenen Jahr gewonnen habe, kann ich so weitergeben und vielen Tieren damit helfen. Im Jahre 2007 erfuhren die durch mich durchgeführten Biofeld-Haaranalysen und darauf aufbauenden homöopathischen Therapien einen regelrechten Boom. So viele Haaranalysen wie 2007 für Hunde und Katzen, aber auch für andere Tiere, erstellt wurden, führte ich vor 2007 noch nie durch. Es scheint ein richtiger Trend zu werden, Biofeld-Haaranalysen unserer Tiere erstellen zu lassen. Auch viele Tierhalter mit augenscheinlich gesunden Tieren wandten sich an uns, um den Gesundheitszustand und die verschiedenen Parameter durch Haaranalysen überprüfen zu lassen. Viele Hunde und Katzen waren jedoch sehr krank und ebenso viele bereits tierärztlich austherapiert und aufgegeben; hier war die homöopathische Therapie aufgrund der Biofeld-Haaranalyse die letzte Chance für`s Tier; die wir fast in jedem Fall einräumen konnten, was mich sehr glücklich macht! Die Erkrankungen von Hunden und Katzen, bei denen Haaranalysen durchgeführt wurden, waren vielfältig und unterschiedlichster Art; Cushing bei Hunden & Katzen, Borreliose, Lebererkrankungen, Lahmheiten (u. a. Arthrose, HD), Asthma, allergische Bronchitis, Katzenschnupfen, Herpes, Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden, VIP und viele andere. Auch führten wir viele Haaranalysen über weite Entfernungen und für ferne Länder durch, so schickten mir Tierhalter Haare aus Estland, aus Mexiko, aus Amerika, Spanien, Frankreich und dem benachbarten Ausland. Schwerpunkte in unserer Praxis waren 2007 aber ganz klar die vielen allergischen Hauterkrankungen und Niereninsuffizienzen der Katzen und Hunde. Unzählige juckende, wunde, eitrige, schorfige allergische Hauterkrankungen, auf welche generell die Fütterung einen wesentlichen Einfluss hatte. Dies auch, wenn die Hauptursache nicht in der Fütterung bedingt war, wie beispielsweise beim Thema Futtermittelallergie, sondern beispielsweise im hormonellen Bereich lag. Die Fütterung von Hunden & Katzen bei Krankheiten war in jedem einzelnen Fall die Grundvoraussetzung, worauf sich eine individuell erarbeitete homöopathische Therapie aufbauen ließ. Fiel die Grundvoraussetzung weg, nämlich die, dass die Fütterung komplett umgestellt wurde, so war die Therapie nur einen Bruchteil so erfolgreich, als wenn die Fütterung nach Plan stattgefunden hätte. Bei wenigen Hunden, jedoch bei keiner Katze, war die Grundvoraussetzung einer Allergen freien bzw. armen Fütterung bereits vor Therapiebeginn erfüllt und ich konnte die Therapie hierauf aufbauen. Das Thema Futtermittelallergien nimmt stetig zu und somit auch die vielen massiven Hauterkrankungen von Hunden und Katzen. Dies verwundert, wenn man bedenkt, wie viele verschiedene Futtermittel auf dem unüberschaubaren Markt erhältlich sind und wie viel wir heute (angeblich..) über Hunde- und Katzenernährung wissen. So viele kluge Erkenntnisse, welche es zu früherer Zeit (damals, als die Hunde und Katzen noch mit „Tischabfällen“ ernährt wurden..) nicht annähernd gab. Im Umkehrschluss: Damals gab es jedoch auch kaum allergische Hauterkrankungen unserer Hunde und Katzen. Dies soll nicht heißen, dass ich die Meinung vertrete, unsere Hunde und Katzen sollten wieder wie früher von „Tischabfällen“ ernährt werden; dieser Aspekt soll jedoch zu denken geben, ob wir wirklich annähernd so viel über die Ernährung wissen, wie uns die Werbung Glauben machen schenken will. Was beim Thema Futtermittelallergien noch ganz gut funktioniert, nämlich, dass der Gedanke von Frischkost in der Fütterung von Hunden und Katzen schon recht weit verbreitet ist; funktioniert leider beim Thema Niereninsuffizienz so ganz und gar nicht. Hunde und Katzen, die an einer Niereninsuffizienz leiden, sollten nach gängiger Meinung mit Nierendiätfuttermitteln gefüttert werden. Die Katzenernährung sollte Magnesium arm sein und insgesamt sollte die Nierendiät Protein arm gestaltet werden laut vorherrschender Meinung. Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen ist meine Erfahrung die, dass alle unsere Erfolge in der Therapie von Niereninsuffizienzen darauf beruhen, dass das Futter auf Frischkost umgestellt wurde. Dies gestaltete sich manchmal nicht ganz einfach, da ich hier mit meiner Meinung bzw. Erfahrung relativ alleine „auf dem Markt“ stehe. Dennoch: Frischkost hat sich nicht nur bei allergischen Hauterkrankungen, sondern ganz besonders auch bei Nierenerkrankungen von Katzen und Hunden bewährt. Auch spielt es eine große Rolle, welche Proteinquelle im Futter enthalten ist; eine generelle Reduzierung von Protein (gleich welchen Vorkommens..) möglichst auf 0 ist weder bei Katzen noch Hunden umsetzbar und schadet meiner Meinung nach mehr, als sie nutzt. Bedenkt man die natürliche Ernährung von Hund und Katze, so liegt dies sicher auf der Hand. Bei Katzen ist es in der Praxis ferner nicht umsetzbar, Protein derart eingeschränkt zu füttern, da dies ihre Hauptnahrungsquelle schlechthin ist; ähnlich verhält es sich bei Hunden. Dennoch lautet unsere Empfehlung, möglichst nicht nur Fleisch, Geflügel und Fisch zu füttern, sondern zusätzlich (bei Akzeptanz) auch Kohlehydrate aus Gemüse, Reis, Kartoffeln bzw. Nudeln sowie auch gute kaltgepresste Öle in KBA bzw. DAB-Qualität. In der Katzenpraxis bewährt sich in erster Linie die Fütterung mit Proteinquellen; da es bei anderen Lebens- bzw. Futtermitteln an der Akzeptanz fast regelmäßig scheitert. Diese Ernährung hat sich – wie gesagt – auch ganz besonders bei Niereninsuffizienzen als sehr erfolgversprechend im Zuge einer homöopathischen Therapie gezeigt; da fast alle der bereits aufgegebenen Tiere 2007 dank unserer ganzheitlichen Therapien überlebt haben. Diesen Gedanken der Fütterung bei Niereninsuffizienzen möchte ich daher in 2008 weitergeben, wie ich dies auch 2007 bereits getan habe. Letztlich wird es auch 2008 so sein, wie in allen Jahren zuvor: Eine gesunde und artgerechte Ernährung ist die beste Gesundheitsvorsorge sowie auch die Grundvoraussetzung schlechthin, dass eine Therapie bei Erkrankungen langfristig greifen kann. So möchte ich Tierhalter auch in 2008 darin bestärken, ihr Tier gesund und artgerecht sowie auch in 100%iger Qualität zu füttern. Ihr Tier wird es Ihnen nicht nur in 2008 danken, sondern noch viele Jahre darüber hinaus!

