Warum Tierheilpraktiker/in?

 

Der Wunsch der Menschen nach natürlichen Heilmethoden für ihre Tiere steigt stetig. Im Laufe der Zeit wurde einerseits klar, dass Antibiotika und Kortison nicht die vielgepriesenen Wundermittel sind, sondern zum Teil erhebliche Nebenwirkungen sowie Resistenzen verursachen; andererseits wird das Angebot veterinärmedizinischer Medikamente durch erschwerte Zulassungsvoraussetzungen in Verbindung mit zunehmenden Kontrollen und Verboten, insbesondere in der sogenannten Nutztierhaltung, erschwert.

Die Tendenz geht so immer mehr zu natürlichen, weitgehend nebenwirkungsfreien Heilverfahren, zur Naturheilkunde für Pferde, Hunde & Katzen, zur Homöopathie bei Pferden, Hunden & Katzen, zur ganzheitlichen Therapie, welche das gesamte Umfeld des Tieres mit einbezieht, zur Vorbeugung von Erkrankungen, zur Anregung der Selbstheilungskräfte und natürlichen Regulation und entfernt sich immer mehr von der alleinigen Behandlung der Symptomatik einer Erkrankung.

Der Beruf Tierheilpraktiker, vor einigen Jahren noch ein „Exot“, ist heute zwar ein noch immer nicht weitverbreitetes Berufsbild, gewinnt jedoch mehr und mehr an Bedeutung, Interesse und Perspektive durch zunehmende Nachfrage. Obwohl der Begriff „Tierheilpraktiker“ inzwischen relativ geläufig ist, bestehen bei den interessierten Tierhaltern oft noch verschiedene Unklarheiten und Fragen, bei dessen Beantwortung dieser Artikel ein wenig helfen möchte:

Die Ausbildung zum Tierheilpraktiker

Das Studium/die Ausbildung zum Tierheilpraktiker dauert in der Regel zwischen 16 und 24 Monaten und kostete zu meinen Zeiten ca. 2.500,00 – 8.000,00 Euro. Voraussetzungen zur Annahme ist meist ein Realschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Abitur.

Alle Schulen, die zum Tierheilpraktiker ausbilden sind private Institute; die Schulorte sind auf das gesamte Bundesgebiet verteilt, es können also nicht alle Schulen eine Ausbildung in der näheren Umgebung anbieten. Da das Studium in der Regel berufsbegleitend durchgeführt wird, findet der Unterricht am Wochenende statt; auch Fernstudien werden angeboten.

Zwischenprüfung und Prüfung werden schulintern mit schulinternem Abschluss durchgeführt. Eine staatliche Überprüfung – wie bei Humanheilpraktikern beim zuständigen Gesundheitsamt – findet nicht statt.

Gesetzliche Rahmenbedingungen für Tierheilpraktiker

Trotz fehlenden Tierheilpraktiker-Gesetzes unterliegt die Berufsausübung des Tierheilpraktikers zahlreichen Vorschriften und Gesetzen. So werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen u. a. durch die Vorschriften des Arzneimittelgesetzes, des Tierschutzgesetzes und des Tierseuchengesetzes geregelt. Darüber hinaus greifen zahlreiche weitere Gesetze und Verordnungen in die Berufsausübung ein. Auch besteht Meldepflicht beim zuständigen Veterinär- und Finanzamt bzw. weitere Meldungen sind laut den Vorschriften des jeweiligen Bundeslandes zu tätigen.

Die Tätigkeit als Tierheilpraktiker

Der Tierheilpraktiker therapiert mit natürlichen, weitgehend nebenwirkungsfreien Heilmethoden.

Schwerpunkte der Tätigkeit als Tierheilpraktiker liegen in der ausführlichen Beratung für Tierbesitzer, einer individuellen und optimalen Pferdefütterung, Hundefütterung und Katzenfütterung und Haltung zur Gesunderhaltung, Prophylaxe sowie auch als Grundlage der Verbesserung des Gesundheitszustandes und somit als Grundvoraussetzung jeder weiteren Therapie, da gerade in der Fütterung und Haltung oftmals die Ursache der Erkrankung liegt bzw. schon durch die Optimierung der Fütterungs- und Haltungsbedingungen eine gravierende Verbesserung des Wohlbefindens des Patienten erreicht werden kann.

Die Therapie chronischer Erkrankungen mit natürlichen Heilmitteln und damit verbundener weitgehender Nebenwirkungsfreiheit ist oftmals langfristig eine gute Alternative, da bei andauernder Medikamentengabe oft die Nebenwirkungen die positiven Wirkungen übertreffen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Regulationstherapie einer Überreaktion des Immunsystems, also Allergie. Da Allergien bei Pferden und Allergien bei Hunden, Katzen & Kleintieren stetig zunehmen, ist in der Therapie allergischer Erkrankungen ein weites Betätigungsfeld für den Tierheilpraktiker gegeben. Meiner Erfahrung nach sind die meisten Erkrankungen auf natürlichem Wege gut und auch erfolgreich zu therapieren. So gelang z. B. auch die erfolgreiche Therapie eines Katers mit der sogenannten „Katzenseuche“ – nach Antibiotika-Gabe traten so massive Nebenwirkungen auf, dass von weiteren Gaben abgesehen werden musste und die Therapie ausschließlich mit der Homöopathie für Katzen erfolgte.

Der Tierheilpraktiker therapiert vorrangig mit der Homöopathie bei Tieren und der Phytotherapie, oft setzt er ergänzend oder auch ausschließlich weitere Therapien und Behandlungsmethoden ein. Oft spezialisieren sich Tierheilpraktiker zusätzlich auf verschiedene Behandlungsmethoden, wie z. B. Akupunktur, Akupressur, physikalische Therapien, kinesiologische Diagnose- und Therapieverfahren, Ausleitungsverfahren, Wickel und Auflagen, Nosodentherapie, Neuraltherapie, Umstimmungs- und Reiztherapie, Aromatherapie, Bach-Blütentherapie, isopathisch-homöopathische Regulationstherapie, Farb- und Edelsteintherapie, Laser- und Magnetfeldtherapie und/oder Eigenblut-/Eigenharntherapie.

Darüber hinaus darf der Tierheilpraktiker mit allen Medikamenten, welche nicht verschreibungspflichtig sind, therapieren. So verwendet der Tierheilpraktiker z. B. bei der Wundversorgung nicht homöopathische Mittel, sondern – ebenso wie der Veterinärmediziner – desinfizierende, Viren- und Bakterien abtötende Mittel.

Was darf der Tierheilpraktiker nicht?

Operationen durchführen, Narkosen geben, Impfungen durchführen, mit rezeptpflichtigen Medikamenten therapieren bzw. diese verschreiben/empfehlen.

Darüber hinaus gehören Tiere, die sich in einer lebensbedrohlichen Notfallsituation befinden grundsätzlich in eine Tierarztpraxis; hier endet ganz klar das Betätigungsfeld des Tierheilpraktikers. Weiterhin wird jeder verantwortlich arbeitende Tierheilpraktiker grundsätzlich jeden Patienten, bei dessen Erkrankungsbild er es für angemessen hält, diesen umgehend zu einem Veterinärmediziner verweisen. Diese „Angemessenheitsgrenze“ sollte schon beim geringsten Verdacht greifen. Dem Tierheilpraktiker steht hier oft weder das fachliche Wissen noch die erforderlichen Diagnosegeräte wie auch die dringend benötigten Medikamente (z. B. starke Schmerzmittel, Kortison, Antibiotika) zur Verfügung.

Obwohl nicht verboten, gibt es darüber hinaus noch zahlreiche weitere Tätigkeiten, welche der verantwortungsbewusste Tierheilpraktiker mangels Fachkenntnissen nicht ausführt. Grundlage für alle Handlungen am Tier sollte immer das in diesem Bereich vorhandene fachliche theoretische und praktische Wissen sein. Wie weit dieses bei dem einzelnen Tierheilpraktiker greift, kann nur dieser – ehrlich und verantwortlich dem Tier und sich selbst gegenüber – beurteilen. Diese Frage lässt sich auch ausschließlich individuell beurteilen, da jeder Tierheilpraktiker sich über die Ausbildung hinaus weitere Kenntnisse verschaffen kann. So darf z. B. ein Tierheilpraktiker zwar Zahnkorrekturen vornehmen, jedoch wird nur derjenige diese Behandlung durchführen, der eine Zusatzausbildung auf diesem Gebiet absolviert hat. Obwohl die Ausbildungen der verschiedenen Schulen sehr unterschiedlich zu beurteilen sind, liegt es allein in der Person des angehenden Tierheilpraktikers, diesen Beruf verantwortungsbewusst und mit Liebe zum Tier auszuüben. Fehlende Fachkenntnisse in Theorie und/oder Praxis führen gerade aus dem Grunde, da keine staatliche Prüfung und allgemeine Anerkennung besteht zum Scheitern. Unsere tierischen Patienten kommen zu über 90 % durch Mund-zu-Mund-Propaganda und diese funktioniert eben nur, wenn dem Tier geholfen wird und die Therapie greift. So trennt sich schnell die Spreu vom Weizen und existieren kann als Tierheilpraktiker nur derjenige, der über umfassende Fachkenntnisse verfügt. Welche Prüfung an welcher Schule abgelegt wurde und dass eine staatliche Überprüfung der Fähigkeiten nicht stattfand wird hier zur Nebensache. Allein die erfolgreiche Diagnostik und Therapie ist entscheidend.