In diesem Sinne wünsche ich allen Tieren und ihren Besitzern ein gesundes und glückliches Jahr 2008.

Artikel von mir für den Haustieranzeiger

Katzengeburt: Ein ganz besonderes Ereignis!

Die Trächtigkeit der Katze dauert etwas mehr als 2 Monate; dann ist es endlich soweit: Die Kleinen erblicken zum ersten Mal das Licht der Welt: Obwohl unkastrierte und gesunde Katzen schon kurz nach der Geburt ihrer Welpen wieder trächtig werden können und sie in relativ kurzen Abständen Katzenkinder gebären, erlebt die Mutterkatze die Geburt der Katzenkinder in der Regel als glückliches und ganz besonderes Ereignis. Ein ganz besonderes Ereignis ist die erste Geburt ihrer Babys. Etwa zwei Wochen vor Geburt spürt die Katze die Bewegung ihrer Kinder und nimmt erste seelische Kontakte zu ihnen auf. Der Mutterinstinkt erwacht und die Katze bereitet sich auf die Niederkunft vor, indem sie einige Zeit vor der Geburt das geeignete Plätzchen für die Geburt aussucht. Die Katze sucht sich für die Geburt einen ruhigen Ort, der ihr und ihren Babys Geborgenheit vermittelt. Dies kann sowohl der Kleiderschrank, als auch der Bettwäscheschrank oder ein „selbsternanntes Lager“ sein. 38 Stunden vor der Geburt stellt sich der Hormonspiegel radikal um, die gesamte Beckenregion wird entsprechend vorbereitet. Die Muskulatur, das Becken und die Geburtswege der Katze werden vermehrt durchblutet; der gesamte Bereich wird weich und dehnbar. Ganz sanft setzen dann die Vorwehen ein, die Welpen nehmen ihre endgültige Geburtslage ein. Einen Tag vor der Geburt beginnt die Katze meist unruhig zu werden und hat zunehmend das Bedürfnis, sich zurückzuziehen. Im Frühjahr 2007 standen uns im Tierheilkundezentrum gleich zwei dieser glücklichen Ereignisse ins Haus: Im April gebar unsere Katze Emma ihre ersten Babys, 10 Tage später unsere Pippi. Emmas Vorbereitungen bestanden darin, unsere Nachtkonsole mit der Unterwäsche auszuräumen und sich aus der Unterwäsche ein Lager für ihre Welpen in einer kleinen Ecke hinter der Konsole zu bauen. Pippi gebar ihre Welpen in einem ruhigen Raum des Hauses auf einer am Boden liegenden Arbeitshose. War es Zufall oder Bestimmung? Beide Geburten erlebte ich hautnah von Anfang an mit: Bei Emma trieb mich eine innere Stimme am Sonntagvormittag nach ihr zu suchen; ich entdeckte sie in ihrem selbst erbauten Lager in unserem Schlafzimmer zu Beginn der Geburt ihres ersten Katzenkindes. In kurzem Abstand folgte sodann das zweite und einige Minuten später kam der dritte Welpe zur Welt. Emma beleckte jedes ihrer Jungen sofort und legte es unter sich. Ganz nebenbei kam dann eines nach dem anderen völlig unbeschwert zur Welt. Die Geburt war so unproblematisch, wie ich es mir nie hätte vorstellen können. Sie hockte sich hin und ein Baby nach dem anderen erblickte die Welt. Nach der Geburt war sie wohlauf und eine liebevolle und fürsorgliche Mutter. Pippi gebar ihre Babys in den frühen Morgenstunden. Ich wurde gegen 5.00 Uhr wach von einem durchdringenden und entsetzlich anmutendem Schreien. Erschrocken sprang ich aus dem Bett und schaute, was passiert war. An Pippi und die bevorstehende Geburt dachte ich in diesem Moment gar nicht. Als ich dann in die untere Etage kam, sah ich die Bescherung: Pippi hatte ihr erstes Baby geboren und dieses lag auf dem kalten Holzfußboden; eine kleine Verletzung am Kopf, Pippi stand einige Meter entfernt und schaute völlig fassungslos und erschrocken auf ihr Baby, welches noch immer fürchterlich schrie. Ich nahm das Katzenbaby und legte es zu Pippi auf ihr Lager. Nach anfänglichem Zögern begann sie dann doch, es sauber zu lecken. Nach dem ersten Schock wurde dann doch noch alles gut: Pippi gebar drei weitere gesunde Babys in jeweiligen Abständen von ca. 15 Minuten. Während die Mütter die Nachgeburten verzehren, schießt dadurch begünstigt Milch in die Milchdrüsen ein und die Babys beginnen auch