Die Spreu im Weizen

Von Claudia Nehls und Guido Gennerich

Fast in jedem Stall hängen sie aus: Zahlreiche Flyer, auf denen Tierheilpraktiker aus der Region ihre Dienste feil bieten. Es gibt hingegen für (Tier-)Heilpraktiker keine allgemein gültigen Mindest-Standards.

Kein Wunder, wenn es da vielen Pferdehaltern schwer fällt, die berühmte „Spreu vom Weizen“ zu trennen. Folgende Aspekte, sollte man bedenken:

Die bekannteste und wohl auch effektivste Form der naturheilkundlichen Behandlung ist die Homöopathie und Phytotherapie. Die Homöopathie für Pferde, Homöopathie für Hunde und Homöopathie für Katzen und die Phytotherapie, also die Pflanzenheilkunde wird in aller Regel von Tierheilpraktikern angeboten. Eine homöopathische Behandlung wie auch der Einsatz der Kräutertherapie findet bei allen Erkrankungen ein sinnvolles Einsatzgebiet. Je nach Erkrankungsbild kann eine naturheilkundliche Therapie bei Pferden und naturheilkundliche Therapie bei Hunden und Katzenauch in Kombination mit einer veterinärmedizinischen Therapie erfolgen und erscheint in vielen Fällen als sinnvolle Ergänzung der veterinärmedizinischen Therapie.

Im Grunde genommen kann jede Schwächung und Erkrankung homöopathisch therapiert werden, gleich, ob es sich um eine akute, subakute, allergische oder chronische Erkrankung handelt. Die Ansicht, dass lediglich chronische Erkrankungen im Wege der Naturheilkunde für Pferde, Hunde und Katzen behandelt werden können/sollten, ist falsch. Auch bei akuten Erkrankungen eröffnet sich ein breites Einsatzgebiet für die Mittel der Naturheilkunde, Homöopathie und Phytotherapie. Der Tierheilpraktiker sieht dann das Pferd als „Ganzes“. Nicht allein die Erkrankung steht im Mittelpunkt der Therapie, sondern das gesamte Pferd mit all seinen Facetten, Lebensbedingungen, der Fütterung, der Haltung und einem möglichen Arbeitseinsatz. Der gesamte Organismus des Pferdes wird in die Therapie mit einbezogen.

Die Homöopathie, Naturheilkunde, Alternativmedizin und Phytotherapie bieten ein breites Behandlungsspektrum mit vielen Variations- und Kombinationsmöglichkeiten, wie der Osteopathie, der Physiotherapie oder einer ergänzenden Verhaltenstherapie und lässt sich allein oder ergänzend sowohl zur Veterinärmedizin als auch zu weiteren alternativen Therapieformen in ihrer Komplexität bei jeder Erkrankung einsetzen.
Eine effektive Therapie bei vielen Erkrankungen kann, wie schon erwähnt, jedoch nur erfolgen, wenn das Augenmerk auch auf eine ganzheitliche Behandlung gelegt wird. Der Einsatz von homöopathischen Mitteln ist nur dann sinnvoll, wenn die Fütterung, Haltung und die gesamten Lebensumstände für das betroffene Pferd in seiner Erkrankung „passen“. Leidet ein Pferd beispielsweise an einer chronischen Bronchitis, würde die Homöopathie ebenso wie alle anderen Therapien keine zufriedenstellende Wirkung zeigen, wenn das Pferd weiterhin unter Bedingungen leben muss, die jede Linderung/Heilung boykottieren (wie beispielsweise in einer von Ammoniak durchsetzten Box mit geschlossenem Fenster und mangelnder Frischluft). Zu einer erfolgreichen Therapie gehört auch die Einbeziehung der Lebensumstände, der Haltung und Fütterung des erkrankten Pferdes.