sogleich zu trinken. Nachdem ihre vier Babys gesund und schmerzlos das Licht der Welt erblickten, war auch Pippi eine glückliche und zufriedene Katzenmutter und betüddelte, beleckte und umsorgte ihre Katzenbabys noch inniger, als Emma dies in den kommenden Wochen vollbrachte. Die Geburten an sich würde ich beschreiben wie den Gang zur Katzentoilette; ebenso unproblematisch kamen alle sieben Babys zur Welt. Die Mütter machten keineswegs den Eindruck, als hätten sie Schmerzen; die Geburten waren ein Leichtes für beide Mütter. Nachdem Pippi den ersten Schock des ersten Babys überwunden hatte – ich hatte den Eindruck, sie fragte sich, was das denn überhaupt sei – waren die restlichen Geburten für sie selbstverständlich. Unsere zwei kastrierten Kater, welche mit Pippi und Emma aufgewachsen sind, fühlten sich witzigerweise auch für die Babys verantwortlich und übernahmen abwechselnd die Rolle des fürsorglichen Familienvaters. Löwe und Bic Mac legten sich jeweils zu den Mamas mit ihren Babys, beleckten und beschmusten die Babys. Später dann, als Pippi und Emma schon wieder für kurze Zeit ihr Babylager verließen, um einen Spaziergang ins Freie zu machen, kümmerten sich während dieser Zeit die Kater liebevoll um die Babys. Diese Harmonie mit den Katern und vor allem ihre fürsorgliche Vaterrolle, in die sie schlüpften, sie waren nämlich nicht die Väter, war unglaublich. Interessant wurde es auch, als die Babys etwas älter wurden und bereits laufen konnten: Waren die Mütter und ihre Babys anfangs noch getrennt und jede umsorgte ihre eigenen Kinder, zog unsere Pippi dann von unten nach oben in den gleichen Raum wie Emma und die Babys bedienten sich je nach Lust, Laune und Verfügbarkeit an der Milchbar der verschiedenen Mamas. So kam es, dass alle Babys bei Emma lagen und tranken oder auch bei Pippi, es kam aber auch vor, dass Emmas Babys bei Pippi tranken und Pippis bei Emmas oder irgendwie alle durcheinander lagen… Hätte ich nicht gewusst, welches Katzenbaby zu welcher Mama gehört, ich hätte dies nicht mehr unterscheiden können. Beide Mütter fühlten sich für beide Babys gleich verantwortlich. Es war wirklich eine Freude anzuschauen, wie unproblematisch, leicht und unbeschwert sowohl die Geburt, wie auch die gesamte Aufzucht vonstatten ging. Alle Babys waren und sind kerngesund. Obwohl wir insgesamt sieben Katzenbabys groß zogen, gab es keinerlei Erkrankungen und gesundheitliche Probleme bei Müttern und Kindern. Ist die Mutterkatze instinktsicher, wird es kaum Komplikationen geben, sofern die Katze gesund ist. Instinktschwäche und Verhaltensstörungen können jedoch den Geburtsablauf stören bzw. die Geburt kompliziert werden lassen.

Artikel von mir für den Haustieranzeiger

Arthritis und Arthrose bei Hunden und Katzen

Arthritis

Ursachen:

Die Entzündung der Gelenke (= Arthritis) akut oder chronisch, hat verschiedene Ursachen: Traumen, wie beispielsweise Prellungen, Verrenkungen (Luxation), Zerrungen, Verstauchungen (Distorsion), Quetschungen (Kontusion), ursächlich können aber auch Infektionen durch äußere Verletzung oder über die Blutbahn sein, auch Intoxikation, Insektenstiche und Allergien können als Ursachen angesehen werden.

Symptome:

Es besteht eine starke Lahmheit bis zum Nicht-mehr-Aufstehen-Können bzw. Nicht-mehr-Aufsetzen-Können der erkrankten Gliedmaßen. Das erkrankte Gelenk erscheint geschwollen, im akuten Fall auch höher temperiert, schmerzempfindlich und wird wenig bis gar nicht bewegt. Dauert die Lahmheit länger an, können die mitbetroffenen Muskelpartien atrophieren. Sind äußere Verletzungen vorhanden, entdeckt man Einstich- bzw. Bissstellen und ggf. bräunliches Sekret, welches oft bereits eingetrocknet ist. Sind mehrere Gelenke betroffen spricht man von einer Polyarthritis. Bei einer chronischen Arthritis besteht eine sichtbare Lahmheit oft nur in akuten Phasen, etwa bei Nässe und Kälte.

Homöopathische Therapie:

Die homöopathische Therapie wird nach Ursache, Symptomatik und individuellem Erkrankungsbild differenziert.

Arthrose bei Hunden und Katzen

Die chronisch deformierende Gelenkentzündung nennt man Arthrose. Bei Hunden und Katzen sind bei dieser degenerativen Gelenkerkrankung meist die Bereiche der Wirbelsäule, das Knie-, Ellbogen-, Schulter- oder Hüftgelenk, selten das Sprunggelenk, betroffen.

Ursachen:

Bei der Arthrose sind teils genetische Faktoren ursächlich, ausgelöst werden kann diese jedoch auch durch Traumen, eine nicht ausgeheilte Arthritis, ständige Überbeanspruchung und Fehlbelastung (oft auch durch angeborene Fehlstellungen). Auch erworbene Ernährungsstörungen im Bereich der Gelenkknorpel können ursächlich sein.

Symptome:

Die arthrotischen Symptome umfassen Lahmheiten verschiedenen Grades und Bewegungseinschränkungen, vielfach sind auch noch andere Gelenke durch Überlastung miterkrankt. Auch kann der Organismus derart übersäuert sein, dass mehrere Gelenke Ernährungsstörungen aufweisen und einen degenerativen Prozess durchmachen. Homöopathische Therapie: Die Homöopathie hält sehr viele verschiedene Einzel- und Komplexmittel für an Arthrose erkrankte Tiere bereit. Die Mittel sind jedoch unbedingt nach Ursache, Symptomatik und Modalitäten auszuwählen, damit auch der erwünschte Erfolg eintreten kann. Auch stehen verschiedene Organpräparate sowie Komplexmittel zur Verfügung, um die Arthrose homöopathisch zu therapieren.

Fütterung bei Arthrose/Arthritis:

Bei der Fütterung der von Arthritis und Arthrose betroffenen Tiere wäre eine sinnvolle Fütterungsergänzung durch eine Kombination von Weidenrinde, Ginkgo und Ingwer empfehlenswert. Darüber hinaus empfehle ich, ein besonderes Augenmerk auf das Calcium : Phosphor Verhältnis in der Fütterung zu legen, da gerade die Knochen essentiell zur Gesunderhaltung auf ein ausgewogenes Verhältnis angewiesen sind. Das Gleiche gilt für einen optimalen Mineralstoffhaushalt, den es sicherzustellen gilt; es sollten weder Überschüsse, noch Mangelerscheinungen oder Imbalancen auftreten.

Fachzeitschriftenartikel von mir

Insulinresistenz bei Hunden und Katzen, Metabolisches Syndrom bei Hunden, Metabolisches Syndrom bei Katzen – wie funktioniert der Stoffwechsel?

Mangelnde Bewegung, falsche Ernährung: Wir nehmen zu! Das „Warum“ liegt an der Tatsache selbst. Unser eigenes Leben haben wir zumindest selbst in der Hand. Aber wie sieht es mit unseren Tieren aus, die wir -aus falsch verstandener Tierliebe – krank füttern?

Die Verdauung unserer Organe und all deren Helfer wie Hormone und Spurenelementen ist sehr komplex.

Wichtige Funktionen unseres Blutzuckerhaushaltes sind folgende: In der Verdauung werden eingenommen Kohlenhydrate in Glukose umgewandelt. Die Glukose wird über die Darmzotten in die Blutlaufbahn ausgeschüttet. Das Blut dient als Transportmittel für die Glukose. Durch den ansteigenden Blutzuckerspiegel kommt das Hormon INSULIN zum Zuge. Die Bauchspeicheldrüse schüttet das lebenswichtige Hormon Insulin aus.

Wichtig: Insulin ist das einzige körpereigene Hormon, das den Blutzuckerspiegel senkt!

Die Aufgabe von Insulin:

– Zielgewebe: Muskulatur:

Versorgung der Muskulatur mit Zucker = Energie

Zucker wird in Glykogen umgewandelt und abgespeichert

– Zielgewebe: Leber:

Die Leber bewirkt, dass die Zuckerproduktion verhindert wird.

Die Leberzellen wandeln den Zucker in Glykogen um und speichern dieses ab.

– Zielgewebe: Fett:

Das Insulin trägt die Glukose in die Fettzellen

Das Insulin hat die Glukose aus der Blutbahn an die Zellen verteilt. Nun sinkt der Blutzucker wieder. Damit unser Körper jedoch gleichwohl mit Zucker versorgt wird, schüttet die Bauchspeicheldrüse nun das Hormon Glukagon aus à der Körper zerrt nun von den – von der Hilfe des Insulin – angelegten Depots in der Leber. Insulin hat die weitere Aufgabe, dem Hirn die Sättigung der Zellen zu signalisieren. Folgt jedoch weiterhin die Aufnahme von Kohlenhydraten, steigt der Blutzuckerspiegel weiter an und Insulin muss weiter produziert werden. Die Depots der Leber- und Muskelzellen sind erschöpft, es bleibt dem Insulin sozusagen nur den Weg über die Fettzellen. Da diese Zellen jedoch ausgefüllt sind, werden weitere Fettdepots errichtet. Überhören wir das Sättigungsgefühl unseres Körpers, oder überfüttern wir unsere Tiere, züchten wir Übergewicht und stressen so den Körper. Der Körper reagiert, in dem die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin ausschüttet, um den erhöhten Blutzuckerspiegel zu senken = Die Funktion aufrecht zu erhalten. Früher oder später reicht aber dieses Insulin nicht mehr aus und der Blutzuckerspiegel steigt an.