Werden Erkrankungen unter dem Aspekt der Ganzheitlichkeit gesehen und beurteilt, so bieten die Homöopathie, die Naturheilkunde und Kräutertherapie sehr viele Mittel und Möglichkeiten, dem erkrankten Pferd nebenwirkungsarm und effektiv zu helfen und nicht ausschließlich chronische, sondern auch akute Erkrankungen zu regulieren. Leider herrscht noch immer die überholte Meinung vor, dass die Naturheilkunde, Homöopathie und Phytotherapie überwiegend bei chronischen Erkrankungen angewandt werden sollten und eher nicht für lebensbedrohliche Erkrankungen geeignet sind. Ist das so? Ich meine: Nein! Und das belegt der tägliche Behandlungsalltag in meiner Praxis!

Wo die chemische Keule versagt hat, konnten so manches Mal die „Kräfte aus der Natur“ Linderung bringen und Heilerfolge bescheren.Anders herum wird eher ein Schuh d’raus: Gerade in lebensbedrohlichen Phasen, wenn nämlich die Veterinärmedizin aufgegeben hat, das Pferd als „austherapiert“ gilt, darf der Tierheilpraktiker „ran“. Und so sind plötzlich Naturheilkunde, Homöopathie und Phytotherapie die letzten „Strohhalme“, nach denen der verzweifelte Pferdehalter greift. Fast alle Haaranalysen, die ich ausarbeite, sind eilig und nicht selten geht es tatsächlich um Leben oder Tod des Tieres. Oft bin ich selber überrascht, mit welch‘ einfachen Mitteln dann letztlich doch Erfolg erzielt und oft genug der Kampf um’s Überleben gewonnen wird! Da stellt sich die Frage, warum nicht auch bei schweren Erkrankungen schon frühzeitig Tierheilpraktiker involviert werden sollen? Natürlich: Es lastet eine große Verantwortung auf dem Tierheilpraktiker, der sich gerade diesem Wettlauf um Leben und Tod stellen muss und auf dem deshalb ein großer Erfolgsdruck lastet.
Vor diesem Hintergrund ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung, dass der Behandler, der Tierheilpraktiker und der in der Naturheilkunde und Homöopathie, Alternativmedizin oder Kräutertherapie Tätige über ein breit gefächertes Fachwissen, komplexe Erfahrungen in der Behandlung der jeweiligen Erkrankung und Tierart verfügt. Wie aber stellt man das vor Behandlungsbeginn als Pferdehalter fest?
Nun: Fragen Sie gezielt nach Referenzen und leuchten Sie das bisherige Tätigkeitsfeld aus. Erkundigen Sie sich dann explizit bei solchen Pferdehaltern, die bereits Erfahrungen mit dem betreffenden Tierheilpraktiker sammeln konnten. Liegen nachweisbare Erfolge vor (idealerweise schon bei ähnlichen Krankheitsbildern), oder erstaunte letztlich bei der gesamten Behandlung nur am Ende die Höhe der Rechnung? Beziehen Sie das Umfeld des Tierheilpraktikers mit ein. Tritt der Tierheilpraktiker eventuell auch privat als engagierter Pferde- und Tierhalter auf, ggf. mit eigenem Hof, wo im pausenlosen Wechselspiel mit eigenen Tieren viele weitere wertvolle Erfahrungen Tag für Tag gesammelt werden?

Bedenken Sie: Der Tierheilpraktiker (ebenso wie der im Bereich der Naturheilkunde für Pferde tätige Behandler und Anbieter) ist in einem Berufsfeld tätig, in dem es weder staatliche Prüfungen noch einheitliche Ausbildungsrichtlinien gibt, quasi Jeder kann sich also diese Berufsbezeichnung zulegen. Umso kritischer muss und sollte jeder Pferdehalter genau prüfen, wem er sein Pferd anvertraut. Das spart einerseits viel Geld, andererseits verliert man aber natürlich vor allem viel kostbare Zeit mit einer eventuell ungeeigneten Behandlung. Da es keine staatliche Zulassung gibt, ist jede Schule der Tierheilkunde eine private Einrichtung mit nicht standardisierten Ausbildungsregeln und Richtlinien.