Es entsteht Diabetes Mellitus II  –  Metabolisches Syndrom (früher als Altersdiabetes bekannt). Die Zellen reagieren nicht mehr ausreichend auf das Insulin (oder die Bauchspeicheldrüse ist von der Überproduktion von Insulin erschöpft). Der Körper kann demzufolge den Zucker nur noch eingeschränkt verarbeiten. Der Blutzuckerspiegel steigt an = Insulinresistenz! Nicht zu verwechseln ist diese Insulinresistenz mit der Zuckerkrankheit Diabetes Typ I. Hier wird zuwenig Insulin ausgeschüttet und muss dem Körper zugeführt werden

Was passiert im Körper bei Insulinresistenz

Muskulatur: verminderte Aufnahme von Glukose = weniger Energie, Leber: Die Leber steigert die Glukoseneubildung, um die Muskelzellen mit Energie zu versorgen: Der Fettgehalt der Leber steigt an. Der Blutzucker steigt weiter an. Fette: Die Fette geraten aus dem Lot. Freie Fettzellen befinden sich im Blutplasma, was zusätzlich die Zuckeraufnahme in die Zellen blockiert. Das Insulin kann durch die Resistenz der Zellen nicht genutzt werden. Es besteht demzufolge ein Insulinüberschuss in der Blutlaufbahn. Dieses ungenutzte Insulin wiederum führt zu Plaquebildungen in den Blutbahnen, was zu Gefäßverengungen führt. Dies wiederum führt zu Bluthochdruck. Ebenfalls entsteht ein Magnesiumverlust.

Insulin und Glukagon – zwei Gegenspieler, die den Blutzucker regulieren

Insulin und Glukagon sind zwei Hormone, die in der Bauchspeicheldrüse gebildet werden und eine wichtige Rolle im Stoffwechsel der Kohlenhydrate. Beide Hormone wirken im Körper als Gegenspieler.

Insulin hat im Körper zwei wichtige Funktionen

Senkung des Blutzuckerspiegels: Insulin regt zum einen die Aufnahme der Glucose in das Muskel- und Fettgewebe an, zum anderen hemmt es die Glucose-Freisetzung aus der Leber. Der aufgenommene Zucker wird entweder zur Energiegewinnung verbrannt oder als Reservezucker im Muskel (Muskelglykogen) und in der Leber (Leberglykogen) gespeichert. Steigt der Blutzucker – etwa nach einer Mahlzeit – an, steigt auch die Insulinausschüttung. Einfluss auf den Fettstoffwechsel: Insulin reguliert auch den Fettstoffwechsel. Es begünstigt die Bildung von Körperfett und unterdrückt gleichzeitig den Fettabbau (Lipolyse). Insulin wird in den Beta-Zellen der Langerhansschen Inseln in der Bauchspeicheldrüse gebildet und bei Bedarf ins Blut abgegeben. Mit wachsender Menge an Körperfett sind immer höhere Insulinspiegel notwendig, weil die Körperzellen weniger gut auf das Insulin ansprechen (Insulinresistenz). Auf die Dauer kann dadurch die Insulin bildende Bauchspeicheldrüse überbeansprucht werden und die Menge an produziertem Insulin sinkt: es kommt zu einem relativen Insulinmangel.

Glukagon – der Gegenspieler des Insulins

Glukagon wirkt im Körper genau entgegengesetzt zu Insulin: Es hebt den Blutzuckerspiegel, in dem es den Abbau von Glykogen in der Leber steigert, und es fördert den Fettabbau. Steigt der Blutzuckerspiegel, wird die Ausschüttung von Glukagon gehemmt, bei niedrigem Blutzuckerspiegel ist die Sekretion hingegen gesteigert.

Die Rolle von Magnesium

Für die Produktion von Insulin benötigt der Körper Magnesium. Magnesium wird wiederum durch Insulin in den Muskeln abgespeichert. Bei einer Insulinresistenz gelangt Magnesium kaum noch in die Zellen – durch diesen Verlust kann wiederum kein Insulin hergestellt werden. Ein weiterer Teufelskreis dreht seinen Lauf. Eine Zuckerkrankheit muss jedoch nicht über die falsche Ernährung entstehen. Ein weitere Ursache des Metabolischen Syndroms kann eine längere Gabe von Cortison sein. Cortisol wird durch das Hormon ACTH in der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) gesteuert und  in der Nebennierenrinde ausgeschüttet. Bekannt ist Cortisol als sogenanntes Stresshormon. Bereits ein geringer Mangel führt zu einer Beeinträchtigung in der Leistungsfähigkeit und der Stressresistenz.

Im Stoffwechsel hat Cortisol eine große Bedeutung

Das Hormon hat die Aufgabe, bei gesteigertem Energiebedarf des Körpers den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Es wandelt Eiweiß in Zucker um und arbeitet mit dem Gegenspieler des Insulins, dem Hormon Glukagon, das ebenfalls den Blutzuckerspiegel erhöht. Zusammengefasst hat Cortisol die Wirkung, Eiweiße in der Muskulatur, in der Haut und im Fettgewebe abzubauen. Durch den Abbau von Fettdepots gelangen freie Fettzellen ins Blut. Ebenfalls unterstützt das Cortisol die Glykogensynthese in der Leber. Es gibt durchaus eine Verbindung zwischen erhöhten Blutzuckerwerten und der langfristigen Einnahme von Cortison-Präparaten. Die Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels mit Blutzuckererhöhung kann vorübergehend sein, es ist jedoch auch möglich, dass die Zuckerkrankheit oder Diabetes Mellitus als Spätkomplikationen nach dem Absetzen der Cortisonbehandlung zurückbleiben. Durch hohe Cortisondosen steigt der Blutzuckerspiegel an. Dadurch wird die Bauchspeicheldrüse vermehrt angeregt, Insulin zu bilden, um den Blutzucker auf dem normalen Niveau zu halten. Bei gesundem Organismus funktioniert diese Anpassung reibungslos. Ist jedoch der Blutzucker schon zu Beginn der Behandlung hoch und/oder die Cortison-Dosis langfristig sehr hoch, muss die Bauchspeicheldrüse über längere Zeit auf Hochtouren arbeiten, was wiederum zu einer Insulinresistenz der Zellen oder zu einer Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse führen kann. Somit hätten wir wieder den Teufelskreis mit dem hohen Blutzuckerspiegel = Zuckerkrankheit bestätigt. Die Krankheit Cushing Syndrom bedingt einer andere Ausgangslage. Hier besteht eine Fehlfunktion der Cortisolproduktion. Die Hirnanhangdrüse „befielt“ über das Hormon ACTH zuviel Cortisol. Eine Ursache für Cushing ist beispielsweise eine tumuröse Veränderung der Hirnanhangdrüse, es gibt jedoch auch andere Ursachen, die eine Cushing Erkrankung auslösen, die Verabreichung von Cortisonpräparaten kann ggf. auch zum Auslöser werden. Es entsteht ein andauernd zu hoher Cortisolgehalt, was dann wiederum zu einer Insulinresistenz führen kann.

Artikel von mir für verschiedene Tierzeitschriften

Das Cushing-Syndrom bei Hunden

Ihren Namen erhielt das Cushing-Syndrom durch ihren Entdecker, einem amerikanischen Neurochirurgen (H. Cushing 1896 – 1939).

Allgemeines/Definition

Das Cushing-Syndrom bei Hunden bezeichnet eine Überfunktion der Nebennierenrinde. Das Hormon Cortisol, welches in den Nebennieren, die sich direkt an den Nieren befinden, gebildet wird, wird fehlgesteuert, das heißt, es kommt zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Cortisol. Verschiedene Ursachen können zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons in die Blutbahn führen. Trotz ihrer nahen anatomischen Lage haben die Nieren und Nebennierenrinde nur wenig gemeinsam. Ihre Aufgaben sind völlig unterschiedlich. Dennoch sind beide für den Körper lebenswichtig, ihr Ausfall würde zum Tod führen. Die Nebennieren produzieren Hormone. Fallen diese aus, entstehen Mangelzustände, die für den Organismus tödlich enden können. Beim Cushing Syndrom handelt es sich nicht um ein Versagen der Nebennieren bzw. ein Ausbleiben der Hormonproduktion, sondern um eine gesteigerte Synthese der Hormone. Beim Aufbau der Nebennieren unterscheidet man die Nebenniererinde und das Nebennierenmark,  beide produzieren unterschiedliche Hormone. Für das Cushing Syndrom relevant ist die Nebennierenrinde.

In der Nebennierenrinde werden die Mineralkortikoide, Glukokortikoide und Sexualhormone gebildet. Die Steuerung der Hormone, die aus den Nebennieren ausgeschüttet werden, erfolgt über einen übergeordneten Mechanismus, der sich im Gehirn befindet: dem Hypothalamus-Hypophysen-Komplex. Wie bei vielen anderen hormonellen Vorgängen auch, dient dieser Komplex der Steuerung als übergeordnete Zentrale. So wird Stress zunächst vom Gehirn registriert, welches dann verschiedene Stoffe aussendet, die wiederum den Befehl zur Hormonproduktion geben. Im Fall des Cushing Syndroms bzw. der Funktion der Nebennieren sind dies Hormone aus dem Hypothalamus, diese wirken auf die Hypophyse – die dann ACTH (Adrenocortikotropes Hormon) ausschütten. Dieses ACTH veranlasst auf dem Blutweg die Freisetzung von Glukokortikoiden (u. a. Cortisol) aus der Nebenniere. Die Ausschüttung von Mineralkortikoiden erfolgt allerdings weitgehend unabhängig von der ACTH-Ausschüttung, es unterliegt weitgehend dem Renin-Angiotensin-System.