Ebenso sind Tierheilpraktikerverbände private Einrichtungen. So werden die Tierheilpraktikerverbände meist von den Tierheilpraktikerschulen selber ins Leben gerufen. Eine Ausbildung dauert rund zwei Jahre. Am Ende dieser Ausbildung wird ein Zeugnis ausgehändigt. Der Tierhalter ist gehalten, hier alles kritisch, sogar sehr kritisch zu hinterfragen. Das Hinterfragen könnte über Leben oder Tod des erkrankten Tieres entscheiden und stellt in diesem Fall kein Misstrauen im eigentlichen Sinne, sondern lediglich eine gesunde Skepsis dar! Im Gegenteil: Reagiert der Tierheilpraktiker bei solchen (berechtigten) kritischen Fragen brüskiert, anstatt erfreut Referenzen und Kundenkontakte aufzulisten, ist schon mal größte Zurückhaltung und Vorsicht geboten. Der erstklassige Tierheilpraktiker muss den kritischen Vorab-Check nicht scheuen, er begrüßt ihn vielmehr!

Der Markt wird von Ergänzungsfuttermitteln für Tiere geradezu überschwemmt. Nicht alles ist sinnvoll, manches sogar schädlich. Daher kauft man nicht „aus dem Katalog“, sondern dort, wo erfahrene Berater helfend zur Seite stehen. Auch können Tierheilpraktiker und generell Behandler von Tieren in ihrem Berufszweig nur bestehen, wenn sie nicht nur mit Tieren, sondern gleichermaßen mit Menschen gut und einfühlsam umgehen können.

Die Tierbehandlung ist kein isolierter Vorgang. Behandler und Pferdehalter müssen Hand in Hand und in einem Umfeld des gegenseitigen Vertrauens den Weg zum Heilerfolg beschreiten! Immerhin sind bei der ganzheitlichen Behandlung viele Maßnahmen erforderlich, die der Pferdehalter überzeugt und engagiert umsetzen muss. Diese Schritte werden in ausführlichen Gesprächen erörtert und sollten im Idealfall von gegenseitiger Sympathie beherrscht sein. Wobei auch hier jetzt kein Missverständnis aufkommen sollte. Ein sympathisches Auftreten und eine sofort einsetzende Herzlichkeit zwischen Behandler und Tierhalter ersetzen nicht die Fachkompetenz! Gesund geredet wurde bislang noch kein Tier. Der kompetente Tierheilpraktiker kann seine Behandlungsschritte glaubwürdig und nachvollziehbar erläutern. Und er tut es dann auch.

Einer ähnlichen Problematik begegnet der Tierhalter auch im Umfeld der Anbieter von Ergänzungsmitteln für Pferde, Hunde und Katzen. So hat man zwar mit gewohnt „deutscher Gründlichkeit“ Deklarationen und Hygienevorschriften bis zum Exzess durch formuliert, hat Zulassungsvorschriften erdacht, bestimmte Substanzen und Bestandteile kategorisiert, aber dennoch einen Flickenteppich mit zahllosen Lücken geschaffen. Viele Inhaltsstoffe, die im Grunde gefährlich und schädlich für Pferde sind bzw. sein können, tauchen in den Listen gar nicht auf. Sind also auf dem Markt und werden auch fleißig verkauft. Da viele Tierheilpraktiker neben ihrer Dienstleistung nicht selten auch Ergänzungsfuttermittel anbieten, ist auch hier profunde Fachkenntnis vonnöten und ist ebenso kritisch zu überprüfen! Wieder zählt hier vor allem umfangreiche Erfahrung!

Doch auch wenn das jeweilige Ergänzungsfuttermittel strengsten Anforderungen genügen kann und sich bewährt hat, ist im nächsten Schritt genau so bedeutsam, dass solche Futtermittel mit großer Sorgfalt und punktgenau eingesetzt werden. Falsch eingesetzt, kann sogar immenser Schaden angerichtet werden! Der erfahrene Tierheilpraktiker prüft zusammen mit dem Rat suchenden Kunden, ob das geplante Einsatzgebiet sinnvoll und geeignet ist. Das weiß der erfahrene Tierheilpraktiker aus seinem Behandlungs- und Praxisalltag. Da der Kauf solcher Ergänzungsfuttermittel also ebenfalls absolut Vertrauenssache ist, sollte man nicht blind bei irgend einem Versandhändler nach Katalogtext und hübscher Verpackungs-Aufmache kaufen, sondern dort, wo ein erfahrener Berater helfend zur Seite steht.

Wer den Beruf des Tierheilpraktikers wählt, der sollte darin eher eine Berufung als einen Beruf sehen, da viele arbeitsintensive Stunden, viele Entbehrungen und wenig finanzielle Mittel auf denjenigen warten, der diesen Beruf mit dem nötigen Enthusiasmus lebt!