Ätiologie

Ursachen des erhöhten Glucocorticoidspiegels sind beispielsweise

Nebennierenrinden Adenome und Karzinome (dies ist die primäre Überfunktion), Nebennierenrinden Hyperplasie als Folge einer verstärkten ACTH-Sekretion der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) von ektopischen ACTH-produzierenden Tumoren oder der Verabreichung hoher Dosen von ACTH (sekundäre Überfunktion) sowie die exogene Zufuhr von Glucocoricoiden, also die Verabreichung von Cortison. Beim Hund ist die häufigste Ursache eine tumoröse Veränderung der Hypophyse – diese Form wird als hypophysäres Cushing Syndrom bezeichnet (ca. 80-90% der Fälle). Hierbei wird in der Hypophyse zuviel ACTH produziert, dieses Hormon wirkt stimulierend auf die Ausschüttung von Cortisol aus den Nebennieren. Als Folge der gesteigerten ACTH-Produktion beginnt nun die Nebennierenrinde vermehrt Cortisol freizusetzen, der Hormonspiegel im Blut steigt. Unter normalen Umständen bewirkt ein entsprechend hoher Cortisolspiegel im Blut eine Rückkopplung, das heißt die ACTH Produktion wird eingestellt, der Cortisolspiegel sinkt wieder – bei dieser Form bleibt dieser Effekt allerdings aus. Seltener liegt die Störung in der Nebennierenrinde selbst vor, in diesen Fällen liegt dann meist ein Nebennierentumor vor. Diese Tumore produzieren selbstständig vermehrt Cortisol, unabhängig von der oberen Steuerungszentrale Hypophyse. Als iatrogenes Cushing Syndrom wird ein erhöhter Cortisolspiegel infolge langer und hochdosierter Cortisonbehandlungen bezeichnet. In diesen Fällen ist das Cushing Syndrom eine Nebenwirkung auf eine „künstliche“ Cortisontherapie z.B. durch Spritzen, Salben oder Tabletten. Cushing gehört, neben dem Diabetes mellitus, zu den häufigsten hormonell bedingten Erkrankungen des Hundes. Durch den starken und vielfältigen Einfluss des Cortisols auf sämtliche Körpergewebe bleiben die Symptome nicht auf ein Organ beschränkt, sondern erfassen ganz verschiedene Organe. Dementsprechend treten auch verschiedene Symptome auf. Da die Glukokortikoide in nahezu allen Geweben und Organen ihre Wirkung entfalten, gestaltet sich das Krankheitsbild ganz verschieden. Die Symptome treten oft nach und nach auf. Da das Cushing Syndrom meist bei älteren Hunden auftritt, werden die Symptomatiken leider häufig als Folge des Älterwerdens interpretiert.

Symptome sind beispielsweise

* Oft werden große Mengen Wasser hastig getrunken

* Betroffene Hunde urinieren dementsprechend häufiger

* Die Muskulatur nimmt ab

* Umverteilung der Körperproportionen; während sich vermehrt Fett im Rumpfbereich  ansammelt, erscheinen die Extremitäten durch den auftretenden Muskelschwund dünn

* Es entwickelt sich ein Hängebauch

* Der Appetit nimmt zu

* Hunde hecheln oft

* Ausbleibende/verzögerte Läufigkeit

* Bei Rüden Hodenatrophie

Im Bereich von Haut- und Haarkleid kann es zu folgenden Veränderungen kommen, diese treten oft erst einige Zeit nach den ersten Symptomen wie Polydipsie oder Polyurie auf:

* Haarausfall als Folge des herabgesetzten Haarwachstums

* insgesamt schütteres und dünnes Fell

* Änderungen in der Fellfarbe, oft starke weißliche Veränderungen

* dünne Haut – Blutgefäße werden sichtbar, die Haut ist trocken

* schlechte Wundheilung

* die Haut ist anfällig für Infektionen aller Art

* vermehrte Pigmenteinlagerungen, oft Schwarzfärbung der Haut

* verstopfte Talgdrüsen

Auswirkungen auf den Gesamtorganismus

* viele Hunde erkranken an einem Diabetes mellitus

* die erhöhten Glukokortikoidwerte können zu einer Osteoporose führen, damit verbunden die steigende Gefahr von Knochenbrüchen

* Die Anfälligkeit für verschiedene Infektionen steigt an

* Es können ernsthafte Schädigungen der Leber und Nieren auftreten

Diagnostik des Cushing bei Hunden

Oft liefern die Symptome einen ersten Hinweis auf das Vorliegen eines Cushing Syndroms. Dennoch ist es sinnvoll durch weitere Testmethoden diesen Verdacht zu bestätigen. Die Behandlung des Cushing Syndroms ist nicht ohne Risiko. Häufig treten unangenehme bis massive Nebenwirkungen auf. Eine sichere Diagnose ist nicht nur aus der Verantwortung heraus unbedingt nötig, sondern auch sinnvoll, da diese die Ursache der Fehlsteuerung ans Licht bringt. Je nach Sitz der Störung (Hypophyse oder NNR) wird auch die Therapie ausfallen. Zunächst wird der Tierarzt oder Tierheilpraktiker anhand der vorliegenden Symptomatik eine Verdachtsdiagnose stellen und diese dann durch eine Reihe von Blut- und Urintests überprüfen. Zur weiteren Diagnostik werden Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, ggf. auch ein CT oder MRT nötig sein. Diese Untersuchungen dienen dem Auffinden von Tumoren, geben aber auch Aufschluss auf den Zustand anderer Organe, die bei einem Cushing Syndrom in Mitleidenschaft gezogen werden können.

Blutuntersuchungen bei Hunden

Cortisolbestimmung im Blut

Untersucht werden neben normalen Parametern die Hormonkonzentration des Cortisols im Blut. Eine einmalige Blutentnahme zur Absicherung der Diagnose ist meist nicht ausreichend. Das Hormon Cortisol, welches bei einem Cushing Syndrom in erhöhten Werten im Blut vorkommt, ist abhängig vom Hormon ACTH aus der Hypophyse. Dieses ACTH unterliegt tageszeitlichen Schwankungen und wird stark beeinflusst durch Stressfaktoren. Stress führt zu einem Anstieg von ACTH, dieser wiederum führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Cortisol, die Werte im Blut steigen an. Aus diesem Grund ist eine Blutentnahme möglichst morgens durchzuführen – zu diesem Zeitpunkt unterliegt der Körper dem geringsten Stress bzw. steht noch am Anfang der Tagesstresskurve. Ergebnisse können jedoch verfälscht sein, wenn der Hund sich durch den Tierarztbesuch in einer argen Stresssituation befindet. Zur sicheren Diagnose ist die alleinige Bestimmung von Cortisol nicht geeignet.

ACTH-Bestimmung im Blut

Eine weitere Möglichkeit ist die Bestimmung des Hormons ACTH im Blut, welches in der Hypophyse gebildet wird. Aufgrund der tageszeitlichen Schwankungen sollte die Blutentnahme auch hier morgens erfolgen. ACTH stimuliert die Cortisolausschüttung in der Nebennierenrinde und führt somit zu einem Anstieg der Cortisolwerte im Blut. Ist der ACTH-Wert normal bis erniedrigt, der Cortisol-Wert aber erhöht, so liegt die Störung sehr wahrscheinlich in der Nebennierenrind selbst (Tumore). Dagegen deuten erhöhte ACTH Werte (und damit verbunden erhöhte Cortisol-Werte) auf eine Störung der Hypophyse (Tumore, die unkontrolliert ACTH ausschütten) hin. Die Bestimmung ist zwar sinnvoll, aber sehr aufwändig, so müssen die Blutproben bis zur Bestimmung eingefroren werden. Da die meisten Tierarztpraxen solche Untersuchungen nicht selbst durchführen, sondern an spezielle Labore versenden, kann es hier zu Problemen kommen, die ggf. das Ergebnis verfälschen könnten. Neben diesen „einfachen“ Testmethoden, bei denen dem Hund einmalig Blut entnommen wird, gibt es zur sicheren Abklärung sogenannte Stimulations- bzw. Suppressionstests. Dies ist einmal der ACTH-Stimulationstest und einmal der Dexamethason-Stimulationstest. Hier werden dem Hund verschiedene Substanzen verabreicht, die zu einer gehemmten bzw. gesteigerten Hormonproduktion führen. Aus der Physiologie des hormonellen Regelkreises lassen sich die Testergebnisse gut dazu verwenden, die Ursache der Störung zu finden.

Therapie des Cushing Syndroms bei Hunden

Welche Behandlung eingesetzt wird, hängt von der Ursache ab. Bei Tumoren der Nebennierenrinde ist eine chirurgische Entfernung möglich. Ob diese durchgeführt werden kann und mit welchem Risiko bleibt dem Einzelfall vorbehalten. Meist ist der chirurgische Eingriff nicht praktizierbar, da Tumore oft schwer zugänglich sind. Wie in der Humanmedizin auch, ist bei Tumorerkrankungen eine Strahlentherapie möglich. Diese wird nur von Spezialkliniken durchgeführt, mit dem Ziel, die Zerstörung des Tumors zu bewirken. Die häufigste Therapieform stellt die medikamentöse Behandlung dar. Hierbei kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, die sich in ihrer Wirkung zwar unterscheiden, aber alle zum Ziel haben, die übermäßige Hormonproduktion einzudämmen. Ergänzend kommt eine homöopathische Therapie in Betracht, welche sehr gut in Verbindung mit der veterinärmedizinischen Therapie kombiniert werden kann. Es bestehen verschiedene Erfahrungswerte bei Hunden, welche die veterinärmedizinische Therapie anhand zum Teil lebensbedrohlicher Nebenwirkungen abbrechen mussten. Diese Hunde haben sehr gut auf eine homöopathische Therapie, welche individuell verordnet wird, angesprochen und eine hohe Lebensqualität zurückerlangt. Ein Hund mit Cushing Syndrom sollte schnellstmöglich einer Therapie unterzogen werden. Die Auswirkungen von überhöhtem Cortisol auf den Gesamtorganismus sind so gravierend, dass sie für unseren Hund lebensbedrohlich werden können. Neben der aufwändigen Diagnose stellt die Therapie für den Besitzer eine ganz besondere Aufgabe da, jede Behandlung muss vom Tierarzt engmaschig kontrolliert und in ihrer Wirkung ständig überprüft werden, meist für den Rest des Lebens. Diese Kontrollen sind, wie die Therapie selber, lebensnotwendig, denn sinkt der Cortisolspiegel durch die Medikamente zu stark ab, kann es zu einer lebensbedrohlichen Unterversorgung durch das Hormon kommen (Addison-Krankheit) die ebenfalls tödlich enden kann. Auch sollten unbedingt regelmäßig die Leber- und Nierenwerte überprüft werden, da diese einerseits durch die Erkrankung selber in Mitleidenschaft gezogen werden können und andererseits eine andauernde Medikamentengabe zu Schäden führen kann. Regelmäßige Blutbilder dienen zum einen zur Therapiekontrolle, zum anderen jedoch auch dazu, ggf. auftretende Nebenwirkungen schnellstmöglich zu erkennen und dementsprechend handeln zu können. Leider fallen diese regelmäßigen Kontrollen durch den Tierarzt oft aus und es wird bei der einmal verordneten Medikation geblieben und auf regelmäßige Blutbilder verzichtet. Hier ist in erster Linie der Hundebesitzer gefragt, diese regelmäßigen Kontrollen auch durchführen zu lassen.

Artikel von mir für den Haustieranzeiger

Hundekrankheiten, Katzenkrankheiten